Ich bin Rentner und momentan unausgelastet. Da ist nun ein Nebenjob ausgeschrieben für den es nur eine Spielerlizenz braucht und die Bereitschaft nach Absprache den Trainer C-Schein zu machen. Das wäre was für mich, rüstig bin ich noch und auch noch einigermaßen bei Verstand. Seit zig Jahren schmeiße ich schon die Kugeln, sogar in Tschechien hab ich schon beim Münchhausenturnier in Orech mitgemacht. Englisch kann ich auch passabel und „bon jeu“ kommt mir flüssig über die Lippen. Meine Ehefrau und meine Katzen bestätigen mir Flexibilität, Teamfähigkeit und starke Kommunikationskompetenz, zuhören kann ich gut. Wenn mich meine Frau lässt, bin ich sogar führungsstark und reisebereit auch über mehrere Tage hinweg. Sie wird mir jederzeit bestätigen, daß ich immer ansprechbar bin und mich fast nie einer unterstützenden Tätigkeit entziehe. Ich lerne auch gerne hinzu und mache alles was man mir sagt. Eine meiner Kernkompetenzen ist die Analyse. Welche Katze auf den Teppich gekotzt hat erkenne ich auf Anhieb. Dabei bin ich genügsam wie ein Kamel, habe Zeit ohne Ende und meine Vereinsfreunde bestätigen mir gewisse koordinative und administrative Fähigkeiten. Unsere Vereinsmeisterschaft klappt immer. Außerdem beklage ich mich auch nie wenn sich andere in den Vordergrund drängen. Ich glaube, daß ich damit gute Chancen auf den ausgeschriebenen Job des Bundestrainers beim DPV habe, vor allem wenn ich den DPV-Präsidenten und -Direktoren vorschlage mich als Minijobber einzustellen. http://deutscher-petanque-verband.de/ausschreibung-bundestrainer-seniorenbereich/
Sehr spezifisches Verkehrsschild. Foto: Columbus, wikimedia commons.
Das Winterhalbjahr hat begonnen, traditionell die Zeit des Boßelns. Angeblich stammt der norddeutsche Traditionssport vom sogenannten Klootschiessen ab, einem ländlichen Weitwurfwettkampf mit Lehmbollen auf freiem Feld, den man vermutlich aus Komfortgründen irgendwann mit anderen Wurfgeschossen auf befestigte Wege verlegte und damit das Boßeln kreierte. Das Sportgerät heißt Holz obwohl es zwischenzeitlich aus Gummi, oder Kunststoff gefertigt ist. Holz aus Holz gibt es aber nach wie vor, der traditionsbewußte Hobbyboßler greift immer noch zur Pock- oder Franzosenholzkugel. Dieses Tropenholz ist besonders hart und zäh und stammt vom Guajakbaum aus Südamerika. 12 cm Durchmesser hat das Spielgerät für Männer, 11 cm für Frauen. Der Verfasser kennt es von den norddeutschen Exilanten in der bayerischen Diaspora, nach langer Sommerruhe werden die antiken Holzkugeln, mit übrigens katastrophalem Rundlauf, vor dem ersten Einsatz ausgiebig gewässert.
Einen Deutschen Dachverband gibt es nicht, aber der Friesische Klootschießer-Verband (FKV) https://www.fkv-online.de/ mit Sitz in Jever vertritt mehr als 40.000 Boßler und Klootschiesser aus den Landesverbänden Ostfriesland http://www.lkv-ostfriesland.de/ und Oldenburg http://www.klv-oldenburg.de/?top=4. Zusammen mit den weniger bedeutenden Verbänden aus Schleswig-Holstein, Nordhorn und NRW http://www.nrw-kbv.de/ veranstaltet der FKW auch deutsche Meisterschaften im 4-Jahrerythmus. Die nächste findet 2018 in Aurich statt. Damit bekommt ein deutsche Boßelmeisterschaft den Seltenheitswert Olympischer Spiele. Ein großer Vergleichskampf zwischen Ostfriesland und Oldenburg hat Tradition und zeugt von großer Rivalität zwischen den Regionen. Die zahlreichen Boßel-Ligen im norddeutschen Raum fordern den Boßelsportler dauerhaft und sorgen für reichlich Wettkampfpraxis.
Ja wie geht das Spiel nun? Zwei Mannschaften von 4 bis zu …. Personen treten gegeneinander an, die versuchen für eine vorgegebene Strecke von etwa 4 bis 6 Kilometer auf öffentlichen Straßen und Wegen mit so wenig Würfen wie möglich auszukommen. Am Start an der Abwurflinie wirft Mannschaft A erstmal ihre Kugel die Straße entlang, Team B legt nach. Das nun zurückliegende Team wirft nun vom Ruhepunkt seiner Kugel zum zweiten mal und muß das vorneliegende Team übertreffen. Verlässt eine Kugel die Straße und rollt weiter, muß vom Punkt geworfen werden an dem sie die Straße verlassen hat. Schafft ein Team im Lauf des gegenseitigen Werfens es trotz eines Wurfs mehr nicht das andere Team zu übertreffen, ist ein Pluspunkt, der oder das Schö(ö)t erreicht. Danach geht es wieder wie am Anfang weiter. Einheimische Autofahrer tragen die Einschränkung durch die zweckfremde Nutzung des Wegenetzes mit Fassung, denn Boßeln ist Volkssport. Die Website https://www.bossel.de/Bosseln erklärt den Sport sehr gut und ist gleichzeitig Bezugsquelle für Boßler und Klootschieser. Dieser Boulesport kann relativ günstig sein, da sich ja mehr Personen im Wettkampf eine Kugel teilen, auch wenn sich der rauhe und harte Untergrund verschleißfördernd auswirkt. Wikipedia beschreibt ausführlich https://de.wikipedia.org/wiki/Bo%C3%9Feln
Was dem Bouler der Magnet, ist dem Boßler der Kraber, eine Art Schöpfkellengabel mit langen Stiel um das Wurfgerät aus Gräben, Gebüsch und Wasser zu bergen. Dringend notwendig, denn die Boßelkugel schwimmt nicht, und die norddeutsche Tiefebene ist von zahlreichen Straßengräben und Wasserläufen durchzogen. Eine Zielkugel wie in unserem Standsport gibt es nicht, das Maß ist immer die gegnerische Kugel.
Bei Sportboßlern verpönt, bei hobbymäßiger Ausübung gerne praktiziert, eine Wegzehrung, bevorzugt alkoholischer Natur, im mitgeführten Bollerwagen. Finaler Gipfel des Boßelvergnügens, nach Überspielen des Zielstrichs, die Einkehr bei Grünkohl und Pinkel. http://www.lecker.de/gruenkohl-mit-oldenburger-pinkel-44265.html
Eine NDR-Doku auf Youtube bringt das Boßeln auf den Punkt https://www.youtube.com/watch?v=9CUgcEZtACA
Als organisierte Bouler halten wir es mit Roy Black, wir sind nicht allein. Über unseren Sport sind wir mit unzähligen Verbänden, Institutionen und Organisationen verbunden, die uns und unseren Sport regulieren, reglementieren und beeinflussen, ob es uns nun passt oder nicht. Die uns aber andererseits erst Möglichkeiten und Freiheiten verschaffen, die wir ohne diese Verbindungen nicht geniessen könnten. Also, bleiben wir verbunden. Hier eine Auswahl relevanter Organisationen aus allen Ebenen, komplett ist sie noch lange nicht: PCN http://www.petanque-club-neuburg.de/, BPV www.petanque-bayern.de/, DPV http://deutscher-petanque-verband.de/, DBBPV (hat keine website), DOSB https://www.dosb.de/, NOV https://www.ignov.de/verbunden, CEP http://www.cep-petanque.com/im, FIPJP http://fipjp.org/index.php/en/ im, CMSB http://cmsboules.org/index.php/en/, IOC https://www.olympic.org/the-ioc, ARISF http://www.arisf.org/, GAISF https://gaisf.org/, SportAccord https://www.sportaccord.com/, IWGA https://www.theworldgames.org/, Nada https://www.nada.de/de/nationale-anti-doping-agentur-deutschland/, WADA https://www.wada-ama.org/, BMI https://www.bmi.bund.de/DE/
Der interessierte Beobachter reibt sich die Augen, teilt doch der Weltverband FIPJP mit, daß sich in Asien im August ein Boulesportverband ASBC gegründet und sich dem Weltverband FIPJP angeschlossen habe, obwohl es seit 1997 einen asiatischen Verband namens APSBC (Asian Petanque and Sports Boules Confederation) gibt, der Mitglied im FIPJP ist oder zumindest war.
Gleichzeitig lässt der Dachverband wissen, daß die Verbände Indonesiens, Laos und Myanmars unter Androhung von Sanktionen bis auf weiteres von allen Wettbewerben ausgeschlossen sind. Es gilt auch ein Verbot kontinentale Meisterschaften zu veranstalten. (Anm.: Die ursprünglich noch vom alten APSBC nach Vientiane/Laos vergebenen Asienmeisterschaften 2017 dürfen dort nicht stattfinden, sondern wurden vom neuen Verband nach Bangkok/Thailand vergeben.) http://fipjp.org/index.php/en/news/item/104-news-release-of-the-f-i-p-j-p-asian-confederation
Claude Azema, Präsident der FIPJP teilte auf Anfrage mit, daß sich die Führung des APSBC hauptsächlich durch Misswirtschaft und dessen Präsident Eddie Lim (Singapur) durch dauernde Abwesenheit auszeichnete. Versuche die gültigen Regeln und Statuten des FIPJP auszuhebeln und eigene Vorschriften von "abnormal qualifiers" zu schaffen brachten "das Faß für den FIPJP zum überlaufen". Ein kambodschanisches APSBC-Präsidiumsmitglied (Dr. Meas Sarin) das aus dem heimischen Verband und dem nationalen IOC ausgeschlossen wurde und somit aus Sicht der FIPJP ohne Reputation im APSBC war, tat das Übrige.
Die FIPJP sah sich angeblich zum Handeln gezwungen, zog sich aus der APSBC zurück und entzog ihr damit jegliche Legitimation. Anlässlich der SEA-Games (Südostasien-Spiele) in Kuala Lumpur lud nun der Weltverband alle asiatischen Landesverbände zur Schaffung eines neuen Asien-Verbandes ein.
11 nationale Föderationen folgten der Einladung und gründeten die ASBC unter dem Schirm der FIPJP. Neuer Präsident ist Tan Sri Dato Seri Mohamad Noor Abdul Rahim aus Malaysia, Die Generalsekretärin Frau Suphonnarth Lamlert kommt aus Thailand. http://www.asianboulessport.org/
Die Verbände aus Indonesien, Laos und Myanmar schwänzten, machten bei der Neugründung nicht mit und standen damit ohne jegliche Mitgliedschaft da. Die Tür bleibt aber offen, ein Beitritt der unbotmäßigen Verbände zum ASBC zu den Konditionen des Weltverbands ist jederzeit möglich, so der Weltverband. Bis dahin gilt eine Nichtmitgliedschaft und somit keine Möglichkeit zur Teilnahme an Wettbewerben der FIPJP und der neuen ASBC. http://fipjp.org/index.php/en/news/item/94-creation-of-the-asian-boules-sport-confederation-absc
Der PCN hat sich auch an eine Gegenseite in dieser Auseinandersetzung gewandt und vom Präsidenten des Indonesischen Petanqueverbandes Caca Isa Saleh die Kopie eines Hilferufs der Vorstandschaft der vormaligen APSBC an das IOC und seinen Präsidenten Bach und weitere internationale Sportverbände, mit der Bitte um Beistand in diesem Konflikt, erhalten.
In diesem Brief wird u.a. erklärt, daß die Abwahl des von Thailand mit 3 Mitgliedern dominierten ehemaligen 5-köpfigen APSBC-Präsidiums unter Vorsitz von Herrn Khamtoon (Thail.) bei der 17. Mitgliederversammlung des Verbandes 2017 in Bali/Indonesien die eigentliche Ursache des Konflikts sei.
Dort wurde völlig legal ein neues 6-köpfiges national heterogenes Exekutivkommitee unter der Maßgabe von "more democracy and real autonomy in sport" gewählt, mit dem neuen Präsidenten Eddie Lim aus Singapur (Anm.: war vorher Vizepräsident).
Die Petanque-Top-Nation Thailand hätte wegen ihres nun massiv gestutzen Einflusses im Vorstand den Frieden im Verband gestört und eine Neugründung mit Hilfe der FIPJP hintertrieben. Die Ausgebooteten werfen dem Weltverband nun mangelnde Solidarität und Sportgeist vor, "they....doing without sports principles but by their personal ambition instead".
Honi soit qui mal y pense. Otto Normalbouler denkt es ist wie daheim im Verein, die Wahrheit hat wahrscheinlich auch hier viele Facetten. Nur eines ist völlig klar, die Gelackmeierten sind die Sportler der suspendierten Nationen
http://www.boulistenaute.com/modules/videos/video-webtv-ffpjp-soustons-23-437
Auch der DPV überträgt http://deutscher-petanque-verband.de/info-center/mediacenter/videokanal/
Henri Matisse (1869 - 1954) französischer Maler sah im Boulespiel eine “Manifestation menschlicher Kreativität” und in seiner Ausübung “ein Instrument die Sprache des Lebens zu verstehen”. Schöner gesagt, als von der Mehrzahl der Spieler praktiziert. Das Ölbild des Künstlers entstand 1908 und wird seiner “Experimentellen Periode” zugeordnet. Dieter hat es in der Kunstsammlung der Eremitage in Sankt Petersburg/Russland entdeckt und fotographisch festgehalten.