Aufmerksame Beobachter: Bonetto FRA, Cocciolo und Rizzi ITA. Foto Yoann Brandt.
FRA DI/MI 08/09.10.2019 Trophée L’Equipe • Doublettes
Bei den Damen kämpft Team-Wild-Card, mit Ranglistenprima Cindy Peyrot und „Rebellin“ Charlotte Darodes, Kambodscha 13:12 nieder und gewinnt anschließend sicher gegen Spanien und Team France. Thailand siegt sich über Dänemark mit 13:5, Team France 13:11 und Kambodscha mit 13:5 ins Finale. Hier haben die Thailänderinnen keine Chance. Team Wild-Card siegt überlegen 13:4. Im Spiel um Platz 3 setzt sich beim 13:2-Sieg Frankreichs gegen die Titelverteidigerinnen aus Kambodscha ebenfalls Europa gegen Asien durch.
Italien bleibt im Flow. Nach dem Sieg bei der EM Seniors in Bulgarien holen sich die Europameister Diego Rizzi und Alessio Cocciolo auch den Sieg bei der „Trophy“. Nach den Watschn für die Männer-Seniors und -Espoirs bei den vergangenen Europameisterschaften in Bulgarien und Frankreich, kann sich Frankreich noch nicht voll rehabilitieren. Das Schießer-Duo Mickael Bonetto und Philippe Suchaud schafft es aber allen Unkenrufen zum Trotz ins Finale, wo es den Italienern 7:13 unterliegt. Das Spiel um Platz 3 zwischen Belgien und Team Wild-Card wurde aus Zeitgründen nicht ausgespielt. Das HF-Feuerwerk Italien gegen Wild-Card, 13:11, hatte sich zu lange hingezogen.
Im Triplette-Wettbewerb muß Team France auf den verletzten Philippe Quintais verzichten, Ludovic Montoro springt kurzfristig ein.
Alle Resultate. Quelle Quarterback press / L’Equipe / boulistenaute.com
„Le chef“, der Ex-Spielmacher des SV Werder Bremen, Johan Micoud, glänzt auch im Petanque mit starker Technik. Zusammen mit anderen französischen Sportgrößen, wie 800-Meter-Weltmeister Pierre-Ambroise Bosse oder Radsportler Cyrille Guimard, bereichert er das Beiprogramm der Trophée L’Equipe. Im Team "Steps" zusammen mit Mickael Bonetto und Fußball-Kollege Olivier Rouyer verpasst er aber den Einzug ins Halbfinale des "Promi"-Turniers. Foto Yoann Brandt / L'Equipe
02.10. BPV-Viertelfinale Gruppe West • Im 3. Anlauf, nach 2017 und 2018, gelingt dem BPC Aschaffenburg endlich der ersehnte Sieg im Bayern-Pokal gegen SV Schnackenwerth 1 um den starken Gerhard Groß.
Und was für einer. Unentschieden 6:6 nach den Tête-à-têtes. Glücklich für die Hausherren, denn Gebhard Maier kann als Einwechsler einen 4:12-Rückstand noch spektakulär zum 13:12-Sieg drehen. Aschaffenburg legt nach und gewinnt in der 2. Runde zwei von drei Doublettes zum Zwischenstand von 12:9. Danach dreht der LL-Nord-Vizemeister im Unterfrankenduell voll auf und gewinnt beide Triplettes zum standesgemäßen 22:9-Sieg über den Bezirksoberligisten. Einen ganz starken Auftritt hat an diesem Pokalabend BPC-Jugendspieler Deniz Löffler, dem als Einzigen in drei Begegnungen drei Siege gelingen. Quelle Dietmar Huber
BPV-Pokal Viertelfinale
West: BPC Aschaffenburg vs SV Schnackenwerth1 22:9
Nord: TV Fürth blanc vs TV Fürth rouge 21:10
Ost: PC Ingolstadt 1 vs BouPa München 7:24
Süd: 1.MKWU1 vs 1.MKWU2 4:17
BPV-Pokalfinale 2019 • SA 12.10. Burgthann.
Acht der besten oder besseren Petanque-Nationen der Welt vereinigt die dritte Ausgabe der Trophee L’Equipe im kommenden Herbst im nordfranzösischen Beauvais, der Hauptstadt des Departements Oise.
L’Equipe, Frankreichs bekannte Sportzeitung veranstaltet zusammen mit dem Sportvermarkter Quarterback dieses Turnier für Nationalteams. Bei Damen und Herren kämpfen jeweils sieben Nationalteams sowie je ein Team „Wild Card“ um die Trophäe.
Bei den Damen dabei: Kambodscha, Dänemark, Spanien, Frankreich, Schweden, Thailand und Tunesien plus Team Wild Card. Das Herrenfeld bilden: Belgien, Frankreich, Italien, Marokko, Senegal, Thailand, Tunesien plus Team Wild Card. Bedauerlich, daß Madagaskar, trotz linientreuer neuer Führung noch nicht wieder Berücksichtigung fand. Ansonsten ist Weltklasse satt am Start. Sogar Frankreichs in Ungnade gefallene Damen-Superstars Charlotte Darodes und Cindy Peyrot dürfen im Team "Wild-Card" mitmachen.
Für Damen und Herren stehen die Disziplinen Tête-à-tête, Doublette und Triplette auf dem Programm.
Jeder Wettstreit wird in 2 Viererpoules Jeder gegen Jeden ausgetragen. Die besten 2 Teams der jeweiligen Poules treffen sich überkreuz im Halbfinale, das Finale bestreiten die 2 HF-Sieger, Die Halbfinal-Verlierer dürfen im „kleinen Endspiel“ den dritten Platz ausspielen.
Austragungsort vom 08. bis 13. Oktober ist die Halle Elispace in Beauvais. Der Eintritt ist frei. L’Equipes Fernsehkanal zeichnet alle 88 Begegnungen der Veranstaltung auf und sendet in der „Sauren-Gurken-Zeit“.
Petanque ist für französische Fernsehsender interessant, denn 24 Millionen Franzosen haben nach Aussage von L’Equipe mindestens einmal im Jahr Boulekugeln in der Hand. 2 Millionen Amateure spielen regelmäßig und 82% der Franzosen finden daß Petanque eine „sehenswerte“ Sportart sei. Es gibt ca. 300.000 offizielle Lizenzinhaber, darunter 60.000 Frauen und 50.000 Jugendliche bis 17 Jahre. Mit 6.200 Vereinen, 4.000 Schiedsrichtern und mehr als 90.000 Ehrenamtlern ist Frankreichs Petanque eine Welt für sich. L’Equipe zählt 30.000 offizielle Wettbewerbe pro Jahr. Im Anschluß an die Fernsehausstrahlung stellt L'Equipe ausgewählte Begegnungen auf youtube.com auch einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die letztjährige Ausgabe der „Trophée“ dominierte Kambodscha dank seiner alles überragenden Damen mit drei Titeln und zwei zweiten Plätzen. Thailand gewinnt zwei Männertitel und wird Gesamtzweiter vor Madagaskar das sich den Sieg in der Prestigedisziplin 3:3 Männer holt. Frankreich unter „ferner liefen“.
Weil das ursprünglich als Austragungsort geplante "Boulodrom am Proviantplatz" von Besuchern des Ingolstädter Herbstfestes zugeparkt wurde, mußte der Pokalkampf unter etwas beengten Verhältnissen, aber mit Blumenschmuck, im Klenzepark ausgetragen werden. Nichtsdestotrotz siegte BouPa unverblümt.
BPV-Pokal 2019 Viertelfinale • Gruppe Ost • PC Ingolstadt 1 gegen BouPa München 7:24
Im August noch hatte die zweite Mannschaft der Ingolstädter einer ersatzgeschwächten BouPa zu Hause einen großen Kampf geliefert und knapp verloren. Für BouPa Grund genug, zum Viertelfinale gegen Ingolstadts Erste mit verstärktem Team anzureisen. Es hat sich ausgezahlt. Bei Schmuddelwetter und kühlen Temperaturen legten die Münchner um Raju Rohde schon in der Einzel-Runde vor und erspielten sich einen 8:4-Vorsprung. Der wuchs in Runde zwei auf 14:7 an, weil nur Moni und Walter Streit ein Ingolstädter Doublette-Sieg gelingen mochte. In der abschließenden dritten Runde hatten die beiden guten Schanzer Trios ihre Chancen, doch noch die gesamte Partie zu drehen. Es gelang nicht. Endstand 24:7. Im Fußball würde man sagen, BouPas individuelle Klasse hat sich durchgesetzt, aber die Schanzer waren besser als es das Endergebnis aussagt und der Sieg ist etwas zu hoch ausgefallen. BouPa-Teamchef Raju meint: Uns taugt der neue Pokal-Modus mit der zusätzlichen Tête-à-tête-Runde. Die Ingolstädter dürften das vermutlich differenzierter sehen.
Nach den Erfolgen in den beiden Tireur-Einzelwettbewerben surfen auch die deutschen Dreier-Teams auf der Erfolgswelle.
Mit nur einer Niederlage in 4 Vorrundenspielen schaffen es die DPV-Burschen locker auf Platz 4 der Qualifikations-Tabelle und als topgesetztes Team in den Zwischenrunden-Poule 4. Gegen den Tabelldreizehnten Estland setzt sich das DPV-Team mit 13:2 durch, muß im Duell der Poulesieger aber das Spiel gegen Monaco mit 9:13 abgeben. In der Barrage siegt der DPV erneut gegen Estland, 13:7 und zieht ins Viertelfinale gegen Poulesieger Türkei ein, das sich gegen Belgien durchsetzen kann. Gegen die DPV-Burschen ist für die „Jön Türkler“ Endstation, 13:1 das eindeutige Ergebnis. Nun wartet im Halbfinale Schweden, das den hohen Favoriten Frankreich sensationell mit 13:9 ausschaltet. Die Bronzemedaille ist dem DPV-Team mit Pascal Müller, Paul Möslein, Leon Gotha und Marco Kowalski nun sicher, genügt aber nicht. Das neue Selbstbewusstsein trägt zum 13:9-Sieg gegen die Skandinavier. Im zweiten HF macht es ein anderer skandinavischer Verband besser, Finland wirft Monaco raus und bestreitet das Überraschungsfinale gegen Deutschland. Hier lernen die DPV-Jungs zum Abschluß noch etwas über "Sisu", den berühmten finnischen Kampfgeist und bekommen eine mit Silber garnierte 0:13-Abreibung.
Die jungen DPV-Damen beginnen mit zwei Niederlagen gegen Belgien und Frankreich, bevor sie fünf Siege in Serie feiern können. Gegen Tschechien erleidet das Team einen 10:13-Einbruch, ehe gegen die Türkei mit 13:1 ein siegreicher Vorrundenabschluß gelingt. Rang vier nach 9 Vorrunden hinter Frankreich, Spanien und Belgien. Damit haben Luzia Beil, Eilee Jenal, Jennifer Schüler und Dominique Probst zumindest eine Bronzemedaille gewonnen. Im Halbfinale kommt es zur erneuten Begegnung mit Frankreich, eine 5:13-Scharte gilt es auszuwetzen. Das gelingt fast, mit 12:13 fällt die Niederlage in diesem "vorgezogenen Endspiel" denkbar knapp aus. Damit bleibt es bei Bronze. Im zweiten HF siegt Belgien über Spanien, kann aber im Endspiel gegen Frankreich nicht mehr viel ausrichten. Frankreich verteidigt mit 13:7 seinen 2018 in Spanien errungenen Titel erfolgreich.
Nach Bronze 2016 und Silber 2018 peilt Sara Diaz Reyes nun Gold im EM-Tireutwettbewerb der Damen an. Mit hervorragenden 51 Punkten im Vorkampf zeigt die Spanierin der gesamten europäischen Espoirsprominenz, Männlein wie Weiblein, was eine Harke ist und qualifiziert sich überlegen für die Finalrunden bei den Damen.
Bei den U23-Männern ist Spanien vorn, Jesus Antonio Eschacho Alarcon mit guten 45 Punkte in der Poleposition. Europameister Tyson Molinas FRA mit 39 Punkten, sowie Jose Riviere MON und Pascal Müller mit jeweils 34 Punkten, qualifizieren sich ebenfalls direkt für die Endrunde. Der VF-Gegner für Müller ist nun der Repechage-Sieger (41 Pkt.) William Silfverberg SWE. Tyrlik POL, White ENG und Lusbo EST heißen die weiteren Endrundenteilnehmer.
Bei den Damen wirft sich hinter Diaz Reyez Belgiens Laura Streel mit 42 Punkten, dem drittbesten Vorrundenergebnis aller Teilnehmer*innen, direkt in die Finalrunde. Eileen Jenal genügen 26 Pkt. noch zu Platz 3. Die Slowakin Gemainerova mit 25 Pkt. dahinter, ist ebenfalls direkt fürs VF qualifiziert, wo sie auf Europameisterin Emma Picard, Siegerin in der Repechage, trifft. Eileen Jenals Gegnerin Eszter Krenhardt HUN. Alex Spillett ENG und Mizgin Morkoyun TUR vervollständigen das VF-Feld..
Männer VF: Eschacho Alarcon ESP vs Lusbo EST 48:19, Müller GER vs Silfverberg SWE 44:33, Riviere MON vs Tyrlik POL 25:23, White ENG vs Molinas FRA 31:20
HF: Eschacho Alarcon ESP vs Müller DEU 50:40, Riviere MON vs White ENG 36:19
Finale: Jesus Antonio Eschacho Alarcon aus Spanien ist neuer Europameister, mit 39:31 gewinnt er das Finale gegen den Monegassen Jose Riviere.
Frauen VF: Diaz Reyes ESP vs Morkoyun TUR 35:21. Picard FRA vs Gemainerova SLK 32:27. Streel BEL vs Alex Spilett 17:7. Jenal DEU vs Krenhardt HUN 38:16.
HF: Picard FRA vs Diaz Reyes 26:15. Jenal GER vs Streel 24:18.
Finale: Eileen Jenal schlägt Emma Picard FRA 28:23 und holt erstmals einen Tireur-EM-Titel für den DPV. Jenal glänzt in diesem Bewerb nicht durch die absolute Topleistung, sondern durch Nervenstärke im richtigen Augenblick. Die Saarländerin gewann bereits 2017 EM-Silber im Tir und EM-Gold im Dreier-Team.