Die Verbände haben es nicht an die große Glocke gehängt, aber seit Jahresbeginn darf im Petanquesport wieder offiziell zugeprostet werden. Die Welt-Dopingagentur WADA hat Ethanol von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen.
Fortan bleibt es den nationalen und internationalen Sportverbänden überlassen, wie sie mit dem Thema umgehen. Die Europäische Föderation CEP lässt in Zukunft trinken und hat probeweise einen Grenzwert für eigene Veranstaltungen von 0,5 Promille festgesetzt. Ob tatsächlich kontrolliert wird ist nicht verlautbart worden. Sollte sich der Alkoholgenuß auf Großveranstaltungen bewähren,ist eine sukzessive Erhöhung des Grenzwertes geplant. Unser Boule, das als Feierabendbeschäftigung vor der Kneipe entstanden ist, bringt alle Voraussetzungen mit, um Sport und Suff harmonisch zu vereinigen.
Jeder kennt die Situation, ein Spieler wird nach dem 5. Bier zum Carreau-Monster und kann das verloren geglaubte Spiel noch herumreißen. Petanque wird mit Alkohol niveauvoller, spannender und weniger vorhersehbar, ein Gewinn für alle.
2024 möchte Boule bei Olympia dabeisein. Grand Finale Triplet d’ hommes im Olympiastadion zu Paris. Belgien gegen Frankreich Los Inhumanos geben ihre Hymne "Alcohol, Alcohol, alcohol" zum Besten. Claudy Weibel prostet mit einer säuerlichen belgischen Geuze „original Flaschengärung“ dem weltweiten Publikum zu, während Gegner Philipp Quintais kameragerecht genüsslich einen Schluck Château Pétrus nimmt. Ein elektronischer Videobildtranscriber ersetzt vollautomatisch für den bouleaffinen aber alkoholophoben Maghrebmarkt das Bier durch Minzetee und den Rotwein durch Red Boule. Das Spiel wird nach jeder Aufnahme durch eine Trinkpause unterbrochen. Die Art des alkoholischen Getränks wird jeweils durch Losentscheid ermittelt. Ähnlich wie bei den Kugeln sind nur durch den FIPJP homologierte Getränke zugelassen. Gespielt wird nur noch bis zwölf, der 13. Punkt wird durch ein abschließendes Drinkout ermittelt. Wer aus dem Kreis fällt, hat verloren. Ein gelungenes olympisches Debut.
2019 ist eine Fusion des Verbandes der französischen Weinerzeuger mit der FIPJP avisiert. Claude Azema übernimmt den Gesamtvorsitz. Michael Dörhöfer regt für den DPV eine 50minus1-Regel an, die bedeutet, daß in Zukunft jeder Bouleclub zu mindestens 51 Prozent in Besitz einer alkoholerzeugenden Firma (Brauerei, Brennerei, Winzergenossenschaft) sein muß. Für den bairischen ländlichen Raum gilt die Ausnahmeregelung 100 minus 1. Das heißt, die für den BPV-Ligabetrieb zugelassenen Brauereien müssen neben ihren Profitrinkern mindestens einen Petanquespieler oder -spielerin mit Lizenz aufbieten.
Na denn Prost.
Nachtrag: Die ursprünglich angeführte Person fühlt sich durch ihre Namensnennung in dieser Glosse verunglimpft und wünscht in Zukunft auf dieser Homepage nicht mehr namentlich erwähnt zu werden. Wir haben den Namen deshalb geschwärzt. Wir wollen die Person, um ihre Anonymität zu wahren, zukünftig nur noch als "der DPV-Präsident" benennen.