Vom 24 bis zum 27 Mai 2018 finden am schönen Strand der Loire in Andrézieux-Bouthéon (Arrondissement Saint-Étienne) neben drei weiteren regionalen Petanquewettkämpfen die Tournois International 3:3 für Männer und Frauen statt. Diese beiden Wettbewerbe gelten als Qualifikationen für die Endrunden der namhaften Turnierserien PPF (fem./masc.) und Masters de pétanque (masc.).
Der Zulauf ist entsprechend. Mit fast dreitausend Spielern in allen Wettbewerben, haben die Veranstalter ein echte Herkulesaufgabe zu bewältigen. Für das International 3:3 bei den Männern sind 400 Equipen gemeldet (Stichtag 21.5.). Die französische Elite von Le Boursicaud über Suchaud und Lacroix bis Winterstein läuft auf. Mit Triplettes aus Polen, Tschechien, Israel, Belgien, Spanien, Türkei, Andorra, Niederlanden, Russland, Ukraine, Dänemark, Portugal, Schweiz macht das Turnier seiner Namensbezeichnung „International“ alle Ehre. Das Damen-Turnier-3:3 ist für 128 Teams ausgelegt. Auch hier messen sich französische und nternationale Elite. Deutsche Equipen sind für das gesamte Großturnier nicht gemeldet.
Die jeweiligen Sieger kassieren für das Classement PPF 12 Ranglistenpunkte http://www.petanquefrancaise.com/competitions-circuit-ppf und für das MdP-Qualif-Classement gibt es deren 10 zu verdienen. Das sind zwei Punkte mehr als beispielsweise ein Weltmeistertitel brächte(! ) https://mastersdepetanque.fr/qualif-mdp/2019
Für Sieger und Platzierte gibt es neben Punkten und Ehre auch Geld- und Sachpreise zu holen. Daß der Damenwettbewerb mit 4.000.- Euro erheblich niedriger dotiert ist als das Männerturnier mit stolzen 10.000,- Euro Preisgeld, bei identischen Einschreibegebühren, wundert nicht, ist diese Praxis auch in anderen Sportarten allgemein üblich und wird, von den Männern jedenfalls, gern hingenommen. Ein bezeichnendes Licht auf die etwas altväterliche Denkungsart der Veranstalter in Andrézieux-Bouthéon wirft jedoch die Auswahl der Sachpreise. Für den Männerwettbewerb stehen „blink-blink“ 3 stattliche LED-Fernseher zur Verfügung. Den siegreichen Frauen winken dagegen drei Multifunktions-Küchenmaschinen eines heimischen Herstellers. Ein dezenter aber leicht verständlicher Hinweis auf den eigentlichen Platz der Bouleamazonen. Der Sportfreund erinnert sich an das Gebaren unseres heimischen Fußballverbandes, der in den Achtzigerjahren im ungeliebten Frauenfußball siegreiche Teams mit Küchengeschirr beglückte. Wie die für das Turnier avisierten Spenden des bekannten O-Kugelherstellers aussehen, kann nur vermutet werden, beim Frauenturnier wahrscheinlich Mikrofaserputzlappen, die Küchenmaschinen müssen ja irgendwie gereinigt werden. www.boulistenaute.com berichtet.