Treffen deutsche Petanqueurs auf französische Gegner, wird häufig darüber spekuliert, wie denn die Spielstärke der Gegner einzuordnen ist, wenn die Namen nicht so landläufig sind.
Das International de Sète, als die DPV-Starter, Schaake, Koch und Skiba dem französischen Trio Henri Bauer, Ludovic Milhano und Said Ayach ziemlich knapp in der ersten KO-Runde unterlagen, war so ein Fall. Die drei Franzosen, allesamt mit einer Lizenz, ausgestellt vom Comité départmental de l’Herault werden in ihrem Heimatland bereits von ihrem Verband durch die Art ihrer Lizenz eingestuft.
Ludovic Milhano, für Lattes Sport pétanque (LSP) spielberechtigt, boult mit einer sogenannten „Elite“-Lizenz. Damit ist er einer von insgesamt 94 Spielern, denen der Departement-Verband den höchstmöglichen Spiel-Status zubilligt. Innerhalb des Verbandes bewegt er sich in bester Gesellschaft, die 1:1-Europameisterin Sandrine Herlem, Marie-Christine Virebayre oder Benoit Monros (U23-Kaderspieler) sind die prominentesten „Elite“-Namen.
Milhanos Spielpartner aus Pezenas, Said Ayach und Henri Bauer stehen dagegen in der zweiten Reihe, für sie reicht es nicht bis ganz nach oben. Beide spielen mit einer von insgesamt 997 im Herault vergebenen Lizenzen der Klasse „Honneurs“, die wiederum in 3 Stufen unterteilt ist. Ayach und Bauer sind hier H1 klassifiziert.
Insgesamt vergab das Comité des Herault für das Jahr 2019 1091 Lizenzen, die übrigens jährlich validiert werden müssen. Der Interessent schaut hier.
Der Bayerische Petanqueverband hat Spieltermine und -orte für Bayernliga, sowie Landesliga Nord online gestellt. Für die Landesliga Süd werden noch Ausrichter gesucht.
Bayerns höchste Spielklasse startet am 13. April zweigeteilt mit 6 Teams in Schweinfurt mit dem BC Mechenhard, dem LL-Nord-Aufsteiger BC Oettingen, BCI Röthenbach, BF Niedernberg, Vizemeister Noris Cochonnets und den Schweinfurter Kugellegern. In Kochel am See treffen sich mit Meister 1. MKWU 2, Augsburger BC, Boule Party München und der Ratisbonne aus Regensburg 4 Mannschaften. Den 2. Spieltag richtet der BC Oettingen am 25. Mai aus und in Mechenhard werden am 22. Juni dem 3. Spieltag Meisterschaft und Abstieg entschieden.
Die Landesligisten Nord treffen sich zum ersten Spieltag beim BC Oettingen (13. April), TV Fürth 1860 und die Boulefreunde Niedernberg sind die Gastgeber am 25. Mai und am 22. Juni. Um den Meistertitel und den Aufstieg in die Bayernliga kämpfen die LL-Aufsteiger PPC Dornstadt und BC Marktheidenfeld, der Bayernligaabsteiger FT Hof, sowie BC Oettingen 2, BC Würzburg, BF Niedernberg 2, PC Burgthann, TV Fürth 1860, ZZ Nürnberg sowie Vizemeister 1. BCP Aschaffenburg.
Die Südstaffel der Bayerischen Landesliga mit 10 Mannschaften bilden die Aufsteiger BO Landsberg und TV Etterzhausen, die MKWU-Teams 3, 4 und 5, der PC Ingolstadt mit dem Überraschungsvizemeister Team 1 und seiner zweiten Mannschaft, sowie PC Sauerlach, FC Tegernheim und Bayernligaabsteiger 1. PC Goggolori Weilheim. Spieltermine wie Bayernliga und LL Nord. Eventuelle Ausrichter zieren sich noch.
"Ein wahrer Film über Boules“ ist der Name einer französischen Aufklärungskampagne über Prostata- und Hodenkrebs. Der Werbespot bedient sich der Metapher Petanque, um Männer zu ermutigen, auf ihr "Material" zu achten. Der humorvolle kleine Film wurde von den Verbänden Movember und Cerhom produziert. Beide kämpfen gegen männliche Krebserkrankungen.
Der Videoclip, realisiert von Antoine de Bujadoux, wurde im Pariser Pétanque-Club Lepic-Abbesses aufgenommen. Künstler aus bekannten französischen Serien haben sich freiwillig für die Sache engagiert. Die Schlußworte des Videos zielen darauf ab, Männer jeden Alters mit Humor zu sensibilisieren: "Pass auf deine Boules auf", warnt einer der Schauspieler.
Die US-Stiftung Movember ist bekannt durch ihre Schnurrbart-Aktion gegen Krebserkrankung. Die französische Vereinigung Cerhom wurde vom Onkologen Gustave Roussy ins Leben gerufen.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern vor Lungenkrebs oder Darmkrebs. Hodenkrebs ist am häufigsten bei Männern im Alter von 15 bis 35 Jahren. Wie bei den meisten Krebsarten ist der Schlüssel eine frühzeitige Diagnose, deshalb sind regelmäßige Kontrollen wichtig.
Nach einem Bericht auf Femme actuelle.
Das zieht einem glatt die Hosen aus. Breakdance olympisch, womöglich in Blue Jeans? Boulefunktionäre werden sich ärgern, versuchten Sie doch unseren Sport ohne blaue Hosen olympiafein zu machen.
Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2024 hat heute offiziell erklärt, daß es die Boulesportarten (Raffa, Sportboule und Pétanque) nicht für die Spiele in Paris vorschlagen wird.
Stattdessen werden die Pariser Chefplaner dem IOC und seinen Kommissionen Sportklettern, Surfen, Skateboarding und Breakdance vorschlagen. Nach dem geplanten Verfahren muß Paris seine Vorschlagsliste im März dem IOC vorlegen. Aber Achtung, der endgültige Zuschlag durch die Olympier erfolgt erst 2020 nach den olympischen Sommerspielen in Tokio.
Eine Bombe, oder war es vorherzusehen? Hat das OK mit dieser Auswahl ein Luftloch oder ein Carreau geschossen? Es wird wohl viel zu diskutieren geben.
In einer Pressemitteilung, veröffentlicht auf boulistenaute.com, beklagt der Präsident des französischen Verbandes FFPJP, Joseph Cantarelli, "daß man es wohl hinnehmen müsse, daß nicht mehr ausschließlich die Grundwerte des Sports an sich zählen würden, sondern vorzugsweise der mediale Erfolg eines Sports im Vordergrund stehe. So sei aber nun mal die Entwicklung in unserer Gesellschaft".
Quelle: https://www.rtbf.be
Ein Interview, mit den beiden niederländischen Petanque-Spieler Kees Koogje und Edvard Vinke auf www.sports.vice.com, sorgte für Schlagzeilen in der Bouleszene bis runter nach Neuseeland. Die beiden Kaderspieler und WM-Starter plaudern unter anderem über verbreitetes Doping im Petanquesport und ziehen auch gleich über den Nachbarn Belgien her. Auf die Frage, was denn verwendet würde, nennen Vinke und Koogje Ritalin (auch Kinder-Koks genannt), Kokain und Cannabis. Vinke: Ich kenne genug belgische Spieler, die Kokain verwenden. Sie gehen kurz auf die Toilette und werfen danach fehlerfrei.
Koogje: "Ich hab es in Frankreich erlebt. Wir waren klar in Führung und haben fehlerfrei gespielt. Dann gingen unsere Gegner kurz aufs Klo und kamen anschliessend mit Telleraugen zurück. Anschließend lief es bei denen wie geschmiert. Wir hatten keine Chance mehr". Vinke: Das ist möglich, weil es bei normalen Turnieren kaum Dopingkontrollen gibt. Koogje: Übrigens auch keine Alkoholkontrollen. Bei manchen Turnieren wird soviel getrunken, dann sind die Leute komplett „Lazarus“. Nicht gut für das Image unseres Sports.
Zum Thema Cannabis meint Koogje: "in den Niederlanden ist es auf dem Platz nicht so sehr das Thema, aber in Belgien und Frankreich wird kräftig geraucht". „Wenn Du in Belgien auf einer großen offenen Spielfläche spielst, riechst Du es sofort. Normalerweise, fügt er hinzu, sind es aber die Freizeitspieler, die Topspieler kiffen weniger. Vinke: "Die Topspieler halten sich nur in der Öffentlichkeit zurück, die machen es hinter den Kulissen".
In einem Beitrag des britischen „The Guardian“ der sich mit den Aussagen dieses Interviews beschäftigt, stimmt Gert Quetin, ein amtierender belgischer Meister den Aussagen der beiden Niederländer zu und stützt sie mit eigenen Erfahrungen. Sein flämischer Meisterkollege Stefaan Kausse schwächt die Beschuldigungen ab. „Mal ein Bierchen, gelegentlich ein Joint, ja, aber daß flächendeckend gekokst würde, sei nicht wahr.“ „Trotzdem“, ergänzt Kausse, „kennt natürlich jeder das Problem mit der Verwendung leistungssteigernder Medikamente und auch die Verbandsorgane wissen es. Aber außer ein paar Kontrollen, dann und wann, wird nichts gemacht".
Reinold Borré, Vorsitzender des Flämischen Petanque Verbandes fordert, daß zu den Vorwürfen auch Namen genannt werden müssten, andernfalls sei Stillschweigen geboten. Er betont, "daß getestete belgische Athleten bei Welt- und Europameisterschaften immer sauber waren". Borré fügt aber auch hinzu, daß der Kampf gegen Drogen ein Geldproblem sei, und daß ein olympischer Boulesport mit größerer finanzieller Ausstattung schnell dieses "Problem mit dem möglichen Kokain lösen könne"!
Und in Deutschland? Dale Smith, Dopingbeauftragter des DPV erklärt auf Nachfrage, „daß der DPV die Behauptungen einzelner Spieler nicht überprüfe" und "daß Probleme, wie beschrieben, dem DPV für Deutschland nicht bekannt seien“. Smith weiter: „Für Dopingkontrollen in Deutschland ist die NADA zuständig, sie wird bei Veranstaltungen des DPV aktiv, das ist vertraglich geregelt. Kontrolliert wird derzeit auf Bundesligaturnieren“. Ob es in Zukunft auch auf Landesebene Kontrollen geben wird, ist laut Smith noch nicht beschlossen. Bei den bisherigen Überprüfungen hat es keine Auffälligkeiten gegeben. Im Übrigen, so Smith, „sind THC (Cannabis) und Alkohol nur während der Wettkämpfe verboten, nicht jedoch in der wettkampffreien Zeit. Für nicht vom DPV durchgeführte Turniere sind die Veranstalter und Ausrichter vor Ort zuständig“.
Gottseidank, da ist Deutschland ja fein raus. Andererseits wird immer davon gesprochen, daß es keinen Leistungssport ohne Doping gäbe. Das hieße ja im Umkehrschluß für den DPV...........
Nach der Suspendierung des indischen Verbandes kurz nach den 2:2-Asienmeisterschaften im indischen Bhubaneswar/Odisha im vergangenen September, hat nun der Asiatische Petanqueverband ABSC auch die Mitgliedschaft der Malaysischen Föderation ausgesetzt.
Eine Begründung wurde, wie seinerzeit beim Ausschluss Indiens, nicht veröffentlich, wohl aber wieder der folgende Text: Asian Boules Sport Confederation was established upon good intentions to build up a harmonous community and relationship among countries and people who love boules sport. Therefore, we reserve the rights to deny individuals with offensive words or aggressive actions which may cause unpleasant ambience or uncomfortable feelings to the whole.
Wer nun durch welche Aktionen unpleasent ambiance oder uncormfortable feelings verursacht hat, bleibt schleierhaft. Unverständlich auch, warum nicht nur „Individuals“ sondern gleich komplette Verbände bestraft werden. Vielleicht erfolgt ähnlich wie beim Ausschluss Indiens, als kurz darauf dessen politischer Erzfeind Pakistans in den ABSC aufgenommen wurde, auch jetzt eine weitere Neuaufnahme. Malaysias Nachbarn Thailand, Vietnam, Singapur, Indonesien, Brunei und Philippinen sind aber allesamt schon Asienverbandsmitglieder. Die Angelegenheit ist auch deshalb erstaunlich, weil der Präsident des Asiatischen Verbandes, Herr Tan Sri Dato Seri Mohamad Noor Abdul Rahim, Malaysier ist. Es darf weiterhin gerätselt werden.
Viel Licht. Foto: www.espacemalley.ch
49. Weltmeisterschaft 3:3 und Tir de précision der Männer findet vom 16. bis 19. Juli 2020 im schweizerischen Prilly einem Vorort von Lausanne im Kanton Waadt statt. Ort der Meisterschaft wird das neue Espace Malley im Sportkomplex Vaudoise aréna sein.
Bis Ende des Jahres 2019 soll der neue Sporttempel fertiggestellt sein, der u.a. den olympischen Jugendspielen 2020 und der Eishockey-WM 2020 Platz eine Bühne bieten wird. Der Interessent kann sogar über zwei Webcams den Fortgang der Bauarbeiten verfolgen und mitfiebern. Nach den letzten Weltmeisterschaften in quebecisch-dörflichem Volksfestambiente, versucht die FIPJP nun den Schwenk hin zum Pomp und Glanz der Capitale Olympique, wie sich Lausanne stolz nennt.
Es sieht fast so aus, als suchen die Bouler im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 auch die geografische Nähe zur Olympischen Machtzentrale. Welch ein Prestigegewinn für die Bouler, sollte sich Oberolympier Thomas Bach zu einer Visite der WM im Chemin du viaduc 14, nur ein paar Minuten vom Sitz des IOC entfernt, aufraffen können. Mit den Lausanner Verkehrsbetrieben ginge es auch ausgesprochen flott und zu volkstümlichen Preisen.
Für den Wissbegierigen hier einige Links zur weiteren Information:
Prilly auf wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Prilly
Das OrganisationsKomitee der Petanque-WM: http://www.cmp2020.ch/
Der örtliche Petanqueclub: http://www.petanquelelys.ch/
Das Espace Malley Prilly: https://www.espacemalley.ch/introduction/
Webcams der Baustelle: https://www.espacemalley.ch/live-webcam/
Das IOC: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Olympisches_Komitee
Ville de Lausanne: https://www.lausanne-tourisme.ch/de/Z5272/highlights-von-lausanne
Ville de Prilly: https://www.prilly.ch/accueil.html
Der Versuch der C.E.S.B. (Europäische Konföderation der Kugelsportarten), bei den Europäischen Spielen 2019 in Minsk/Weissrussland Fuß zu fassen, ist gescheitert. Das Auswahlkommitee der European Games wimmelte die europäischen Kugelsportler ab und wollte ihnen nur eine Teilnahme am Kulturprogramm rund um die Wettkämpfe zugestehen.
Die C.E.S.B. unter Mike Pegg zog daraufhin ihren Antrag zurück. 2023 soll nun ein neuer Anlauf unternommen werden. Für 2020 ist in Italien eine eigene europäische Veranstaltung mit allen Kugelsportdisziplinen geplant. Die C.E.S.B. vereinigt die die Kugelsportverbände C.E.P. (Petanque), C.E.R. (Raffa/Boccia/Volo) und F.E.B. (Boule Lyonnaise) unter einem Dach. Beim abgelaufenen Treffen der C.E.S.B. in Luxemburg wechselte turnusgemäß der Vorsitz von Mike Pegg / C.E.P. auf Bruno Casarini / C.E.R.
Die Europaspiele sind ein Zusammenschluss der Europäischen Olympischen Komitées mit dem Ziel , zwischen den olympischen Winter- und Sommerspielen ein „Eurolympia“ für olympische und nichtolympische Sportarten zu veranstalten. Die erste Ausgabe der Europaspiele in Baku / Aserbeidschan 2015 vereinte 50 Nationen mit 6000 Athleten in 20 Sportarten und 255 Einzeldisziplinen. Russland und der Gastgeber räumten bei den Medaillen ab. Daß Aserbeidschan nicht zu Europa gehört, schien die Euro-Olympier nicht zu stören, auch nicht das autokratische Regime des Landes, das den Staatspräsidenten innerhalb der Familie Eliyev auskartelt. Die Niederlande hätten erster Gastgeber sein sollen, sagten aber ab. Die diesjährigen Spiele in Minsk im Mai beweisen eine ausgeprägte Affinität der europäischen Olympiafunktionäre zu autokratischen Regimen, darf doch mit Alexander Lukaschenko, "der letzte echte Diktator Europas" als Veranstalter glänzen.
Apropos Diktatur. Unser europäischer Petanque-Dachverband hat wie viele Petanqueinstitutionen eine ausgeprägte Neigung, seine spärlichen Informationen einer breiten Öffentlichkeit vorzuenthalten. Stattdessen bedient er vorzugsweise jenen Kreis mit Neuigkeiten, der sich dem Datenmonopolisten Facebook Inc. vertraglich ausliefert. Die Besucher der allgemein zugänglichen Website werden kurzgehalten und abgewimmelt.
Nachtrag: Neuerdings spiegelt die C.E.P. ihr Facebook-Konto als Faksimile auf die öffentliche Homepage. Gute Ideen schauen anders aus, jetzt entkommt man den Datensaugern überhaupt nicht mehr.
Bol d' Or, Foto: integrale-guilerienne.com
Traditionell im Frühjahr zieht es die Golden Boys und Girls der Petanqueszene an Kataloniens sonnige Küste zum Abfeiern bei "Boule all inclusive".
Sport Organisator Latitude Sud sport lädt zusammen mit dem Aqua Hôtel ****Aquamarina nach Santa Susanna zum traditionellen Bol d’Or Vétérans. Die diesjährige 11. Ausgabe der Petanquefete steigt vom 7. bis 12. April. 6 Tage Petanque und Party für rund 400 €. Die Teilnehmerzahl ist auf 256 Trios bei den Männern limitiert, bei den Damen dürfen gar nur 80 Teams mitmachen. Das sorgt zwar für ein Genderungleichgewicht, zeitigt aber volle Bars. Tagsüber ist dauerhafte Beschäftigung auf der weitläufigen Anlage garantiert, es werden Preise bis runter ins H-Finale ausgespielt. Eine Tombola mit attraktiven Überseereisen lockt. Stattliche 22.000 € stehen insgesamt zur Ausschüttung bereit. Und, die Abende sind traditionell lang. Interessierte schauen hier.
Ab dem 1. Januar 2019 gibt es für Kommunen und Akteure aus dem kommunalen Umfeld neue Fördermöglichkeiten zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen.
Das Bundesumweltministerium hat dazu eine neue Fassung der Kommunalrichtlinie mit überarbeiteten und neuen Förderschwerpunkten veröffentlicht. Der DOSB formuliert in diesem Zusammenhang Merkblätter speziell für Sportvereine und -Verbände. Antragsberechtigt sind demnach eingetragene Vereine mit Gemeinnützigkeitsstatus und Sport als Vereinszweck.
Die Förderschwerpunkte liegen beispielsweise auf modernen energieeffizienten Aussen- und Innen-Beleuchtungsanlagen, die Treibhausgaseinsparungen von mindestens 50% versprechen oder Radabstellanlagen etc. Zuständig ist der Projektträger Jülich am FZ Jülich.
Die allgemein zugänglichen jährlichen Statistiken des DPV weisen bei den Mitgliedzahlen im DPV-organisierten Petanque-Sport innerhalb der Zeitspanne 2000 bis 2016 eine respektable Steigerung von 72% aus.
Zählte der DPV im Jahr 2000 noch 12.168 Mitglieder, waren es 2016 schon beachtliche 20.935. Eine besondere Dynamik, ist in der Mitglieder-Entwicklung jedoch nicht unbedingt erkennbar.
Mit Ausnahme der Jahre 2009/2010 oder auch 2012/2013 als es regelrechte Sprünge in der Mitgliederentwicklung von 9,6 und 8,8% gab, registrieren wir in jüngerer Zeit bescheidenerer Zuwächse. 2013/2014 sind es noch 4,4%, 2014/2015 = 2,2%. 2015/2016 = 3,3%. Die Zahlen umfassen alle Altersgruppen.
Dröselt man die Mitgliederzahlen auf, kommt man auf eine äußerst unliebsame Dynamik. War im Jahr 2000 noch jedes 13. DPV-Mitglied jugendlich, (941 von 12.168) ist es in 2016 nur noch jedes 27. (768 zu 20935). Damit schrumpft der Jugendanteil nicht nur im Verhältnis zu den Gesamtmitgliedern, sondern beispielsweise seit 2005 absolut. Stattliche 8,3% der DPV-Mitglieder sind 2005 im juvenilen Alter, 2016 ist der Anteil auf 3,7% geschrumpft.
Geht die Entwicklung so weiter, ist zu befürchten, daß der Ruf Olympias an die Jugend der Welt im Jahr 2024, zumindest im Deutschen Petanque-Sport ungehört verhallen wird. Vereine und Landesverbände sollten schleunigst was tun. Vielleicht setzt der Verband auch bald aktuelle Zahlen ins Netz. DPV Zahlen.
Unter den Präsentationen und Vorträgen der Ausschüsse und Kommissionen beim vergangenen 74. Kongress des Französischen Petanqueverbandes FFPJP sticht der Vortrag von Véronique Bajollet ganz besonders heraus, leitet sie doch mit der Commission Carcérale, jenen Ausschuss, der sich mit Boule im Strafvollzug beschäftigt.
Im März 2018 konnte beispielsweise der erste französische Tir-de-precision-Champion „carcérale“ auf Korsika gekürt werden. Die FFPJP brachte damals über tausend Teilnehmer an die Kugeln. (Der PCN berichtete)
Die Arbeit mit den Sträflingen in Frankreich soll nun weiter ausgebaut werden. Sogar Geldgeber aus der Wirtschaft sind schon gefunden. Ein existierender Rahmenvertrag mit dem Justizministerium wird erneuert. Mit Leitfäden, Schulungen, Flyern soll das Interesse weiter geweckt werden. Spezialisierte Trainingsmaßnahmen und Ausbildungen werden angeboten und entwickelt. Für 2020 ist wieder ein großer nationaler Gefängniswettbewerb in Zusammenarbeit mit anderen Sportverbänden geplant. Trotz der ganz besonderen Probleme bei der Arbeit mit Häftlingen, die Aktionen der FFPJP in den Anstalten laufen gut, der Bedarf ist da, die Unterbezirke sind aufgerufen, sich voll einzubringen.
Boule im Knast! Das zeigt doch wie tiefreichend das Kugelwerfen in der französischen Kultur verankert ist.
La "nouvelle" Equipe de France. Von links: Ludivic Montoro, Mickael Bonetto, Stéphane Robineau und Christophe Sarrio, Foto: FFPJP
Seit drei Jahren geht die Equipe Française bei der Vergabe des Masters de Pétanque-Titels leer aus. Die FFPJP zieht nun die Konsequenzen und lässt bei der 20. Ausgabe der MdP 2019 eine komplett neue Equipe tricolore antreten.
Mit Ludovic Montoro, Stéphane Robineau, Christophe Sarrio und Mickael Bonetto darf sich die „zweite Reihe“ der „Bleues“ profilieren und, so ist es geplant, auf die Europameisterschaft 3:3 im Herbst 2019 in Albuena / Bulgarien vorbereiten. Die Equipe de France 2018 mit Philippe Quintais, Philippe Suchaud, Henri Lacroix und Dylan Rocher musste nach einer holprigen letzten Saison erkennen, daß Weltmeistertitel anscheinend wohlfeiler zu haben sind als Siege beim Masters de Pétanque. Beim FinalFour 2018 scheiterte die international dominante Startruppe im Halbfinale klar an Montoros Team mit Puccinelli, Durk und Hatchadourian.
Laut Jean-Luc Peronnet, dem verantwortlichen Teamchef der Franzosen, soll die endgültige Entscheidung über die Besetzung des 3:3-Teams für Albuena Ende August fallen. Die "Neuen" haben alle Chancen.
Quelle: Quarterback und FFPJP
Mit zwei umfangreichen Beiträgen und der Ankündigung weiterer Berichte, begleitet die DPV- Website die 74. Jahreshauptversammlung des Französischen Verbandes FFPJP in Troyes / Aube ungewohnt eifrig und zeitnah.
Anlass für die außergewöhnlichen Web-Aktivitäten sind jedoch nicht die Entscheidungen der FFPJP-Vollversammlunge, sondern eine Reise des DPV-Präsidenten, der neben einer Reihe anderer Petanquefunktionäre aus der europäischen Boule-Diaspora als Gast in Troyes geladen war.
Mit einem Vortrag über das Deutsche Boulewesen erstaunte der deutsche Verbandschef am vergangenen Samstag das französische Fachpublikum, so Christoph Roderig in seinem Beitrag auf der DPV-Homepage. Unter anderem konnte unser Präsident auf das dynamische und proportional höhere Wachstum des Pétanque-Sports in Deutschland gegenüber Frankreich hinweisen und mit der Vielzahl der deutschen Petanqueligen seine französische Zuhörerschaft verblüffen. Einzelheiten zum präsidialen Auftritt entnimmt der Boulefreund den detaillierten DPV-Berichten.
https://deutscher-petanque-verband.de/ein-kugelrunder-freundschaftsgruss/
https://deutscher-petanque-verband.de/kleiner-beitrag-zur-grossen-veranstaltung/
Der Pariser Sportvermarkter „Quarterback“ dem Boulefreund bekannt durch die Pétanque-Events Masters de Petanque, Trophée des Villes und Trophée L'Equipe, macht seit März 2018 mit der Rugbysport- und Gastronomie-Agentur „Nabuchodonosor“ gemeinsame Sache unter dem Namen NabuQuarterback.
Zum Jahreswechsel 2018/2019 stieg Investor GDP Vendôme ein und übernahm 45% der Anteile. Die zukünftige Rugby-WM 2023 und Olympia 24 (wahrscheinlich mit Boule) in Frankreich versprechen Geldströme, die es anzuzapfen gilt. Die Positionierung eines großen Boule-Lyonnaise-Events in Frankreich steht als nächstes auf der Agenda. Quelle: www.boulistenaute.com
Ex-Club-Chef Walter Streit. Foto: Marion.
2018 feierte der Pétanque Club Ingolstadt sein 20jähriges Bestehen. 17 Jahre davon stand Walter Streit als Präsident an der Spitze der Schanzer Bouler. Der 60jährige war, wenn man so will, Herz und Seele des Clubs. Am vergangenen Dreikönigstag trafen sich die Mitglieder der Ingolstädter Spielgemeinschaft, um einen Nachfolger für Walter Streit, der seinen Rücktritt vom Amt erklärte, zu wählen.
Den anwesenden 26 Mitgliedern gelang es jedoch nicht, einen neuen gesamtverantwortlichen Clubvorstand zu finden, geschweige denn, sich auf einen Modus zu einigen, der die Existenz des Clubs als Gemeinschaft weiterhin garantieren könnte. Schon erstaunlich, war den PCIern doch die Rücktrittsabsicht ihres "Steuermanns" bereits seit zwei Jahren bekannt.
Um das Startrecht für die beiden erfolgreichen Landesligateams nicht aufs Spiel zu setzen, erklärte sich Helmut Neumaier bereit, als Verantwortlicher für diese beiden Clubteams gegenüber dem Bayerischen Petanque Veband zu fungieren. Mit Ludwig Semmler als Sportwart und Armin Weiherer als Kassier konnten Teilaufgabenbereiche wie bisher besetzt werden. Mannschaftsführer der 1. Mannschaft bleibt Walter Streit, für die "Zweite" stellte sich Lutz Hesse zur Verfügung.
Ein darüber hinausgehendes Vereinsleben gibt es nach Lage der Dinge nicht mehr. Damit steht beispielsweise die 20. Ausgabe des traditionellen Proviatturniers ebenso auf dem Spiel wie die Ingolstädter Stadtmeisterschaft, sowie einige clubinterne Turniere. Überleben könnten die Veranstaltungen nur wenn sich wider Erwarten Einzelpersonen oder Gruppen für die Organisation fänden. Die in der Kreisliga Süd gemeldete Manschaft PCI 3 wird zurückgezogen und existiert nicht mehr. Der PC Ingolstadt ist und war kein eingetragener Verein sondern eine offene Spielgemeinschaft, die aber unter der Regie von Walter Streit trotz fehlender Vereinsregularien sehr gut funktioniert hat.
Was mit dem Gebilde PCI nun abseits der beiden Ligamannschaften passiert, vermag keiner zu sagen. Aber vielleicht raufen sich die Gruppen, Grüppchen und Einzelpersonen doch noch irgendwie zusammen.
Die 25 Kandidaten für die Wahl des/der Worldgame-AthletenIn des Jahres sind nominiert. Aus Deutschland dabei der Faustballer Patrick Thomas und das Kanu-Polo-Team des DKV. Mit Ke Leng aus Kambodscha wurde erstmals in diesem Wettstreit auch eine Boulerin berücksichtigt.
Die Petanque-Ausnahmekönnerin ist dreimalige und aktuelle Tir-Weltmeisterin sowie WM-Bronzemedaillistin im 3:3. Bei den letzten Worldgames 2017 in Breslau war sie nicht am Start. Der interessierte Sportfreund kann einmal täglich(!) hier votieren. Aktuell überlegen in Führung die usamerikanische Powerlifterin Jennifer Thompson. Ke Leng rangiert auf Platz 17. Am 15. Januar gibt es einen Schnitt, danach verbleiben nur noch die 10 punktbesten Athleten und Athletinnen bis Ende Januar im Rennen.
Die Stimmabgabe ist weitgehend anonym. Mit einem billigen Bauernfängertrick versuchen die Verantwortlichen des Worldgames-Verbandes TWG jedoch an persönliche Daten zu kommen, indem sie abstimmungswilligen Usern eine doppelte Stimmabgabe verkaufen, gegen Preisgabe von Vor- und Nachname sowie Emailadresse.
Ob bei der ganzen Geschichte jemand für dumm verkauft werden soll?
Auf der Website des DPV findet sich nichts, auch eine Anfrage bei unserem heimischen Verband BPV blieb unbeantwortet. Wir stützen uns deshalb auf eine Veröffentlichung auf der Homepage des Berliner Petanque-Verbandes.
Vom 2. bis 3. März 2019 findet nun erstmals in Gersweiler ein Länderpokal für Veterans statt. Der DPV konnte sich nicht dazu durchringen ein Ü55-Trio in die Formationen für den „großen Landerpokal“ zu integrieren, sondern hat die Alten ausgelagert und ihnen einen eigenen Ü55-Länderpokal beschert. Die jeweiligen Veteranen-Teams der Landesverbände sollen aus je einem Ü55-Frauen- und Männertriplett und einem wohl offenen Ü65-Trio bestehen. Alle zehn Landesverbände im DPV sind eingeladen, der Turniermodus ist wohl eine komplette Runde jeder gegen jeden.
DPV und Bundestrainer wollen in Ermangelung eines Ü55-Kaders in Gersweiler sichten und eine Team für die Veterans-EM in Albena/Bulgarien vom 16. bis 18. September nominieren. (DM 55+ 14./15. Sept.)
Mehr DPV-Zuwendung gibt es nicht, denn mit Ausnahme der Meldegebühr, die der entsendende Landesverband bezahlt, sollen die Alten Fahrt und Unterkunft selbst finanzieren. Trotzdem sieht der neue Pokal auf den ersten Blick wie eine Aufwertung der Ü55-Sportler im Verband aus, die mit über 50% den Löwenanteil der Mitglieder im DPV* stellen.
Auf den zweiten Blick drängt sich das Wort Ausgrenzung auf. Zu sehr bestärken die Veterans das ungeliebte Image des Altmännersports. Alt und Sport vertragen sich nicht. Geldgeber aller Couleur, Öffentlichkeit und Medien springen bevorzugt auf Jugendlichkeit an, da will sich scheinbar auch der DPV präparieren und sperrt die Alten vorsorglich ins Nebenzimmer, wenn denn mal Besuch vorbeischaut.
Die übrige Gesellschaft trägt dem demoskopischen Wandel längst Rechnung, der DPV mag nicht mitmachen. Zu den Punkten Alterstruktur und Jugend möchte man den Entscheidungsträgern gerne die Lektüre der eigenen Jahrestatistik* empfehlen, denn wenn die Entwicklung so weiter geht, muß sich der DPV bald komplett aussperren..
*In Ermangelung aktueller Zahlen, DPV-Statistik von 31.12.2016
Frankreichs neuer Petanque-Darling, die U23-Doppeleuropameisterin Emma Picard links, zusammen mit der Kanadierin Maryse Bergeron. Foto: boulistenaute.com
Sylvain Bonnet hat wiedereinmal in akribischer Feinarbeit ein Ranking der besten französischen Spieler und Spielerinnen nach ihrem Abschneiden bei den französischen Inlandturnieren erarbeitet und wie jedes Jahr auf www.boulistenaute.com veröffentlicht.
Das Podest der besten Drei bei den Männern überrascht etwas. Nicht etwa die Position 1, auf der zum sechstenmal seit 2009 Dylan Rocher steht und damit eine Stabilität beweist, die ihm häufig im Wurfkreis abgeht. Aber mit dem Zweiten Jean-Michel Puccinelli und dem drittplatzierten Frédéric Bauer haben zu Saisonbeginn die allerwenigsten Fachleute gerechnet. Die Weltmeister Lacroix, Quintais und Suchaud liegen auf den Rängen 4, 9 und 11.
Die Rangliste der Frauen wird angeführt von der unverwüstlichen Florence Schopp, vor Audrey Bandiera. Auf Platz drei der Shootingstar unserer westlichen Nachbarn, die U23- Doppeleuropameisterin von 2018 Emma Picard. Auf Platz 5 mit Mouna Beji die erste Nichtfranzösin.
Die Rankings Männer und Frauen 2018 und noch einiges mehr.
"Petanque-Weltmeister" Dylan Rocher bei einer seiner Tanzsporteinlagen bei der WM in Desbiens. Foto: boulistenaute.com
Dylan Rocher, der dreifache Petanqueweltmeister, die strahlende junge Gallionsfigur des französischen Petanquesports beklagt sich in einem Interview bei „Le Parisien“ unter anderem darüber, daß Petanque zu wenig Anerkennung in der Sportwelt und der Öffentlichkeit genieße.
Es gäbe unter den Sportweltmeistern jenseits der alles überragenden Fußballer eine Sport-Mehrklassengesellschaft. Er als Petanqueweltmeister würde zu wenig als Weltmeister wahrgenommen. Petanque hafte immer noch das Klischee des pastissaufenden Prolos an.
Petanque ist Randsportart, zumindest außerhalb Frankreichs, aber das ist nicht wirklich ein Problem. Das liegt wo anders und da darf sich Tir-de-précision-Weltmeister Dylan Rocher gern an die eigene Nase fassen. Wenn es dem Petanquesport nämlich nicht gelingt sich an die eigenen Regeln zu halten, kann es schwerlich echter oder gar olympischer Sport sein. Da ist Rocher die Spitze eines gigantischen Eisbergs. Seinen Tir-Titel durfte „Le prince“ bei der WM in Quebec nur gewinnen, weil unfähige und verantwortungslose FIPJP-Schiedsrichter seine Regelverletzungen duldeten und damit andere Spieler um ihren Erfolg betrogen.
Petanque und Rocher mit mehr Öffentlichkeit, hätten bei der Desbienser WM einen Skandal aller erster Güte am Hals gehabt. Dylan sollte begreifen, daß er selbst mit ein Grund ist, daß Petanque die große Anerkennung versagt bleiben muß. Vor einer breiten Öffentlichkeit geschützt, darf Petanque so seine Probleme weiter aussitzen und sich auf dem Weg zum echten Sport selbst im Wege stehen.