In Bayern wurde von der Staatsregierung als Reaktion auf die „nun nicht mehr nachvollziehbaren Übertragungswege des Coronavirus“ der Katastrophenfall ausgerufen.
Neben vielen öffentlichen und privaten Freizeiteinrichtungen sind auch Sport- und Spielplätze bis vorerst 19. April geschlossen. Ausgangssperren gehören in Bayern jedoch noch nicht zu den angeordneten Maßnahmen. Für die Stadt Neuburg gelten die Vorgaben der Staatsregierung, darüber hinausgehende Verhaltensmaßregeln sind von der Stadtverwaltung bisher nicht erlassen worden.
Der PC Neuburg, verfügt über keine eigenen Vereinseinrichtungen und geht dem Petanquesport auf öffentlichen Plätzen nach. Der Vereinsvorstand kann seinen Mitgliedern nicht verbieten, sich im öffentlichen Raum zu bewegen und dort Boule zu spielen, zumal dies nicht ausdrücklich untersagt ist.
Er kann jedoch all seinen Mitgliedern empfehlen, unabhängig von behördlichen Verordnungen, verantwortungsvoll zu handeln und Gemeinwohl vor Eigennutz zu stellen. Der Vorstand des PCN ist überzeugt, dass dies für alle Mitglieder des Vereins eine Selbstverständlichkeit sein wird.
Wer vom Boulespiel auch in Zeiten von „Corona“ nicht lassen kann, dem bietet sich mit dieser Petanque-Variante ein möglicherweise virenfreies Boulevergnügen. Das Video ist in den tropischen Gewässern um Mauritius entstanden. Bei den derzeitigen Reiseproblemen könnten als Alternativen heimische Gewässer wie Ostsee oder Mittellandkanal in Erwägung gezogen werden.
Endlich könnte sich der hohe Anschaffungspreis für meine sündhaft teueren Boulekugeln aus der Kupfer-Zinnlegierung Bronze auszahlen.
Kupfer so erklärt mir das Online-Lexikon, sei nicht nur fungizid, bakterizid oder spermizid, nein es wirke auch noch antiviral. Wer hätte das gedacht. In Zeiten von „Corona“ ein unschätzbarer Vorteil, quasi die Ansteckungsprophylaxe schlechthin für den Bouler. Händewaschen adieu, ich desinfiziere mir spielend die Hände. Der sonst so lästige schwarze Abrieb meiner Klingelkugeln an den Händen als Ausdruck höchst verantwortlicher Vorsorge?
Es gibt nur ein Problem, die spröden Bronzedinger sind längst im Schiessbetrieb gescheitert und einfach zerbröselt. Antiviral, schon möglich, aber dazu müssten sie erst einmal „anti-tir-al“ sein.
Bügelspiel, holländisch Beugelen. Alte Darstellung auf der Homepage des niederländischen Beugel Bonds.
Unter Bügeln versteht die Mehrzahl der Leser*innen wahrscheinlich das Glätten von Textilien mit erhitztem Metallgerät. Eine klassische Frauendomäne, vom "starken" Geschlecht meist als unmännliche Tätigkeit abgelehnt.
Für die Mitglieder des BBC Willich von 1979 e.V. ist Bügeln hingegen echter Männersport und ein heisses, begeistert praktiziertes Spiel. Ohne Bügeleisen allerdings, dafür mit Kugel und Schippe.
Wikipedia beschreibt das Bügelspiel als traditionellen Sport in Belgien, Holland und Niederdeutschland, erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Heute wird das Buegelspiel nur noch in den Niederlanden und am deutschen Niederrhein praktiziert. Neben Willich bügelt auch der Grefrather Bügelclub Dorenburg e.V. organisiert. Auf der BBC-Homepage vermittelt ein kurzes Video einen ersten Eindruck vom ziemlich entfernten Vetter unseres Petanquesports.
Ein deutscher Bügelverband existiert nicht, so gehen beide Clubs vom Niederrhein ihrer Leidenschaft unter dem Dach des Nederlandse Beugel Bond nach. Im lebhaften Ligabetrieb ist Grefrath (2de Klasse) derzeit das bessere deutsche Team, ganz oben können die deutschen Bügelcracks jedoch nicht mithalten. Die Holländer sind eben nicht nur zahlenmäßig überlegen und in der obersten Liga, der Ere-klasse, unter sich.
Die Bügel-Spielbahn: Gestampfter Lehm, mit Riesel bestreut, 5 x 10 Meter mit stabiler Bande, am vorderen Spielbahnende mit einer Rinne im Boden, aus der heraus das Spiel beginnt. Die Spielkugeln, 4-Kilo-Kawentsmänner mit 18 cm Durchmesser, wuchten die Spieler in 1-gegen-1- oder 2-gegen-2-Matches mit schippenähnlichen Holzgeräten, Schüppe genannt, durch einen, jetzt kommts, metallenen Bügel, der fest im Boden der Spielfläche installiert ist.
Eine Kugel von vorn durch den Bügel gespielt bringt beispielsweise ebenso 2 Punkte, wie den gegnerischen Holz- oder Aramithball in die Rinne zurück zu bugsieren. Wer 30 Punkte erreicht, steht als Sieger fest. Hier die Spielregeln samt Spielbahnskizze auf der Homepage der Gemeinde Grefrath.
Wer Geschmack am Bügeln gefunden hat, findet hier eine ganze Reihe holländischer Videos von heissen "Beugelwedstrijden".
L'Attentat, Plattencover "Made in GDR"
Die Punkbands „Wutanfall“ und die daraus entstehende "Halbgewalkte anarchistische Untergrundbewegung" H.A.U. sind Ikonen der Punkmusikszene der DDR. 1984 formiert sich H.A.U. neu und nennt sich fortan L’Attentat.
Aktiv als Sänger in allen Formationen ist Bernd Stracke aus Leipzig, der damit zum absoluten Urgestein der Anarcho-Punkszene der DDR zählt. Mitte der Achtziger gelingt Strackes L’Attentat mit „Made in GDR“ sogar eine Platten-Veröffentlichung im Westen und damit Bekanntheit in der BRD. Die Band, wie die gesamte Punkszene in der DDR, sind mit ihrem ihrem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung der Staatsmacht ein schmerzhafter Dorn im Auge. Repression, Schikane und Haft sind das tägliche Brot der „Anarchos“.
Auch Stracke steht wegen der systemkritischen und aufrührerischen Texte seiner Band voll im Visier des MfS, wird zweimal eingesperrt und 1985 nach einem Jahr Haft in den Westen abgeschoben.
2014 feiert die Band mit Stracke eine bejubelte Live-Re-Union im UT Connewitz in Leipzig. (taz-Bericht). Im kommenden April gibt es eine bereits jetzt schon wieder ausgebuchte „Nachfeier“.
Auf Youtube findet sich eine ganze Reihe der Stücke von L’Attentat zum reinhören.
Im „richtigen“ Leben macht sich Bernd Stracke in Institutionen, Vereinen und Projekten stark, die sich für Bürgerrechte, Demokratie und gedeihliches Miteinander einsetzen. Damit bleibt er auch hier ziemlich nah an der Devise seiner Band: „Against Fascim and intolerance • for peace & anarchy“
Was das mit Boule zu tun hat? Bernd kann nach Meinung von Sabine Friedel, Sportwartin des Petanque-Landesverbandes Ost, auch ganz gut boulen und deshalb hat sie ihn ins 55+ Männer-Team der LV-Ost-Equipe für den LP 55+ in Rastatt gesteckt. In der Hoffnung, dass der Punker vom SV Horken-Kittlitz ordentlich punktet.
Hopfen und Malz verloren, dafür Petanque gewonnen, die Boulebahnen in der vormaligen Mälzerei der Brauerei in Únětice
So klein die Gemeinde Únětice unweit von Prag auch sein mag, sie hat immerhin der bronzezeitlichen Kultur ihren Namen gegeben, die durch die sensationelle Himmelsscheibe von Nebra Weltruhm erlangt hat.
Viele Besucher zieht es wahrscheinlich weniger der vorzeitlichen Altertümer wegen in die Gemeinde auf dem Prager Hochplateau, sondern eher aus profaneren Gründen. Die im frühen 18. Jahrhundert erbaute Únětický pivovar, die Aunjetitzer Brauerei lockt mit böhmischen Bier und böhmischer Gastlichkeit. Das von Lucie und Stepan Tkadlec geführte traditionsreiche Brauhaus kann daneben auch mit einer absoluten Besonderheit aufwarten. Das angeblich größte tschechische Boulodrome unter Dach und das durchaus im wörtlichen Sinn, denn die Boulebahnen finden sich auf dem Lagerboden des ehemaligen Mälzereistadels.
In Zusammenarbeit mit dem Petanqueclub UBU - United balls of Únětice - unter dem Vorsitz von Petr Fuksa, haben die Eigentümer eine echte Attraktion, UBULODROM genannt, geschaffen, die dem Verein als Heimat für seine Aktivitäten dient. Eine davon, die "Zimní UBULIGA" die Winter-Bouleliga des Clubs zieht auch Vereine aus dem benachbarten DPV-Landesverband Ost an. Die Clubs aus Leipzig und Chemnitz sind am letzten Februar-Wochenende bei den Finalspielen dabei.
Fuksa ist Mitglied in der sportlichen Kommission des FIPJP-nahen C.I.E.P. (Centre International d’Enseignement Pétanque) und neben C.A.P.E.K.-Verbandschef Karel Dohal einer der Motoren der tschechischen Bewegung "Pétanque pro vás“ zur Förderung des Petanquesports in der Gesellschaft. So nutzen beide Institutionen die Brauereiboulebahn gerne für vielerlei nationale und internationale Petanquekurse oder „C.I.E.P.-Rallyes“, häufig in Gegenwart von "Petanqueprominenz".
Darüber hinaus steht das UBULODROM allen Interessenten offen und kann unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder (+420) 602 261 925 gebucht werden. Gemütlich Boulen, gestärkt mit dem guten tschechischen Bier und den Speisen der unvergleichlichen böhmischen Küche, dürfte vielen Petanquer*innen ein erstrebenswertes Vergügens bedeuten.
Les joueurs de pétanque à Vence, 1970, Öl auf Leinwnd: 73 x 92 cm, Foto: artnet.
Der ungarische Allroundkünstler und Maler Kristófy Béla (*1920) lernt sein Handwerk in Wien und Budapest und verlässt wegen der russischen Besatzung seine Heimat.
In Paris macht er sich alsbald einen Namen in der Welt der Presse und des Verlagswesens als Zeichner und Karikaturist, zeichnet für Paris Match und nennt sich fortan Bela de Kristo. Seine Liebe gilt jedoch der Malerei, Kubismus, beeinflusst von André Lhote, ist seine bevorzugte Ausdrucksweise. Alltagsthemen sind seine Sujets. Das Gemälde Les joueurs petanque en Vence, entsteht 1970 und ist ein gutes Beispiel für seinen Malstil. Bela de Kristos Arbeit ist äußerst vielfältig und in all seinen Schaffensjahren hat er nie aufgehört, seinen Ausdruck zu entwickeln. Er modelliert, fertigt Fotomontagen, illustriert Kinderbücher und schafft mit seinem Freund Alexandre Trauner Theater- und Filmkulissen. De Kristo stirbt 2006 in der Normandie.
Das Touristenstädtchen Vence ist nicht so sehr Heimat ganz großer Petanqueveranstaltungen, aber Boule gehört zum Alltagsleben der Einheimischen und lernwilliges mitteleuropäisches Boulevolk absolviert gerne einschlägige Kurse im provençalischen Seealpenvorland.
Barocker Pavillon im Eichstätter Hofgarten, Foto: ManfiB, wikimedia commons.
Im Juli 2019 unterzeichneten die Bürgermeister der Städte Montbrison / Departement Loire und Eichstätt im Altmühltal eine Städtefreund und -partnerschaft.
Motor dieser Jumelage ist der Eichstätter Verein „Freunde von Montbrison“, dessen zahlreiche Mitglieder auch eine lebhafte und vitale Boulegemeinde in der kleinen Universitäts- und Bischofstadt an der Altmühl bilden. An die 40 Enthusiasten, halbe, halbe Frauen und Männer pflegen mehr oder weniger regelmäßig ihr jeu de boules in stilvoller Umgebung, dem Hofgarten der fürstbischöflichen Sommerresidenz.
Die Gruppierung, bei der einige Mitglieder schon seit Jahrzehnten die Eisenkugeln werfen, ist offen für Jedermann/-frau. Auch Ingolstädter und Neuburger*innen spielen zwischenzeitlich gerne an der Altmühl. „Wir wollen uns den Spaß durch Petanque-Vereins- und Verbandsregularien nicht verderben“, so der Tenor der Eichstätter. Wer unbedingt Liga oder auf Lizenzturnieren spielen möchte, kann sich nebenbei Vereinen in der Nachbarschaft, wie beispielsweise dem PC Neuburg, anschließen.
Hier ein Bericht des Donaukurier/Eichstätter Kurier
Zwei Petanqueclubs zählt die Partnerstadt Montbrison, beide sind dem Secteur de la Plaine des Comite departementale 42 Loire mit Sitz in Saint Etienne angeschlossen.
*Nein, bevor uns weitere Leser*innen korrigieren, es ist kein Schreibfehler, der Verfasser hat sich nur ein Wortspiel aus jumelage und jeu (de boules) erlaubt.
Abb. Buchcover Mord auf dem Bouleplatz, www.tredition.de
Mord auf dem Bouleplatz, Kriminalroman von Gisela Arndt bei www.tredition.de, im Selbstverlag erschienen. Das Buch gibt es als Hard- und Softcover sowie als preisgünstiges E-book.
Ein brutaler Mord erschüttert die kleine Bouleszene im beschaulichen, fiktiven Bad Fischbach im realen Kreis Traunstein. Oberbouler Herbert Moser wird mit eingeschlagenem Schädel von seinen Boulefreund*innen entdeckt. In der Geschichte wimmeln zwar reichlich Bouleenthusiasten, beim Boulespiel selbst erwischt man sie aber fast nie, dafür auf unfreiwilliger Verbrecherjagd. Ob nun der Kommissar seine hübsche Assistentin, die immer so sympathisch errötet, am Ende kriegt, wird nicht verraten. Auch nicht warum und mit welcher Waffe der Unhold mordet, nur soviel, in Zukunft aufpassen, Vereinsbouler.
Unsere Freunde vom PCI haben den Roman entdeckt.
DPV-Formationen bestritten in den vergangenen zwei Jahren bei allen ausgetragenen Welt- und Europameisterschaften insgesamt 121 Spiele. Wir haben alle Paarungen einfach aneinander gereiht, ohne Zuordnung zu einer speziellen Veranstaltung und ganz ohne Namen. 67 Begenungen davon wurden gewonnen, deren 54 verloren.
In 9 Begegnungen hieß der Gegner Polen, das ist die Rekordpaarung. Dabei behielten unsere östlichen Nachbarn, wer hätte es gedacht, 5 x die Oberhand. Gegen unseren großen westlichen Nachbarn jenseits des Rheins durften DPV-Equipen 7 x ran, Siege gelangen dabei traditionell nicht. Auch Monaco ist mit 7 Aufeinandertreffen einer jener Dauerangstgegner, hier gewann DEU aber immerhin einmal.
Es gibt aber auch absolute Lieblingskontrahenten. Gary Linnekers Spruch, dass beim Fußball am Schluß immer die Deutschen gewinnen, trifft auch beim aktuellen Petanquevergleich DEU - ENG 100%ig zu, 5 Spiele, 5 Siege. Gegen den nördlichen Nachbarn Dänemark sprangen in 6 Matches 4 Siege raus und in 8 Matches gegen die anerkannte Petanquemacht Belgien halten sich deutsche Bouler*innen mit 4:4 unerwartet wacker. Gegen den Petanquewinzling Finnland gab es 2x nichts zu erben, dafür lieferte die Türkei in 4 Begegnungen brav die Punkte ab.
Die beliebtesten deutschen Sieg-Ergebnisse lauten übrigens 13:1, 13:6 und 13:7 (je 8x) und die klassische Schlappe schreibt sich 10:13 (8x), Seltenheitswert haben 12:13 und 13:12 (nur je 1x). 4 Fannys konnten deutsche Formationen verteilen und 2 kassieren.
Viel Spaß beim Stöbern, wer einen Fehler in der Ergebnisliste findet darf ihn behalten, gibt aber Bescheid.
Einen "Guten Rutsch" ins Neue Jahr 2020 wünscht der PCN.
Come in and boule, neue Boulebar in Tilburg. Foto: tilburg.com
Die ursprünglich schwedische Idee der Boulebar, Trinken, Essen, Boulen mit Familie oder Freunden, ist längst auch in Holland angekommen.
Unter dem Namen Jeu de boules bar gibt es in Utrecht ein Lokal dieser Art. das bouleaffinen Feierbiestern bei „Stokebrood med Vockingworst“ Erfüllung ihrer Kugelleidenschaft verspricht. Anders als in Schweden fehlt der Animateur, das Boulevolk bleibt unter sich. Geplant sind von der Gastronomiefirma BHG weitere Jeu de boules bars in größeren Städten, wie Eindhoven, Arnheim und Nijmegen, sodaß sich auch für deutsche Bouler ein Abstecher ins Nachbarland lohnen kann.
Auch Mooie Boules huldigt mit dem Slogan „Eten, boulen en borrelen met vrienden van vrienden“ diesem Konzept in Amsterdam, Rotterdam und Delft. Zeitgeistiges, hippes Ambiente verhilft auch hier dem behäbigen „Altmännerzeitvertreib“ zu neuer Blüte im Kreis von Partygängern und Feiervolk.
Nun lädt in Tilburg ein weiteres Etablissement diesmal unter dem Namen Boules Bites Bar mit elf Bahnen zum geselligen und „unterfüttertem“ Boulen nach Feierabend oder zwischendrin. Die Idee ist gleich, nur Anbieter und Name lauten anders. "Boules hatte lange Zeit das Image eines alten, verstaubten Spiels, aber wir steckten es in eine hippe Jacke", sagt Unternehmer Emile van Westing. Brotzeitbrettln, Finger- und Streetfood halten die Bouler*innen in französisch angehauchter Umgebung bei Kräften, Getränke aller Art bis hin zum 20-Liter-Fass bei Laune. Pro Boulebahn zahlt das spielfreudige Publikum 21,- € die Stunde, komplette Arrangements für bis zu 24 Personen sind möglich.
Für Rotterdam, Den Bosch und Breda avisieren die Betreiber für die nächsten Monate die Eröffnung weiterer Boules Bites Bars. Insgesamt plant die Betreiberholding mit Sitz in Utrecht 15 Filialen in den Niederlanden, teilweise von Franchisepartnern geführt.
Quellen: NJBB, Jeu de Boules Bar, Mooie Boules, Boules Bites Bar, DPG Media B.V., tilburg.com
In Deutschland hat die Systemgastronomie das Konzept scheinbar noch nicht entdeckt, wohl gibt es aber Gaststätten wie beispielsweise das Bistrot Hardy Kugel, das in Köln mit zwei Bahnen und gepflegter Küche der Idee nahekommt.
Diese treffende und mehrdeutige Karikatur, passend zu Weihnachten, stammt aus der Ausgabe 10/98-1/99 des "ultimativen kugelmagazins" au fer. Die Zeichnung ist mit CS oder GS signiert, Jürgen Albers, der für das ehemalige "theoretische forum der boulistischen internationale" verantwortlich zeichnete, konnte uns den Namen des Künstlers nicht nennen, hat uns aber freundlicherweise den Abdruck gestattet. Vielleicht kann uns ein Leser mit dem Namen des Karikaturisten aushelfen.
23.12.2019 • Schnell reagiert: Unser Leser Gabriel Nemeth, Zeichner und Illustrator, gleichzeitig profunder Kenner der deutschen Comicszene, hat das Rätsel um den Urheber der Karikatur schnell gelöst. Es handelt sich um "einen sehr frühen“ Gerhard Seyfried. Der mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnete deutsche Zeichner und Romanautor machte sich auch international einen Namen als „grafischer Chronist der links-alternativen Szene“.
Tolle Leistungen beim großen Schießen in Rumilly zugunsten der Wohltätigkeits-Organisation ILONA. Siehe auch nachstehender Bericht.
Die Aufgabe 10 Tireure / 1000 Schuß / 60 Minuten. Jeremy Pardoen (BEL) und Lucas Desport (FRA) glänzen mit sensationellen 97 Treffern bei 100 Schuß. Das Damenteam verbessert die Bestleistung 5/500/30 von 311 auf 347. Der Rekord der Herren aus dem Jahr 2016 kann jedoch nicht geknackt werden. Insgesamt erreichen alle Akteure 2751 Treffer, was eine genauso hohe Spendensumme für ILONA ergibt.
Videos von der Veranstaltung: Nachwuchsteam und Damenteam
Hier alle Ergebnisse
Quelle: boulistenaute.com
Kyykkä, die handfestere Urform des finnischen Spieleprodukts Mölkky. Foto: Mika Peiponen, Wikimedia.
Kyykkä ist ein von Finnen und Kareliern seit Generationen gespielter Geschicklichkeitssport mit Holzstöcken und -klötzen, auch finnisches oder karelisches Kegeln genannt. Die Nordmänner betreiben das Spiel sogar in einer eigenen Liga. Seit den 90er Jahren wird dieses Traditionsspiel von einer Firma im südfinnischen Lahti, die sich natürlichen Produkten verschrieben hat, unter dem Phantasienamen Mølky, für den ausländischen Markt Mölkky genannt, kommerziell genutzt. Allerdings in einer ziemlich entschärften und leichter zu handhabenden Form.
Das nordische Holzsteckerlwerf-Produkt wurde und wird vom Markt gut aufgenommen und hat den Weg nach Rest-Europa und die Welt gefunden. Eine gewisse Verwandtschaft zum Petanque drängt sich auf, sodass ein innovativer Bouler von den Naturboulefreunden Ruit e.V. auf die Idee kam, für das Training die beiden Geschicklichkeitsspiele Boule und Mölkky zu kombinieren.
Statt mit dem im Mölkky üblichen Wurfholz, schmeißen die Ostfilderner nun zu Übungszwecken mit Boulekugeln auf die, wie es sich für sparsame Schwaben gehört, selbstgefertigten, hochkant gestellten und durchnummerierten 12 Holz-Zielstöckchen. Ziel der Übung, 50 Punkte zu erreichen, oder eine Zahl ganz nach Gusto. Eine gute Trainings-Idee, dieses Spiele-Hybrid des findigen Schwaben aus Ruit.
"Trainings-Video" auf Boule-Praxis.de
Seit Frühsommer des Jahres ist ein vom DPV "freundlich empfohlenes" Trainingshandbuch der Autoren Norbert Koch und Michael Weise im schmalen Sektor der Bouleliteratur auf dem Markt.
Die von verschiedenen DPV-Funktionären seitdem immer wieder eifrig beworbene Loseblattsammlung mit dem etwas irreführenden Namen „Boule-Praxis“ ist lediglich eine Aneinanderreihung meist längst bekannter Petanque-Trainingsübungen und -spiele von banal bis kompliziert, ergänzt durch ein Übungsmerkheft. Zur Ehrenrettung der Autoren sei erwähnt, dass sie selbst im Begleittext schreiben, "das Rad nicht neu erfunden zu haben". Dem kann nicht wiedersprochen werden. Urheber oder Quellen der sogenannten Trainingsideen werden nirgendwo erwähnt. Der Preis ist mit 89.- € plus 7,00 € Versand stattlich, auch wenn immer wieder, wie jetzt zur Vorweihnachtszeit, mit Nachlässen geworben wird.
Wer außer den Autoren Koch und Weise noch an der Entstehung beteiligt war, ist nicht auszumachen, weil sich das Werk, mangels ISBN-Nummer und wegen komplett fehlender einschlägiger Angaben im Impressum, nicht ausweisen kann. Ein "Kaspar Hauser" des Buchmarkts, wenn man so will.
Zusammen mit dem gedruckten „Praxisleitfaden“ bezahlt und erwirbt der Käufer auch das exklusive zugangsgesicherte Anrecht auf "Alle Ideen" im bewegten Bild auf einem eigenen "Videokanal":
"ALLE Übungen zeigen wir in Videos. In einem geschützten Bereich sind diese für Euch als Besitzer der Praxishilfe verfügbar"
Ein halbes Jahr nach Erscheinungsbeginn stehen für die 78 im Druckwerk beschriebenen Übungsanleitungen (Ideen) aber lediglich 20 Videos zur Ansicht bereit.
Eine Videomaske unter dem Reiter "Die Praxis" mit der irritierenden Unterschrift "Hier schon bald die Videos", zeigt ein Filmchen mit der oben abgebildete Zellophaniermaschine bei der Arbeit. In einem weiteren Video auf der Homepage bewirbt der DPV-Vizepräsident C. Roderig das Bouelpraxis-Projekt.
Dieser Artikel wurde nachträglich geändert und ergänzt. Siehe auch den folgenden neueren Beitrag des Verfasser Roland Netter "Gegendarstellung in eigener Sache".
Nachtrag: (21.12.2019) Zwischenzeitlich haben die Verkäufer der Übungsanleitungs-Sammlung die o.g. Behauptung: "Alle Übungen zeigen wir in Videos" auf ihrer Homepage gelöscht und schreiben nun "Viele Übungen....". Im Header der Vertriebshomepage wird jedoch immer noch behauptet "Videokanal mit allen Ideen... für Besitzer der Praxismappe". (Zum besseren Verständnis, die Anbieter bezeichnen Ihre Trainingsanleitungen als Ideen). Bis zum jetzigen Zeitpunkt, ca. 6 Monate nach Verkaufsstart, werden jedoch nur 20 Videos bereit gestellt. Das Druckwerk wird weiterhin vom DPV freundlich empfohlen.
Nachtrag: (22.06.2021) Vom DPV wird die Übungssammlung in Unkenntnis des Begriffs, und ohne plausible Begründung immer wieder fälschlich als "Standardwerk" bezeichnet und beworben.
Paul Signac, Bourg Saint Andeol, Les joueurs de boule, 1926, Foto: artnet
Der 1863 geborene französische Maler und Grafiker Paul Signac, war neben Georges Seurat einer der bedeutensten Vertreter des Pointillismus.
Ob sich der Künstler selbst auch als Pointeur beim Boulespiel betätigte, ist nicht leider überliefert, wohl aber zeigen einige Ölbilder und Skizzen einen starken Bezug zum französischsten aller Spiele.
Der gebürtige Pariser war bereits zu Lebzeiten eine Berühmtheit und ab 1915 gar Offizieller Marinemaler der Französischen Marine im Offiziersrang. Den Militärs war es offensichtlich egal, daß sich Signac in seinen frühen Jahren zum Anarchismus hingezogen fühlte und mit Bilderspenden die Idee eines Lebens ohne Hierarchien unterstützte.
Der Autodidakt, der auch zunächst dem Impressionismus mit seiner Spontaneität nahestand schwenkte immer mehr um zu einer, einem offiziellen Marinemaler angemesseneren, strengen und durchkomponierten Malweise. Signac starb im August 1935.
Die in Signacs späterer Zeit entstandene Aquarell-Skizze zeigt Boulespieler in Bourg Saint Andeol. Die kleine Stadt am Unterlauf der Rhone, ist im französischen Boulekalender mit dem gleichnamigen International auch noch in jüngster Zeit präsent.
Mickael Bonetto, Jeremy Fernandez und David Rivera gewinnen am 29. September 2019 gegen Valentin Beulama, Dylan Cano und Jaques Dubois mit 13:1. Hier eine Videoaufzeichnung des Endspiels.
Ein Marterl (Bildstock) von ganz besonderer Ästhetik und Sinnhaftigkeit hat der Kambodschanische Petanqueverband, wohl zur geflissentlichen Erbauung, auf dem Gelände der Petanque-WM aufgestellt. Foto petanque england.
Die finnischen Sensations-U23-Europameister Antti Pasanen (21), Teo Ektröm (17) Elmo Yli-Vainio (19) und Niklas Palmquist (20) bei ihrer Ankunft in Helsinki.
„Es ist das Schöne am Sport, dass er immer wieder für Wunder gut ist. Eines dieser Mirakel ist uns bei der EM der Espoirs in Saint Pierre les Elbeuf widerfahren.“
So schrieb uns Eva Fredriksson-Haramo, die PR-Beauftragte des finnischen Verbandes SPL auf unsere Frage, wie denn der sensationelle Sieg der finnischen Espoirs bei der EM in Saint Pierre les Elbeuf zu erklären sei.
Fünf Wochen ist es nun bereits wieder her, dass die U23-EM im französischen Saint Pierre les Elbeuf mit dem sensationellen Sieg des krassesten aller Aussenseiterteams endete. Mit etwas Verspätung haben uns nun die Antworten auf unsere Anfrage an den finnischen Verband erreicht. Hier das Interview.
Offizielles Plakat für die Petanque-WM in Kambodscha. Abb. FIPJP.
Die kambodschanischen Sportbehörden haben mit dem südostasiatischen Wildrind Kouprey eine „sehr wahrscheinlich ausgestorbene Art“ zum Maskottchen der Petanque-Weltmeisterschaften erkoren.
Berichten zufolge, wurden im Jahr 1982 letztmals drei Exemplare der scheuen Rinder an der thailändisch-kambodschanischen Grenze gesichtet, der damalige Versuch sie einzufangen scheiterte wegen der verminten Umgebung. Ein gemeinsames Bemühen, das Aussterben des Tieres zu verhindern, wurde durch Kriege und die politische Situation in Südostasien zunichte gemacht. Der Kouprey gehört damit zu den vielen Arten, die, weil sie fast unbemerkt lebten, auch fast unbemerkt starben.
Dass dem wohl durch Menschenhand ausgerotteten Tier die "Ehre" zuteil wird, als verniedlichtes Maskottchen für eine Petanque-Sportveranstaltung zu fungieren, wirkt zumindest diskussionswürdig und degradiert die arme Kreatur nachträglich auch noch zum Nutzvieh.
In der Sprache der Einheimischen hat der Name Kouprey oder Kouproh die Bedeutung Graues Rind. Ein Fehlgriff ist damit auch die dunkelbraune Farbgebung des Symbol-Tieres für die Frauen- und Jugend-WM. Dunkelbraun waren nur die erwachsenen Bullen, Kühe und Jungtiere trugen ein graues Fellkleid.
PS: Animalinfo.org schreibt: „Der Hauptgrund für den Niedergang des Koupreys war die unkontrollierte Jagd durch die Einheimischen und das Militär, insbesondere während der drei Jahrzehnte dauernden Kriege und Aufstände in Indochina.“ Die Kolonialmacht Frankreich hat also nicht nur das Spiel Petanque nach Indochina gebracht, sondern war, wie es scheint, auch Mitverursacher für das Aussterbens des nunmehrigen Petanque-Werbeträgers Kouprey.
Der DPV veröffentlicht den Spielplan des DPV-Länderpokal 2019 vom 9. bis 10. November im niederländischen Heerlen.
Bayerns Equipe trifft in der ersten Runde am Samstag auf das Team LV Nord. Titelverteidiger Nordrhein-Westfalen hat Freilos. Der geplante Gegner, der LV Berlin fehlt, über die Gründe der Abwesenheit schweigt sich der DPV aus.
Das chronische Leiden des Petanquesports, der Nachwuchsmangel, dürfte die Berliner niedergestreckt haben. Ein Blick in die DPV-Statistik 2019 lässt dies erahnen. Der LV Ost, obwohl ähnlich schlimm gebeutelt wie die Hauptstädter, schleppt sich trotzdem nach Holland und spielt das strapaziöse Spiel mit.
Vielleicht handelt nun der DPV ähnlich flugs, wie bei seiner "sportlichen" Entscheidung zur Bundesliga-Aufstiegsfrage und ringt sich zu einer neuen Interpretation des Absatzes 2 Mannschaften 2.1 der Richtlinie Deutscher Länderpokal durch. Im Sinne des Sports, zu Gunsten Berlins. Eine Art Notopfer Berlin, die Älteren kennen das.
Veterans für Jugend, "Präsis" anstatt Espoirs, wäre die Lösung. Dann könnten auch die Berliner wieder mitmachen. Es sollte eigentlich niemand beim großen DPV-Jahresabschluss-Fest fehlen müssen, das wäre doch Schade.
Nachtrag: Heute, Sonntag abend, macht uns ein Leser darauf aufmerksam, daß die Berliner angeblich ein Junior- und Espoir-Team hätten stellen können und andere Gründe für das Fehlen der Hauptstädter beim LP verantwortlich seien. Welche nun genau, wird leider nirgendwo vermittelt. Schlimm genug, dass dem Häuflein junger spielbereiter Bouler, von Berlins LV, aus welchen Gründen auch immer, die Tour vermasselt wurde. An der insgesamt prekären Lage im Jugendbereich ändert sich nichts. Weder beim LV Berlin noch im gesamten deutschen Petanquewesen.
Nachtrag zum Nachtrag: Berlins Espoirs Sebastian Junique und David Berndt haben den personalschwachen LV Nord unterstützt und als bestes U23-Team des LV abgeschnitten. Ende gut, alles gut?
Beaujolais. Gut für die Haut, viel Säure, wenig Tannin. Foto: thespinoff.co.nz
Die deutsche Petanqueturnierserie Grand Prix d’Allemagne ist für dieses Jahr fast absolviert, ein Turnier fehlt noch.
Zwischen dem vorletzten Turnier, den Groß-Gerauer Bouletagen am 29. September und der letzten noch ausstehenden Veranstaltung, dem Beaujolais Cup beim Club Bouliste de Berlin am Samstag, 23. November klafft jedoch eine ungewöhnliche siebenwöchige Lücke.
Der späte Termin ist dem Namensgeber des Sportereignisses geschuldet, dem Beaujolais Primeur oder Nouveau, einem extrem jungen Rotwein aus dem burgundischen Beaujolais, der als einziger französischer Wein bereits im Jahr seiner Herstellung verkauft werden darf. Dem Wein wird mit allerlei Kunstkniffen bei der Gärung auf die Sprünge geholfen, um ihn rasch trinkfertig zu bekommen. Allein dieser Umstand verleiht dem Getränk seine Prominenz und sein Renommee. Die Traubensorte Gamay selbst, aus der der Wein gekeltert wird, ist in Burgund für gehobene Rotweine nicht zugelassen.
Seit 1985 gilt die Regelung, dass der Wein am dritten Donnerstag im November erstmals in die Gläser darf. In der Hochzeit der Beaujolais-Hysterie vor ca. 50 Jahren rasten sich englische Dandys in ihren Sportwagen oder Privatflugzeugen mit dem Jungwein im Gepäck auf ihrem Weg aus dem Beaujolais nach England durchaus schon mal zu Tode. Im Bestreben, als erste im Kreis der Clique mit dem Jungwein anstossen zu können, termingerecht. Im Berliner Bouleclub rast man sich vernünftiger Weise nicht zu Tode, sondern verschiebt den ersten Ausschank um zwei Tage.
Namensgeber für das Weinbaugebiet und den Wein Beaujolais ist das ehemalige Herrscherhaus Beaujeu, das die Region zirka 400 Jahre beherrschte. Womit nun auch endlich erklärt ist, wie man den Beaujolais mit dem Boulespiel in Verbindung bringen kann. Schönes Spiel.
Die aktuelle Rangliste des GdA führt der Herxheimer Benjamin Lehmann an, vor den drei Düsseldorfern Faci, Lonken und Niermann.