
Aufgefallen bei der WM • Ein neues Verbandsemblem auf den Trikots der thailändischen Weltmeisterinnen Fueangsanit und Choochuay. Foto: screenshot FB
Wie verschiedene Quellen in Südostasien übereinstimmend berichten, verbietet der WBPF- und FIPJP-Vorsitzende Azema in einem Brief an das Olympische Komitee von Thailand die Durchführung von Petanquewettbewerben bei den SEA Games und droht allen Verbänden, die sich diesem Verbot nicht unterwerfen, mit einer zweijährigen Sperre.
Begründung: Der von den internatonalen Petanqueverbänden lebenslang für Tätigkeiten im Petanquesport gesperrte ehemalige Präsident des thailändischen Petanqueverbandes Sutthirot Praphanphat, dem Azema Unterschlagung, Wahlbetrug und sexuelle Belästigung vorwirft, sei nach Auffassung des Franzosen aktiv an der Vorbereitung der 33. Südostasien-Spiele im Dezember in Bangkok beteiligt
Azemas Angriffe richten sich explizit gegen die SAT, einer Sport-Regierungsorganisation, die als staatliches Unternehmen unter der Aufsicht des thailändischen Ministeriums für Tourismus und Sport agiert und für die Organisation von Sportveranstaltungen zuständig ist.
In dem Schreiben an das Thai OK sagt WPBF-Präsident Azema (79):
„Dieses Verbot ist das Ergebnis des unverantwortlichen Handelns von Sutthirot Praphanphat. Eine Person, die es nicht wert ist, Präsident des Verbandes zu sein, hat aus persönlichen Gründen unserem Sport und Tausenden von Athleten im ganzen Land großen Schaden zugefügt“.
"Die thailändische Sportbehörde (SAT) hat unsere Aufforderung Herrn Sutthirot Praphanphat aus seinen Ämtern und Tätigkeiten zu entfernen abgelehnt" so Azema und weiter "aus diesem Grund sind wir gezwungen, die Ausrichtung von Pétanque bei den kommenden SEA Games zu verbieten. Wir möchten die zuständigen Verbände außerdem darüber informieren, dass jedem Land, das Athleten zur Teilnahme an den SEA Games entsendet, die Teilnahme an internationalen Wettbewerben für zwei Jahre bis zu den nächsten SEA Games 2027 in Malaysia untersagt wird“.
Der Leiter der SAT, Kongsak Yodmanee weist die Anwürfe zurück, spricht von widersprüchlichen Beschuldigungen und hat einen Brief mit Richtigstellungen an die WPBF angekündigt.
Die 33. SEA Games finden vom 9. bis 20. Dezember in Thailand statt. 50 Sportarten werden in drei Hauptprovinzen ausgetragen: Bangkok, Chonburi und Songkhla. Das Gastgeberland Thailand strebt an, den Löwenanteil der Medaillen, auch in den Petanquewettbewerben, zu gewinnen.
Links: Das bisherige offizielle Logo des thailändischen Petanqueverbandes.
Der Petanquesport in Thailand wird derzeit von einem Interimskomitee im Auftrag des Thai OK und Duldung von FIPJP/WPBF organisiert. Aufmerksamen Beobachtern der WM jüngst in Rom wird aufgefallen sein, dass Thailands Aktive in Trikots mit einem neuen Emblem ohne das traditionelle ovale Thai-Verbandslogo und ohne das Logo des Hauptsponsors angetreten sind. Bei der WM 2024 in Dijon fehlte Titelverteidiger Thailand, denn "der harte und verschlossene Mann" wie ihn Michel Signaire, der Tresorier der FIPJP in einem Beitrag in "Numero 39" charakterisierte, hatte unmittelbar vor Beginn der Weltmeisterschaften durch seine Beschuldigungen und Sanktionen für Chaos im Verband gesorgt, letztlich zum Leidwesen der Thaisportler.


