Die Kugelspielerin im Düsseldorfer Blumengarten. Foto: www.duesseldorf.de
Walter Schott, 1861 in Ilsenburg/ Harz geboren, war ein deutscher Bildhauer und Vertreter der klassizistischen, naturalistischen und neobarocken Berliner Bildhauerschule. Sein Werk die Kugelspielerin, eine ca. 140 cm hohe Bronzeplastik entstand 1897.
Der Düsseldorfer Stadtverordnete Gustav Herzfeld erwarb die Skulptur und machte sie der Bevölkerung seiner Stadt im Jahr 1902 zum Geschenk. Die anmutige boulespielende junge Frau fand einen Platz im sogenannten Blumengarten, einer kleinen Parkanlage am Südende der Düsseldorfer Königsallee. In der Zeit de Naziherrschaft sollte die Skulptur beseitigt werden, weil der Spender Gustav Herzfeld Jude war. Auf Fürsprache des Direktors der Düsseldorfer Kunstakademie Peter Grund wurde letztendlich nur der Name des Spenders am Sockel des Kunstwerks entfernt. Heute ist der Name Gustav Herzfelds wieder zu lesen und erinnert an den noblen Mäzen.
Ein zweite von Schott geschaffene Version der liebreizenden Skulptur stand lange im Luisenhain der Stadt Köpenik, verschwand allerdings um 1950 spurlos. Ein in Berlin ansässiger Liebhaberverein der verschollenen kunstvollen bronzenen Dame, initiierte eine Abformung der Düsseldorfer Kugelspielerin und einen Neuguß, um sie am Berlin-Köpeniker Standort wieder auferstehen zu lassen. Schotts Kugelspielerin war in der Zeit des Kaiserreiches (Wilhelm II) übrigens ein sehr beliebtes Motiv, das in vielerlei Varianten, Größen und Ausformungen die wilhelminische (Herren)Gesellschaft entzückte.
Über das Schicksal des jüdischen Kunstliebhabers und Mäzen Gustav Herzfeld ist leider nichts weiter bekannt. Er sollte aber nicht verwechselt werden mit dem Berliner Anwalt Gustav Herzfeld, der von den Nazis 1942 in Theresienstadt ermordet wurde.
Walter Schott selbst geriet nach Ende des Kaiserreichs weitgehend in Vergessenheit, immerhin schafften es Abgüsse seiner Kreation "Three dancing maiden" bis nach Antwerpen und in den New Yorker Central Park. Der Künstler starb 1938.
Petanque, Boule, Olympia 2024, eine Randsportart drängt ins Rampenlicht. Der Deutsche Petanqueverband ist vorn mit dabei und macht progressive Öffentlichkeitsarbeit vom Feinsten. Im Info-Center seiner Hompage stellt Deutschlands Petanque-Dachverband brandneue Downloads für die Presse bereit. Die DPV Jahresrückblicke von 2008 bis 2011 begeistern. Auch zum Start der Bundesliga kann schon jetzt eine Pressemappe für 2007 heruntergeladen werden. Die Krönung: Aus der Fülle der drei zur Verfügung stehenden Pressefotos ragt das Bild mit dem aktuellen Nationalspieler Sönke Backens heraus. Unter Statistik erfährt der interessierte Journalist bereits heute den DPV-Mitgliederstand von 2014. Der DPV hat die Hand am Puls der Zeit und nutzt den Multiplikator Presse mit voller Wucht für seine Öffentlichkeitsarbeit.
Bevor es im Rahmen der "freien Meinungsäußerung" in den sogenannten sozialen Netzwerken in Vergessenheit gerät, hier ein Hinweis auf Kapitel I, §1, Absatz 5 der Satzung des Deutschen Petanque Verbands. Hier steht: "Der DPV bekennt sich zu einem humanistisch geprägten Menschenbild, er dient der Wahrung und Förderung der ethischen Werte im Sport und fördert das bürgerschaftliche Engagement. Er vertritt den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz sowie parteipolitische Neutralität. Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt entschieden entgegen". Das Dokument kann von jedem Verbandsmitglied "downgeloaded" werden.
Vorbildliche Wurfhaltung: Hippy Oppliger vom PC Biberist, Zweiter der Schweizer Meisterschaft im Platzgen 2018 in Schüpfen.
Das Teil sieht aus wie Lisa Simpsons Kopf und erfunden haben es ausnahmsweise wirklich die Schweizer, im Berner Land, vieleicht im Emmental. Wir reden nicht von Käse sondern von der Platzge und der dazugehörigen urigen traditionellen Berner Wurfsportart Platzgen.
Seit dem Mittelalter werfen die Berner das gezackte Metallteil über 17 Meter an den Schwirren im Ries. Ein angeschrägter Topf mit gestampftem Lätt (Lehm), 1,4 Meter im Durchmesser, mit einem Metallstengel (Schwirren) in der Mitte. Das Wurfgerät wiegt zwischen 1 und 3 Kilogramm und hat einen Durchmesser von maximal 18 Zentimetern. Zwischenzeitlich dürfen auch „Wiibslüt“ mitmachen, sie werfen 11,5 Meter. Ziel des Spiels ist es, die Platzge direkt an den Schwirren zu schmeißen, was mit 100 Punkten belohnt wird. Jeder gemessene Zentimeter Abstand zieht einen entsprechenden Punkteabzugnach sich. (25 cm Abstand zum Schwirren sind z.B. 75 Punkte). 24 Würfe pro Wettkampf erfordern jede Menge Kraft, Konzentration und Ausdauer und eineinhalb Meter Anlauf. Die Platzger sind selbstverständlich organisiert, aber zu einer wirklichen panhelvetischen Vereinigung haben sie es noch nicht geschafft. Geplatzget wird vorwiegend bernerisch. Daa gahts zur homepage
50 Clubs umfasst der Verband mit ca. 400 Mitgliedern. Die zentralen jährlichen Veranstaltungen der Platzger sind das Frühlingsfest, die Meisterschaft und das Verbandsfest. Feschtli feiern gehört zum Platzgen dazu. Hier ein Video von der Meisterschaft 2018 in Utzensdorf auf Youtube.
Das Stichwort Platzgen fördert allerhand Erhellendes aus dem Netz zutage. Guet Lätt, Guten Lehm wünschen sich die Platzger vor Wettkampfbeginn. Eine aktuelle Verbindung zum Petanque gibt es auch. Das katalanische Santa Susanna, beliebter Treffpunkt der europäischen All-inclusive-Boule-Senioren, versammelt alljährlich auch die bernischen Platzger zum regelmäßigen Trainingslager unter mediterraner Sonne. Ob sie den Lehm fürs Ries mitnehmen?.
Das 2. Foto zeigt eine Platzge mit Daumenmulden für optimalen Griff: https://www.srf.ch/sport/mehr-sport/platzgen-wie-zu-gotthelfs-zeiten
Sacklocher in Aktion. Foto: wikimedia commons.
Ein entfernter Verwandter unseres Petanque. Die Amis nennen es Cornhole, die Deutschen Sackloch. Anderswo kennt man es als Bean Bag oder Baggo.
Statt Kugeln wirft der Sacklocher granulatgefüllte Stoffsäckchen, 15x15 cm im Format und 400 Gramm schwer. Ziel ist ein Loch, 15 cm im Durchmesser in einem schräg aufgestellten Brett. Das Brettformat kann variieren.
Die Zweierteams oder die Einzelspieler stehen sich ebenso gegenüber, wie die beiden Lochbretter. Wurfabstand ist 10 Meter. Wird ein Sack versenkt gibt es 3 Punkte, bleibt er auf dem Brett liegen immerhin noch einen Punkt. Fällt das Wurfteil auf den Boden gibt es null Punkte.
Gezählt wird immer die Differenz zwischen den erzielten Punkten der Teams oder Einzelspieler pro Durchgang (Frame). Dabei haben die Parteien jeweils 4 Wurfbeutel zur Verfügung. Die mögliche Punktausbeute pro Frame liegt zwischen 12 bis 0. Bei 21 und mehr erzielten Punkten ist ein Spielsatz zu Ende.
Ein Youtubevideo veranschaulicht das Spiel. Deutschlands Sacklocher sind im Deutschen Cornhole Verband e.V. organisiert, der auch eine Regelwerk verfasst hat. Hat schon was, dieses Sackloch, wenn nur dieses sperrige Brett nicht wäre.
Nachtrag: Wir hatten ja null Ahnung. Bernhard Goetzke aus Berlin hat uns auf die Sprünge geholfen. Spitzenbouler Frank Maurer vom PC Burggarten Horb, derzeit auf Platz 13 der DPV-Rangliste führt ein zweites Leben neben Boule, als mehrfacher Deutscher Cornhole-Meister für seinen Sackloch-Verein Topcorn Rust. Auch Ann-Katrin Hartel, 13. der DPV-Frauenrangliste startet erfolgreich für die Ruster als Cornholerin. Es ist zu vermuten, daß eine ganze Reihe von Petanqueurs ein Doppelleben führt. Was wohl mehr Spaß macht?
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Nachtrag: Die in dieser satirischen Werbeanzeige ursprünglich zitierte Person sieht sich zu Unrecht angegriffen. Wir haben deshalb alle Namensnennungen in diesem Beitrag unkenntlich gemacht.
Die Verbände haben es nicht an die große Glocke gehängt, aber seit Jahresbeginn darf im Petanquesport wieder offiziell zugeprostet werden. Die Welt-Dopingagentur WADA hat Ethanol von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen.
Fortan bleibt es den nationalen und internationalen Sportverbänden überlassen, wie sie mit dem Thema umgehen. Die Europäische Föderation CEP lässt in Zukunft trinken und hat probeweise einen Grenzwert für eigene Veranstaltungen von 0,5 Promille festgesetzt. Ob tatsächlich kontrolliert wird ist nicht verlautbart worden. Sollte sich der Alkoholgenuß auf Großveranstaltungen bewähren,ist eine sukzessive Erhöhung des Grenzwertes geplant. Unser Boule, das als Feierabendbeschäftigung vor der Kneipe entstanden ist, bringt alle Voraussetzungen mit, um Sport und Suff harmonisch zu vereinigen.
Jeder kennt die Situation, ein Spieler wird nach dem 5. Bier zum Carreau-Monster und kann das verloren geglaubte Spiel noch herumreißen. Petanque wird mit Alkohol niveauvoller, spannender und weniger vorhersehbar, ein Gewinn für alle.
2024 möchte Boule bei Olympia dabeisein. Grand Finale Triplet d’ hommes im Olympiastadion zu Paris. Belgien gegen Frankreich Los Inhumanos geben ihre Hymne "Alcohol, Alcohol, alcohol" zum Besten. Claudy Weibel prostet mit einer säuerlichen belgischen Geuze „original Flaschengärung“ dem weltweiten Publikum zu, während Gegner Philipp Quintais kameragerecht genüsslich einen Schluck Château Pétrus nimmt. Ein elektronischer Videobildtranscriber ersetzt vollautomatisch für den bouleaffinen aber alkoholophoben Maghrebmarkt das Bier durch Minzetee und den Rotwein durch Red Boule. Das Spiel wird nach jeder Aufnahme durch eine Trinkpause unterbrochen. Die Art des alkoholischen Getränks wird jeweils durch Losentscheid ermittelt. Ähnlich wie bei den Kugeln sind nur durch den FIPJP homologierte Getränke zugelassen. Gespielt wird nur noch bis zwölf, der 13. Punkt wird durch ein abschließendes Drinkout ermittelt. Wer aus dem Kreis fällt, hat verloren. Ein gelungenes olympisches Debut.
2019 ist eine Fusion des Verbandes der französischen Weinerzeuger mit der FIPJP avisiert. Claude Azema übernimmt den Gesamtvorsitz. Michael Dörhöfer regt für den DPV eine 50minus1-Regel an, die bedeutet, daß in Zukunft jeder Bouleclub zu mindestens 51 Prozent in Besitz einer alkoholerzeugenden Firma (Brauerei, Brennerei, Winzergenossenschaft) sein muß. Für den bairischen ländlichen Raum gilt die Ausnahmeregelung 100 minus 1. Das heißt, die für den BPV-Ligabetrieb zugelassenen Brauereien müssen neben ihren Profitrinkern mindestens einen Petanquespieler oder -spielerin mit Lizenz aufbieten.
Na denn Prost.
Nachtrag: Die ursprünglich angeführte Person fühlt sich durch ihre Namensnennung in dieser Glosse verunglimpft und wünscht in Zukunft auf dieser Homepage nicht mehr namentlich erwähnt zu werden. Wir haben den Namen deshalb geschwärzt. Wir wollen die Person, um ihre Anonymität zu wahren, zukünftig nur noch als "der DPV-Präsident" benennen.
6 Stunden Petanque in stile italiano, Finale Scudetto 2018 ….. https://www.youtube.com/watch?v=kFvd0xhtYbo
Seltsamer Zeitvertreib französischer Burschen am Strand.... https://www.youtube.com/watch?v=FBbbtWSD6sQ
"Les joueurs de boules" von Marius Borgeaud, enstanden 1918, Öl auf Leinwand, Musée d’art de Pully, bei Lausanne, Schweiz.
Klar, flächig, still und kontrastreich präsentiert sich das Werk und spiegelt damit den Charakter des Boulespiels wider. Der Hund ist fast ein Art Markenzeichen des Künstlers, auf vielen seiner Bilder platzierte er Haustiere im Vordergrund. Borgeauds Aussage:“ Meine Arbeiten werden erfolgreich sein, aber ich werde es nicht erleben“, hat sich bewahrheitet. Er zählt zu den wichtigsten Schweizer Kunstmalern seiner Generation, zusammen mit Ferdinand Hodler oder Felix Vallotton. Der Zeitgenosse von Sisley, Rousseau, Pissarro fängt erst im Alter von 40 Jahren mit der Malerei an, nachdem er zuvor sein ererbtes Vermögen verjubelte, ein Leben in Saus und Braus führte und seine Gesundheit ruinierte. Der Spross aus großbürgerlichem Hause ging in sich und krempelte sein Leben um. Nach einer anfänglichen Phase des Post-Impressionismus entwickelt der Schweizer seinen eigenen Stil, abseits der gängigen Schulen. Seine realistisch-naive Malweise bewegt sich immer mehr zu reduzierter Kunst. Borgeaud lebte in der Bretagne und in Paris. Er starb 1924 und hinterließ ca. 300 Werke. https://marius-borgeaud.ch/
Zeichner Paul Cauuet sowie Autor Wilfried Lupano setzten 2014 zusammen Les Vieux Fourneaux in die französischsprachige Welt der Comics. Im Jahr 2015 veröffentlichte dann der deutsche Splitter Verlag das Comicalbum Die Alten Knacker mit dem Untertitel "Die übrig bleiben" auch für das deutsche Publikum. https://www.splitter-verlag.de/autoren-zeichner/autoren-l/lupano/ Die Sozialkomödie um drei Übersiebzigjährige, deren kriminelle Energie sich ganz und gar nicht mit dem Klischee des rüstigen Rentners verträgt, rockt den Comicmarkt in Frankreich. Das Werk gewann auf Anhieb den begehrten Publikumspreis auf dem 42. Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême, dem wichtigsten internationalen Comicfestival.
Zwischenzeitlich sind Die alten Knacker nach Asterix die bestverkauften Comic-Helden in La France. Bis heute gibt es, auch für den deutschen Comicfreund, vier Bände. Januar 2019 soll die fünfte Episode erscheinen (siehe Bild oben), der Titel steht zwar noch nicht fest, aber Knacker Mimile ganz rechts, hält schon mal die Boulekugeln parat. https://www.splitter-verlag.de/die-alten-knacker-bd-5.html
Der Erfolg des schrägen Seniorentriplettes hat auch die Filmwirtschaft begierig gemacht, am 22. August 2018 startet Les Vieux Fourneaux als Spielfilm in den französischen Kinos. Pierre Richard, Eddy Mitchell, Roland Giraud und Alice Pol stellen dar. Hier der Trailer zum Film. http://www.allocine.fr/video/player_gen_cmedia=19579034&cfilm=257873.html
Wenn es die Welt noch nicht wissen sollte, mit diesem Sweater wird von nun an Dein Status für jedermann sofort erkennbar. Die superbouleaffinen Trikotagen, auch an Leger wurde gedacht, gibt es beim Klamottenhersteller Club Petanque, ansässig in Paris. Auch boulines Zubehör steht zum Verkauf. Sollte es nun trotz passender Kleidung mit der Perfomance im Wettkampf nicht so recht klappen, trägts Du als wendiger Hipster die Klamotten einfach links und beugst damit jeglicher Häme vor. http://www.clubpetanque.com/eshop/fr/content/8-boutiques
Alles dreht sich im Sommer 2018 wieder um Fußballer und ihre WM in Russland. Warum wird eigentlich so ein Hype um die Kicker gemacht? Was die können, machen Bouler, Snookerspieler Golfer oder Tennisspieler einfach so nebenbei in Perfektion, wie ein Video der Montreal Gazette aus dem Jahre 2010 beweist. http://www.dailymotion.com/video/xwg4d8
Installation PETANQFUCK, Galerie Sabot, Cluj, Rumänien. Foto: artviewer.org
Die intellektuelle Welt braucht Kugeln, rollende und klackende Kugeln, so der Künstler Stefano Calligaro u.a. in der Beschreibung seiner Kunstinstallation in den Räumen der Galerie SABOT, einer Plattform für zeitgenössische Kunst, im rumänischen Cluj-Napoca. http://www.galeria-sabot.ro/index.php/exhibitions/stefano-calligaro--petanqfuck/
Im Herbst des vergangenen Jahres konnte der geneigte Besucher, zusammen mit dem Künstler selbst, zum agierenden Bestandteil der Einrichtung werden und wie angedacht über die Positionen des jeweils anderen zum aktuellen Stand der Künste und anderer irrelevanter Banalitäten diskutieren, ihn, den jeweils anderen, damit zu konfrontieren und gleichzeitig PETANQFUCK zu spielen.
Doch Achtung, PETANQFUCK ist nicht Petanque sondern ein Petanqueparasit und Regelschmarotzer und folgt keinen Regeln. Artviewer beschreibt das ganze hier: http://artviewer.org/stefano-calligaro-at-sabot-2/
Abb.von links: Titelbild der Luxusausgabe, daneben Innenseite, daneben Titel Softcover und verworfene Titelseite. Abbildungen Verlag Gautier und Languereau.
Bécassine, übersetzt die Schnepfe, ist eine antike französische Comicfigur, erfunden von Josephine Spallarossa und in Szene gesetzt von Emile Joseph Porphyre(!) Pinchon und seit 1905 Quelle des Amüsements französischer Leser ob ihrer zahlreichen sprachlichen Missgriffe. https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9cassine
Bécassine verkörpert die bretonische, unbedarfte, warmherzige Landpomeranze, die als naives Dienstmädchen in einem feinen Pariser Haushalt kein Fettnäpchen auslässt. Nachdem 1950 das letzte Originalalbum mit der „Perle bretonne“ die französischen Leser entzückte, erfolgte 2016 endlich nach langer Pause, mit „Les vacances de Bécassine“ ein fulminantes Comeback auf dem Buch- und Comicmarkt mit einem bis dato unveröffentlichen Abenteuer. La Bécassine macht Ferien in der Provence, im Flecken Fadet-les-grillons, wo sie auch, wen wundert es, die heimische Bouleszene aufmischt.
Während nun auf dem Cover der Normalausgabe eine Bécassine im Luxusbugatti Typ 35 über die südfranzösische Landstraße düst, posiert die „Schnepfe“ auf der Titelseite der Luxusausgabe jener Ferienabenteuer, als Boulerin, fast formvollendete im Stile einer Schiesserin beim Jeu provençal. Eine Titelversion mit einer etwas statischen Bécassine als Legerin wurde zugunsten der dynamischen Tireurin verworfen. Der Verlag Gautier-Languereau nimmt für die boulende Becassine in der édition luxe zwischen harten Deckeln stolze 29,95 €, http://www.gautier-languereau.fr/livre/les-vacances-de-becassine-edition-luxe-9782014601756 Als Softcover-Automobilistin ist sie aber schon für 13,95 zu haben.
Holzschnitzkunst trifft auf exklusiven Glasschmuck. Fotos Dagmar Rippl.
Dagmar Rippl ist langjähriges Mitglied des PC Neuburg und leidenschaftliche Boulerin, aber mit mindestens ebenso viel Leidenschaft ist sie Glasschmuckgestalterin. In ihrem Geschäft und Atelier in der Barfüsserstraße in Augsburg präsentiert sie phantastischen, selbst entworfenen und in reiner Handarbeit gefertigten Glasschmuck. Ausschließlich Unikate.
Jeden Monat gibt Dagmar Rippl KünstlerInnen ihrer Wahl Gelegenheit, ihr Schaffen im perletti-Schaufenster zu präsentieren. Passend zum Petanquesaisonauftakt in Bayern stellt im Monat April die Holzbildhauerin Sundari Arlt aus Freiburg aus. http://www.sundariarlt.de/ Ein markant geschnitzter und weißblau gefasster Holzbouler auf hoher Stele dominiert, zusammen mit weiteren Holzplastiken, das Monats-Schaufenster inmitten exklusiven Glasschmucks. Sundari Arlts Figuren entstehen durch Motosäge und Stechbeitel und sind so vielfältig wie das Leben selbst.
Dagmar verwendet für ihre Schmuckentwürfe ausschließlich die unverwechselbaren Glasperlen der traditionsreichen böhmischen Glashütten. Dagmar: „Ich reise regelmäßig ins „Mekka der Glasperlenmacher“ nach Jablonec und informiere mich über die neuesten Entwicklungen auf dem Glasperlenmarkt. In punkto Innovationen, Kreativität und Qualität ist böhmische Glaskunst konkurrenzlos, Massenware aus Fernost oder Italien kann da nicht mithalten“. Dagmars wertvoller, außergewöhnlich phantasievoller Glasschmuck ist stets erkennbar an der handgemachten perletti-Perle. Verständlich daß die Boulerin, von ihrem Hobby inspiriert, auch Schmuck zum Thema Petanque kreiert, unter Verwendung exklusiv gefertiger "Glasboules".
Neben den Schmuckkreationen bilden über 8.000 unterschiedliche Mineral- und Lampenglasperlen bei perletti zusammen mit notwendigem Zubehör einen unerschöpflichen Fundus, auch für Kreative, die es selbst probieren wollen. http://perletti.de/
Alexandre "Sacha" Distel, populärer französischer Jazzmusiker und Schlagersänger, gest. 2004. Foto: wikimedia commons.
Boulespielen gehört zur französischen Kultur wie das Baguette, das Chanson d’amour oder die Lust am Streik. Was Wunder, daß es unzählige Schlager, und Chanson zum Thema gibt.
Am wohl populärsten musikalischen Erguß der Petanqueverehrung, „Une partie de pétanque“, haben sich viele französische Musikgrößen versucht. George Brassens, Fernandel, Henri Salvador, Darcelys, Jean Loup oder Georges Morin, die Liste der Interpreten ist lang. Der frankphone Ohrwurm hat es sogar diesseits des Rheins, in der Boulediaspora, zumindest bei Bouleadepten, zu leidlicher Bekanntheit gebracht. https://www.youtube.com/watch?v=p6JP-VNKTY4
Nachfolgend nun einige Musikstücke für fast jeden Geschmack, die dem Spiel, dem Gefühl und der Petanqueleidenschaft huldigen. Die Zahl der Titel und Interpreten ist Legion und kann im Internet erforscht werden:
Regis Stéphant, La petanque comme on le desire, https://www.youtube.com/watch?v=5Fw8t4rsmTU
Les Chariots, La petanque, https://www.youtube.com/watch?v=ENnGHUPm5rI
La chanson de pétanque de Tito, https://www.youtube.com/watch?v=rFK4hfFhJZI
La chanson de la Joyeuse Pétanque de pont du Chateau, https://www.youtube.com/watch?v=p7GIXH-E03Q
Si je perds la Boule, Tom Kareen, https://www.youtube.com/watch?v=gMrrS10Elik
Carreaux, Sacha Distel, https://www.youtube.com/watch?v=ZA69CyUFjeU
Vive la petanque, Tony Garcia, https://www.youtube.com/watch?v=BcoXSSk4sbM
C’est la petanque“, Duo Regards, https://www.youtube.com/watch?v=8-rd8DgbtnE
Petanque „La petite boule“ von Irene Cherro, https://www.youtube.com/watch?v=_52ocUZ5Qa0
C’est la pétanque, Pierre Péribois, https://www.youtube.com/watch?v=Wy05ohGokA4
Ghali - Tire la Boule!, https://www.youtube.com/watch?v=b_mnskzxwgY
Annie Cordy, A la pétanque, https://www.youtube.com/watch?v=Y8Fk2SmwKRw