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U23 2019Die finnischen Sensations-U23-Europameister Antti Pasanen (21), Teo Ektröm (17) Elmo Yli-Vainio (19) und Niklas Palmquist (20) bei ihrer Ankunft in Helsinki.

 

„Es ist das Schöne am Sport, dass er immer wieder für Wunder gut ist. Eines dieser Mirakel ist uns bei der EM der Espoirs in Saint Pierre les Elbeuf widerfahren.“

So schrieb uns Eva Fredriksson-Haramo, die PR-Beauftragte des finnischen Verbandes SPL auf unsere Frage, wie denn der sensationelle Sieg der finnischen Espoirs bei der EM in Saint Pierre les Elbeuf zu erklären sei.

Fünf Wochen ist es nun bereits wieder her, dass die U23-EM im französischen Saint Pierre les Elbeuf mit dem sensationellen Sieg des krassesten aller Aussenseiterteams endete. Mit etwas Verspätung haben uns nun die Antworten auf unsere Anfrage an den finnischen Verband erreicht. Hier das Interview.


 


KoupreyOffizielles Plakat für die Petanque-WM in Kambodscha. Abb. FIPJP.

 

Die kambodschanischen Sportbehörden haben mit dem südostasiatischen Wildrind Kouprey eine „sehr wahrscheinlich ausgestorbene Art“ zum Maskottchen der Petanque-Weltmeisterschaften erkoren.

Berichten zufolge, wurden im Jahr 1982 letztmals drei Exemplare der scheuen Rinder an der thailändisch-kambodschanischen Grenze gesichtet, der damalige Versuch sie einzufangen scheiterte wegen der verminten Umgebung. Ein gemeinsames Bemühen, das Aussterben des Tieres zu verhindern, wurde durch Kriege und die politische Situation in Südostasien zunichte gemacht. Der Kouprey gehört damit zu den vielen Arten, die, weil sie fast unbemerkt lebten, auch fast unbemerkt starben.

Dass dem wohl durch Menschenhand ausgerotteten Tier die "Ehre" zuteil wird, als verniedlichtes Maskottchen für eine Petanque-Sportveranstaltung zu fungieren, wirkt zumindest diskussionswürdig und degradiert die arme Kreatur nachträglich auch noch zum Nutzvieh.

In der Sprache der Einheimischen hat der Name Kouprey oder Kouproh die Bedeutung Graues Rind. Ein Fehlgriff ist damit auch die dunkelbraune Farbgebung des Symbol-Tieres für die Frauen- und Jugend-WM. Dunkelbraun waren nur die erwachsenen Bullen, Kühe und Jungtiere trugen ein graues Fellkleid.

PS: Animalinfo.org schreibt: „Der Hauptgrund für den Niedergang des Koupreys war die unkontrollierte Jagd durch die Einheimischen und das Militär, insbesondere während der drei Jahrzehnte dauernden Kriege und Aufstände in Indochina.“ Die Kolonialmacht Frankreich hat also nicht nur das Spiel Petanque nach Indochina gebracht, sondern war, wie es scheint, auch Mitverursacher für das Aussterbens des nunmehrigen Petanque-Werbeträgers Kouprey.


 


Der DPV veröffentlicht den Spielplan des DPV-Länderpokal 2019 vom 9. bis 10. November im niederländischen Heerlen.

Bayerns Equipe trifft in der ersten Runde am Samstag auf das Team LV Nord. Titelverteidiger Nordrhein-Westfalen hat Freilos. Der geplante Gegner, der LV Berlin fehlt, über die Gründe der Abwesenheit schweigt sich der DPV aus.

Das chronische Leiden des Petanquesports, der Nachwuchsmangel, dürfte die Berliner niedergestreckt haben. Ein Blick in die DPV-Statistik 2019 lässt dies erahnen. Der LV Ost, obwohl ähnlich schlimm gebeutelt wie die Hauptstädter, schleppt sich trotzdem nach Holland und spielt das strapaziöse Spiel mit.

serveimageVielleicht handelt nun der DPV ähnlich flugs, wie bei seiner "sportlichen" Entscheidung zur Bundesliga-Aufstiegsfrage und ringt sich zu einer neuen Interpretation des Absatzes 2 Mannschaften 2.1 der Richtlinie Deutscher Länderpokal durch. Im Sinne des Sports, zu Gunsten Berlins. Eine Art Notopfer Berlin, die Älteren kennen das.

Veterans für Jugend, "Präsis" anstatt Espoirs, wäre die Lösung. Dann könnten auch die Berliner wieder mitmachen. Es sollte eigentlich niemand beim großen DPV-Jahresabschluss-Fest fehlen müssen, das wäre doch Schade.

Nachtrag: Heute, Sonntag abend, macht uns ein Leser darauf aufmerksam, daß die Berliner angeblich ein Junior- und Espoir-Team hätten stellen können und andere Gründe für das Fehlen der Hauptstädter beim LP verantwortlich seien. Welche nun genau, wird leider nirgendwo vermittelt. Schlimm genug, dass dem Häuflein junger spielbereiter Bouler, von Berlins LV, aus welchen Gründen auch immer, die Tour vermasselt wurde. An der insgesamt prekären Lage im Jugendbereich ändert sich nichts. Weder beim LV Berlin noch im gesamten deutschen Petanquewesen. 

Nachtrag zum Nachtrag: Berlins Espoirs Sebastian Junique und David Berndt haben den personalschwachen LV Nord unterstützt und als bestes U23-Team des LV abgeschnitten. Ende gut, alles gut?


 


beaujolais spaBeaujolais. Gut für die Haut, viel Säure, wenig Tannin. Foto: thespinoff.co.nz

 

Die deutsche Petanqueturnierserie Grand Prix d’Allemagne ist für dieses Jahr fast absolviert, ein Turnier fehlt noch.

Zwischen dem vorletzten Turnier, den Groß-Gerauer Bouletagen am 29. September und der letzten noch ausstehenden Veranstaltung, dem Beaujolais Cup beim Club Bouliste de Berlin am Samstag, 23. November klafft jedoch eine ungewöhnliche siebenwöchige Lücke.

Der späte Termin ist dem Namensgeber des Sportereignisses geschuldet, dem Beaujolais Primeur oder Nouveau, einem extrem jungen Rotwein aus dem burgundischen Beaujolais, der als einziger französischer Wein bereits im Jahr seiner Herstellung verkauft werden darf. Dem Wein wird mit allerlei Kunstkniffen bei der Gärung auf die Sprünge geholfen, um ihn rasch trinkfertig zu bekommen. Allein dieser Umstand verleiht dem Getränk seine Prominenz und sein Renommee. Die Traubensorte Gamay selbst, aus der der Wein gekeltert wird, ist in Burgund für gehobene Rotweine nicht zugelassen.

Seit 1985 gilt die Regelung, dass der Wein am dritten Donnerstag im November erstmals in die Gläser darf. In der Hochzeit der Beaujolais-Hysterie vor ca. 50 Jahren rasten sich englische Dandys in ihren Sportwagen oder Privatflugzeugen mit dem Jungwein im Gepäck auf ihrem Weg aus dem Beaujolais nach England durchaus schon mal zu Tode. Im Bestreben, als erste im Kreis der Clique mit dem Jungwein anstossen zu können, termingerecht. Im Berliner Bouleclub rast man sich vernünftiger Weise nicht zu Tode, sondern verschiebt den ersten Ausschank um zwei Tage.

Namensgeber für das Weinbaugebiet und den Wein Beaujolais ist das ehemalige Herrscherhaus Beaujeu, das die Region zirka 400 Jahre beherrschte. Womit nun auch endlich erklärt ist, wie man den Beaujolais mit dem Boulespiel in Verbindung bringen kann. Schönes Spiel.

Die aktuelle Rangliste des GdA führt der Herxheimer Benjamin Lehmann an, vor den drei Düsseldorfern Faci, Lonken und Niermann.


 


1519726618.8389 finale im petanque winter cup in freistadtReinzvolle Boulearena im österreichischen Freistadt. Foto www.tips.at

 

Schade, daß in unseren Breiten noch weniger Leute Boule schauen, als spielen.

Der Petanque Sport Verein Freistadt, im oberösterreichischen Mühlviertel beheimatet, spielt in einem regelrechten kleinen Hallenstadion mit umlaufenden Zuschauertribünen, die sechs Reihen hoch aufragen. Fast wie für ein interessiertes Boulesportpublikum gemacht. Die Halle, einem Amphitheater nicht unähnlich, diente ursprünglich als Vorführ- und Versteigerungshalle für Nutzvieh und steht nun dem Petanqueverein als Sportstätte zur Verfügung. Schade nur, daß es die Mühlviertler Bouler versäumen, mit einer frei zugängliche Homepage an die Öffentlichkeit zu gehen. Es wäre vielleicht eine Möglichkeit die Zuschauerränge zu füllen und ein Publikum für den Petanquesport zu begeistern.

Ein Veranstaltungskalender für die österreichischen Turniere in 2020 ist noch nicht veröffentlicht, aber im kommenden Februar und März dürfte wieder der, auf 24 Teams limitierte, Hallencup für Doublettes stattfinden. Siehe Homepage des österreichischen Verbands.


 


IMG 0190..... aber nicht jeder Schwarzweiße muß auch gleich Schiedsrichter sein. Foto: PCN.


 


Ein Bericht zur DPV-Hauptausschußsitzung auf Petanque Aktuell.de bezeichnet Äußerungen auf ptank.de zum diesem Thema, wohl zu Unrecht, als „etwas anstößig“. Wir meinen, ptank-Verfasser Uli Brülls nimmt zu Recht Anstoß an der Öffentlichkeitsarbeit des DPV, schreibt aber gewiss nicht anstössig im Sinne von unanständig oder beleidigend. Die kritischen Publikationen auf ptank.de sind ein anerkannter und essentieller Bestandteil in der bundesdeutschen Petanque-Nachrichtenszene und durchaus für die eine oder andere Veränderung im Verbandsgebaren verantwortlich. Mit Sicherheit sind Brülls' kritische Aufsätze häufig äußerst anregend und erhellend.


 


Fürth Team 1Foto BPV

Rechtzeitig zum Auftritt beim Länderpokal im November in Heerlen hat der BPV seinen Landeskader neu eingekleidet, zumindest obenrum.

Mit Hoodie und Poloshirt, im italienischen azurblau, vom FFPJP-Ausstatter und -Sponsor Uhlsport. Könnten nun glatt als Italiener durchgehen, unsere bairischen Kadermitglieder, wenn noch an den Beinkleidern und Sneakern gefeilt würde.

Ob unser bairisches Himmelblau (RAL5015) bei der Neugestaltung wenigstens noch zur Debatte stand, ist nicht bekannt. Die neuen Klamotten gibt es im freien Verkauf. Für 44,99 €, steht es jetzt jedem Bouler frei, sich als "BPV-Landeskader" zu fühlen.


 


marevnaL’Homme aux boules de Pétanque á Juan-les-Pins, Antibes. Öl auf Leinwand, Marie Marevna, 1937.

 

In Frankreich heißt sie kurz Marie Marevna. Zu sperrig war wohl der korrekte Name der 1892 geborenen russischen Malerin, Marija Bronislawowna Worobjowa-Stebelskaja.

Maxim Gorki gab ihr einst den Spitznamen Marevna, nach einer russischen Märchenfee, der ihr zeitlebens blieb und mit dem sie ihre Bilder signierte. Auch das 1937 entstandene Ölbild L’Homme aux boules de Pétanque á Juan-les-Pins, Antibes.

Braque, Chagall, Cocteau, Ehrenburg, Modigliani oder Picasso waren Zeitgenossen der Marevna, die 1915 begann, in dem von ihr als Dimensionalismus bezeichneten Stil, Kubismus und Pointilismus zu verbinden. Die Marevna teilte das Schicksal vieler talentierter Frauen, der in einer Männerumwelt die Anerkennung versagt blieb. Sie starb 1984.

Juan-les-Pins, einst nobles Seebad an der Côte d’Azur, gehört zur Gemeinde Antibes und zog die Reichen und Schönen und die Künstler in der großen Zeit der Marevna an. Heute beherbergt Juan les Pins die angeblich größte Hotelruine der Welt, das 1927 erbaute, ehemalige Grand-Hotel Provençal, in dem auch die Malerin verkehrte. Auf 12 Petanque-Terrains in Juan-les-Pins wird hingegen nach wie vor Boule gespielt.


 


8de143e9754d0e3d0667c03b9d5c2a41ee87d773„Le chef“, der Ex-Spielmacher des SV Werder Bremen, Johan Micoud, glänzt auch im Petanque mit starker Technik. Zusammen mit anderen französischen Sportgrößen, wie 800-Meter-Weltmeister Pierre-Ambroise Bosse oder Radsportler Cyrille Guimard, bereichert er das Beiprogramm der Trophée L’Equipe. Im Team "Steps" zusammen mit Mickael Bonetto und Fußball-Kollege Olivier Rouyer verpasst er aber den Einzug ins Halbfinale des "Promi"-Turniers. Foto Yoann Brandt / L'Equipe


 


IMG 0370 kleinZukünftige Pflichtausstattung für den bairischen Bouler?

 

Gerüchten zufolge sehen Petanque-Insider gute Chancen für eine zukünftige Alkohol-und Nikotinpflicht bei Bouleveranstaltungen in Bayern. Wie dem PCN zugesteckt wurde, seien angebliche Feldversuche beim dritten Spieltag der Südbayernligen in Kaufbeuren positiv verlaufen.

Der Nachweis einer Leistungssteigerung durch Alkoholgenuß lasse sich nun auch an Spielergebnissen und Tabellenständen ablesen, heißt es aus berufenem Munde. Wie man hört, wollen sich die weißblauen Oberbouler nicht länger nachsagen lassen, daß in ihrem Regelwerk mit keinem Wort auf Alkohol und Nikotin eingegangen wird. Einem Insider zufolge, sind glasklare Vorschriften über Alkohol-Mindestwerte und Konsumdauer in Vorbereitung. Schiedsrichtern beispielsweise, solle jede Möglichkeit gegeben werden, um mit harter Hand gegen Abstinenzler vorgehen zu können. „Wir dürfen nicht zulassen, daß durch verantwortungslose Alkoholverweigerer unser schöner Sport Schaden leidet und Ergebnisse verfälscht oder gar auf den Kopf gestellt werden“, so der Informant, der anonym bleiben will.

Auch zum Thema Jugendliche und Alkoholschutz soll das neue Regelwerk sehr deutlich werden: "Alc over kids" lautet die neue Devise. „Jugendliche haben auf dem Bouleplatz nichts zu suchen, Gottseidank sei das Thema dank jahrzehntelange Kärrnerarbeit fast schon obsolet“. „Potente Sponsoren, für die zukünftigen alkoholischen Pflichtgetränke seien bereits gefunden“, so der "Whistleblower," man wird deshalb von einer Erhöhung der Verbandsbeiträge absehen können.

Das Gerücht, daß insgeheim mit Boule ohne Kugeln und nur mit alkoholischen Getränken experimentiert würde, mochte unser Informant nicht bestätigen.


 


Casa empatica IMG 0315Sternbild des Orion spiegelbildlich. Boulekugeln als Kunstobjekt im Pavillon Uruquays auf der Biennale in Venedig. Foto PCN.

 

Der von Yamandú Canosa gestaltete Pavillon Uruquays auf der 58. Biennale in Venedig ist als „inclusive and empathic total landscape“ angelegt und steht unter dem Motto La casa empática.

Die vier, nach den Himmelsrichtungen ausgerichteten Wände des Hauptraumes beschreiben mit ihren installierten Bildern, Wandmalereien und Objekten eine Gesamtlandschaft, die Begriffe wie Territorium, Grenzen, Vermischung, Zugehörigkeit, Instabilität und Unterschiedlichkeit thematisieren. Den Himmel dieser Welt, bildet ein Deckengemälde mit der Darstellung des Sternzeichens Orion, das sein Spiegelbild am Boden wiederfindet, geformt mit nagelneuen Boulekugeln.

Daß der Künstler unseren Sport damit als den Himmel auf Erden beschreibt, ist wohl eine gewagte Interpretation, macht aber den Pavillon des kleinen südamerikanischen Landes für Bouler auch zu La casa simpática.


 


Circle coverAbb. Bucheinband, Verlag Kiepenheuer & Witsch.

 

Nein es geht nicht um unseren häufig verschmähten starren Abwurfkreis.

Der us-amerikanische Autor Dave Eggers beschreibt in seinem Roman Der Circle vielmehr das Leben in der schönen neuen Welt des transparenten Internets. Eggers erzählt in seiner Geschichte um die jobsuchende Mae Holland die, auch von zahlreichen Boulern gerne und ausgiebig genutzte, Facebook-Twitter-Instagramm-whatsapp-Welt zu Ende. Erschreckend! Huxleys „Schöne neue Welt“ reloaded, meint die Frankfurter Allgemeine und Schriftstellerin Juli Zeh fordert: Jeder muss das Buch lesen.

Der Circle, Roman von Dave Eggers, übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Taschenbuchausgabe, ISBN 978-3-462-04854-4, Preis 10,99 €.

Achtung „Socialmedia“-User, das Buch kommt ohne hashtags und Bilder aus, beschreibt auf fast 560 Seiten auch komplexe Sachverhalte und ist in zusammenhängenden Kapiteln und logischen Sätzen verfasst.


 


klein 20190628 Nocturne Petanque Fuerth

Einbeiniger Abwurf auf der Gurkendose. Die Sau liegt irgendwo im benachbarten Spielfeld. Foto: PCN.

Dosenboule, Blindwurf, Boule im Sitzen ...

Fürther Pétanque-Artisten erproben beim jährlichen Nocturne neue Spielvarianten. Das Reglement für das nächtliche Bouletreiben ist vom Exekutivkomitee der F.I.P.J.P. noch nicht abgesegnet - darf aber gerne diskutiert werden.


 


Auf größeren Boulefamilientreffen wie dem südbairischen Ligaspieltag in Kochel sorgen die immer wieder zu beobachtenden Vorführungen talentierter Bouleregelinterpreten für hohen Unterhaltungswert.

Der listige Betrüger: Spieler von Mannschaft A wirft das Schweindl viel zu kurz aus, geht die Entfernung sicherheitshalber ab und übergibt die Zielkugel unverzüglich einem Spieler von Mannschaft B. Der legt die Zielkugel genau auf die gleiche Stelle zurück, mit der Bemerkung, daß ihm die Entfernung gut passen würde und daß es ganz bestimmt 6 Meter seien. Spieler A ist verwirrt und meint die Sau läge klar erkennbar zu kurz und er wolle das zum Beweis messen. Spieler von B nimmt sein 2-Meter-Rollmaßband und drückt das Ende dem Spieler von A in die Hand. Beide messen zusammen und tatsächlich scheint die Zielkugel bei etwas mehr als sechs Metern zu liegen, bis Spieler A bemerkt, daß Spieler B listigerweise jeweils bei einsachtzig Maß nimmt. Auf massive Vorhaltungen zeigt der Falschmesser keine Einsicht. Die einsichtige Spielpartnerin des Maßbandvirtuosen entschärft die Situation und legt das Schweinchen korrekt.

Der cholerische Ahnungslose: Ein Spieler von Mannschaft A steht mit beiden Füßen voll auf dem Wurfkreis, als er seine Kugel gut an das Schweindl legt. Mannschaft B moniert den Wurf lautstark als ungültig. Der Spieler von A meint, sein Wurf sei gültig und B würde sich sowieso nur aufregen, weil er A so gut gelegt habe und B solle sich im übrigen nicht so anstellen. Mannschaft B weigert sich weiterzuspielen und ruft nach dem Schiedsrichter. Der Schiedsrichter kommt und erklärt dem Wurfkreisübertreter von A, daß sein Wurf ungültig sei. Erbost erwidert der Regelverletzer, niemand hätte ihm jemals gesagt, daß er nicht übertreten dürfe, solche Bestimmungen wären reine Schikane und so mache Boule einfach keinen Spaß.

Der nonchalante Schadensvermeider: 3:3-Mannschaft A hat eine Kugel, die zählt, gut am Schweindl liegen. Sechs gegnerische Kugeln blockieren höchst gefährlich alle Zugangswege zur Sau. Mannschaft B ist leer, Mannschaft A hat noch Kugeln. Ein Spieler von A steht mit seinen zwei Kugeln im Kreis. Nach kurzer Bedenkzeit trägt er seine zwei Kugeln wieder nach vorn und nimmt die zählende eigene Kugel einfach aus dem Spiel, mit der Bemerkung, "mia nemmat de oine". Der Gegner protestiert nicht. Das in diesem Match ausnahmslos bei jeden Wurf die Spieler beider Mannschaften einträchtig palavernd und dichtgedrängt um den Wurfkreis stehen, rundet das Gesamtbild dieses harmonischen Boulekränzchens ab.

Wie sagt der Bayer? „Wenns ned zum Lacha waar, miassad ma glatt woana“.


 


Die meisten Leser haben unser Aprilscherzchen natürlich sofort erkannt. War ja aber auch sowas von überzogen, unsere Meldung von Petanque als neuer paralympischer Sportart.

Auch wenn die Teilnahme Behinderten vorbehalten ist, so gelten die Paralympics natürlich immer noch als veritable Sportveranstaltung. Selbstverständlich legen die Verantwortlichen der Paralympischen Spiele die Messlatte für Athletik und Dynamik naturgemäß nicht so hoch, einen gewissen sportlichen Mindeststandard müssen die Bewerbersportarten aber allemal einhalten, da wird sich in Zukunft so schnell nichts ändern.


 


IMG 0090 Kopie kleinFataler Volltreffer, eine sauber halbierte As de Carreau von Integrale

Ist es ein Systemfehler oder nur Pech? Bereits der zweite Satz einer Integrale As de Carreau, von zweien im Verein, war den Anforderungen des Boulebetriebs nicht gewachsen und wurde während des Spiels „gesprengt“.

IMG 0102 Kopie kleinWie schon beim ersten Satz vor zwei Jahren, brach nun auch bei der zweiten Garnitur eine Kugel beim Carreau mittenzwei. Die Schwachstellen der teuren Bronzebälle scheinen die beiden Bohrungen mit ihren Verschlußschauben an den Kugelpolen zu sein. Jedenfalls laufen die Bruchlinien stets über diese beiden Stellen. Möglicherweise erzeugt ein Schlag direkt auf eine Verschlußschraube einen feinen Riß, läßt die Kugel am Gewinde korrodieren und verändert dabei auch fast unmerklich den Klang der Kugel. Ein paar weitere harte Treffer besorgen den Rest und der Metallball klappt einfach auseinander.

Bild links: Eine der beiden Pol-Verschlußschrauben der gegossenen Bronzekugel, gut erkennbar, der Grünspan am Gewinde und an der rauhen Fläche im Inneren.

Bild unten: Die Jahre auf dem Bouleplatz haben tiefe Spuren in der weichen Oberfläche der As de Carreau hinterlassen und gleichzeitig für immer bessere Griffigkeit gesorgt. 

IMG 0101 Kopie kleinFür Nickelallergiker sind die handschmeichlerischen Bronzebälle ideal, färben aber, vor allem im Sommer, wenn die Haut schon mal schwitzig wird, ziemlich ab und schwärzen Hände und helle Klamotten.

Die Nachfolge der ersten Garnitur der „Sprunghaften" von Integrale trat ein Satz der superweichen Ton’R 110 an. Der ist aber, wen wundert es, schnell einem langfingerigen Liebhaber in die Hände gefallen. Ein Satz weicher, handfreundlicher Mars Karbonkugeln von Boulenciel tut seitdem seinen Dienst. Die nun jüngst entzweiten "Asse" ersetzt eine weiterere Garnitur weicher Spielkugeln vom italienischen Hersteller. Damit ist die Bronzezeit im Verein vorerst beendet.


 


ob d16908 080Der Jubilar (rechts) mit dem Clubpräsidenten. Foto: www.comminges-actu.com

Jean Trey vom Club Boule Sportive Montréjeau ist seit 1946 und somit, man höre und staune, 73 Jahre Petanquespieler mit einer Lizenz des Französischen Verbandes.

Gegründet wurde die gallische Föderation für Petanque und Jeu provençal F.F.P.J.P. ein Jahr früher im Jahr 1945 von Ernest Pitiot.

Monsieur Trey trainiert nach eigenen Angaben viermal (!) die Woche und ist in bester Verfassung. Der sportliche Lizenzinhaber wurde vergangene Woche 90 Jahre alt und feierte seinen runden Geburtstag im örtlichen Boulodrome. Montréjeau ist eine 3.000 Einwohner-Gemeinde im Departement Haute-Garonne am Fuß der Pyrenäen.

Bericht auf LaDepeche.fr


 

 


Breakboule kleinNach dem Schock durch die Nichtberücksichtigung der in der CMSB organisierten Bouler bei Olympia 2024 in Paris, zugunsten der Modesportart Breakdance, sind an der Basis der Kugelsportszene bereits Bestrebungen zu erkennen, unseren Sport für die Jugend attraktiver zu gestalten. Vielleicht gelingt es ja das "olympische Ruder" doch noch herumzureißen.


 


Valentini eine ebene 2 kleinZeichnung: nero 2019


 


Auch wenn der DPV seinen neuen Länderpokal 55+/65+ schönredet, in Wirklichkeit grenzt er seine Alten aus. Die "Veterans" sind sportlich uneingeschränkt wettbewerbsfähig, wie alle anderen Altersgruppen auch, im klassischen Länderpokal. Ü55-Teams anstatt der Senioren 2 hätten das Leistungsniveau der Länderteams bestimmt nicht gedrückt und der LP wäre weder aufgebläht noch verwässert worden.

Jetzt ist er aber da, der "Alten-Cup" und die DPV-Werbung rührt kräftig die Trommel. Da ist von 525+ Jahren die Rede, als wäre das ein Leistungsmerkmal. Warum wirbt man nicht gleich mit 6000+, es sind doch 10 Landesverbände und noch ein paar Ersatzleute dabei. Wenn schon denn schon. Und Pokal der Routiniers? Ab 55 ist wohl Schluß mit lustig. Da gibts keine Heißsporne, Kampfsäue, Angsthasen oder Angeber mehr. Da werden keine sensationellen, noch nie dagewesenen Carreaus mehr geschossen und auch kein Riesenbockmist mehr zusammengeschussert. Da sind nur noch Routiniers zugange. Was für ein Bild vom Ü55-Petanque, auf sowas muß man mal kommen.

Rätselhaft auch der grell gefärbte behelmte Gallier-Kelten-Germanenkopf mit dem traurigen Bart. Ein weiterer Hinweis aufs Alter? Krieg der Kugeln? Haut den Lukas? Frankreich und Petanque? Eher ein kreatives „Luftloch“. Da hat "mann" ganz vergessen, daß beim Altencup jede Menge Frauen dabei sind. Die zudem nicht erpicht darauf sind, daß ihnen dieses zweifelhafte Alterssuperlativ 525+ um die Ohren gehauen wird.

Das ganze noch aufs Hemd gedruckt, so richtig kleidsam für die Altchen.


 


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