Das Holstentorturnier der CdB Lübeck in Travemünde gilt als die größte Petanque-Veranstaltung in Deutschland und kann sich locker mit französischen Boule-Großveranstaltungen messen. Eine Mammutaufgabe, die höchsten Respekt abnötigt, an zwei Tagen fast 900 Teams in zwei Wettbewerben zu verorganisieren.
Was Travemünde trotzdem zum Ärgernis macht, ist der Ergebnisdienst der Veranstalter. Der Boulesport wird von den Mainstreammedien weitgehend ignoriert und ist dringend auf journalistische Eigenleistungen angewiesen. Ein Turnier wie Travemünde ist nicht nur eine Ereignis für die aktiven Teilnehmer, sondern auch für eine vieltausendköpfige bundesweite und europäische Bouleöffentlichkeit, die begierig nach Ergebnissen und Neuigkeiten lechzt. Sport und aktuelle Berichterstattung gehören untrennbar zusammen.
Andere wissen es und liefern. Ein DPV betreibt einen vorbildlichen aktuellen Ergebnisdienst bei seinen Meisterschaften. In Frankreich bekommt der Boulefreund über verschiedene Plattformen aktuelle und ausführliche Berichte und Resultate, sogar von Provinzevents, in Echtzeit! Verbände, Veranstalter, Bouleplattformen und Einzelpersonen arbeiten im Internet zusammen und liefern Neuigkeiten am laufenden Band. Technik macht es möglich.
Wenn aber die Köpfe langsam ticken, nützt die rasende Geschwindigkeit des Internets nichts. Zwei Tage nach Turnierende ist die Startliste immer noch die neueste Meldung auf der Website der CdB im Internet. Man hält Information offenbar für Geheimnisverrat. Deutschland gilt ja gemeinhin als Servicewüste, Lübeck gehört unbedingt dazu.
Nachtrag: Mittwoch, 8. August, die Ergebnisse sind da: 3:3 - Lasse Dithmar, Anders Erlandsen und Morten Saxild-Hansen aus Dänemark gewinnen gegen Till-Vincent Goetzke, Bernhard Goetzke und Thomas Hucke.
2:2 - Robin Stentenbach und Marco Schumacher setzen sich gegen Sascha von Pleß und Dominique Tsouropa durch. http://www.cdb-lübeck.de/
Neuburgs Sommerakademie für Bildende Kunst, Musik und Theater ist eine Institution in Kulturtkreisen und zieht seit 40 Jahren im August Kunstschaffende aus aller Welt in die Ottheinrichstadt. https://www.sommerakademie-neuburg.de/ Das Kulturamt der Stadt veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Petanque Club Neuburg, am Sonntag, 5. August, erstmals ein Bouleturnier auf dem Karlsplatz für die interessierten Kursteilnehmer und Dozenten. 40 boulebegeisterte Künstler u.a. aus Österreich, China, Usbekistan, Frankreich und dem Inland hatten trotz der Hitze gemeldet. In Anbetracht des fast zu guten Wetters, tat die Beschränkung auf 3 Runden Schweizer System in Verbindung mit Zeit- und Zähllimit, dem Turnier und den Teilnehmern gut. Die Kunst- und Kulturschaffenden nahmen das neue Event begeistert an, von der ersten Kugel an entwickelte sich eine spannungsvolle Wettkampfatmosphäre und teilweise hochklassige Matches. Bei der Internationalität der Sommerakademie verwundert die Besetzung des Siegertreppchens nicht. Ganz vorne, die jungen Dozenten Constantin und Jakob vom Mozarteum in Salzburg vor dem Musikerduo Li und Zhou aus Shanghai. Foto: Marion
Desbiens von oben, der Gebäudekomplex rechts unten ist das Juvenat de Desbiens. Foto: Poste de traite de Desbiens.
Im quebecischen Desbiens, einer 1000-Seelen-Gemeinde am Lac-Saint-Jean, steigt in diesem Sommer die 9. Ausgabe des Festival Desbiens Extrême. Ein 5-Tages-Volksfest für Kinder, Erwachsene, Senioren mit Sport, Unterhaltung, Kinderaktion, Gaudiwettkämpfen, Fressbuden, Vorführungen, Ausstellungen, Feuerwerk und Shows aller Art.
Für die Fete stellt die Gemeinde große Zelte auf, alle sind lustig drauf, bestaunen beispielsweise die mit 12 Metern Länge, größte Kuchenform der Welt, rasten bei der „Tretbootweltmeisterschaft“ vor Begeisterung aus oder brunchen mit den erzkatholischen "Knights of Columbus". https://www.youtube.com/watch?v=3jDzSvyxiJA. Heuer hat man den traditionellen Termin des Festivals vom Sommer in den kanadischen Herbst vom 13. bis 16 September 2018 verschoben, weil der ortsansässige petanqueverrückte Andre de LaRonde, ehemaliger Chef zweier (!) Bouleclubs und Funktionär des quebecisch/kanadischen und regionalen Petanqueverbands vor Jahren auf die verwegene Idee kam, das besagte Extremfestival wegen der Kostensynergien mit einer Boule-WM aufzupeppen. Gesagt, getan. 2016 veranstalteten die Desbienser nach dem Bau von 18 Boulebahnen, zur Probe eine Provinzmeisterschaft, „Coupe de Quebec“, die ganz gut klappte. https://www.youtube.com/watch?v=s-mTaw1HWx4 Claude Azemas Weltverband beschied daraufhin die WM-Tauglichkeit und gab den Zuschlag. https://www.youtube.com/watch?v=oU74XjHJWgk Für Bürgermeister Martel war das ganze Konstrukt eine einmalige Gelegenheit sein Nest samt Extremfestival zu geringen Kosten weltberühmt zu machen. O-Ton Martel: Als ich die Akte analysierte, sah ich die Gelegenheit, eine Weltmeisterschaft zu niedrigeren Kosten zu bekommen. Es wird ein schönes Schaufenster für uns und für die Region sein.
Der umtriebige Initiator Andre de LaRonde verstarb leider im April 2017 und kann deshalb sein „WM-Baby“ nicht mehr selbst erleben. Bürgermeister Nicolas Martel ist sich dennoch sicher, das das Festival ein voller Erfolg wird, schießt doch die Regierung von Quebec großzügig noch 115.000 Dollar für die Fete zu. https://www.lelacstjean.com/desbiens-toujours-extreme/ Etwas Geld fehlt noch, wer will, darf spenden. https://www.lequotidien.com/sports/la-48e-edition-du-championnat-du-monde-de-petanque-a-desbiens-60fdafa7323914390f9d2f3a03b596a9
Das Fest zieht sich durchs ganze "Ville", entlang der Siebten Avenue, Austragungsort der WM wird das Juvenat de Desbiens sein, eine ehemalige Schule samt Freigelände, am südlichen Ende von Desbiens, die durch ein ein soziales Hilfswerk zur Wiedereingliederung desorientierter Jugendlicher und junge Erwachsener wiederbelebt werden soll. Zwei Zelte mit einem Fassungsvermögen von ca. 5000 Personen bieten nun Platz für das ganze Remmidemmi, schlechtes Wetter könnte ja sein.
Allen Beteuerungen zum Trotz, die wirkliche Boulehochburg ist das Provinznest am See des Heiligen Johannes nicht. Die Gemeinde in der Region Saguenay rühmt sich und die Natur rundum bestimmt zu Recht als ideale Destination für Rafting, Fishing, Canoeing, Biking, Glamping/Camping und Spelunking (nicht das, was einige jetzt denken). http://www.ville.desbiens.qc.ca/tourisme Von Petanquing war da bisher nicht die Rede und wird es wohl auch in Zukunft nicht sein. WM-Erfahrung haben die Besbienser übrigens, vor fast 40 Jahren war Desbiens neben der Stadt Jonquière Teilausrichter der Wildwasser-Kanuweltmeisterschaft.
Die Vorbereitungen für die Petanque-WM 3:3 laufen, der Interessent klickt hier.
Auch der Weltverband FIPJP berichtet und informiert schon substantiell 48. Petanque-Weltmeisterschaften für Männer, 3:3 vom 13. bis 16. September in Desbiens, Quebec, Kanada.
Nach dem erstmaligen Sieg eines Mixed-Duos bei der Neuburger Stadtmeisterschaft im Vorjahr, ist auch dieses Jahr wieder ein gemischtes Doppel ganz vorne. Der Bayerische Meister 2018 im Doublette, Michael Gerstmayr aus Dornstadt, holt sich mit Partnerin Christine Mach Titel und Preisgeld. Im Finale lassen beide den PCN-Heroen Gustav und Reinhold keine Chance und siegen überlegen. Das Spiel um Platz 3 ist ebenfalls eine Auseinandersetzung Dornstadt gegen PCN, diesmal mit dem besseren Ende für die Donaustädter. Dieter und David (PCN) gewinnen gegen Jan und Michael. Im Spiel um Platz 5 siegen Erika und Walter (PCI) gegen Marianne und Burschi (BF Lenting). Platz 7 geht an Marion und Karl (PCN) gegen Daniela und Driss (Landsberg).
Besonderheit des Spielsystems in Neuburg: Jeder Platz wird ausgespielt. Nach einer Round Robin in den einzelnen Gruppen, spielen nur die 8 Gruppensieger im KO-Modus die Plätze 1 bis 8 aus. Für die Gruppenzweiten geht es nur noch um 9 - 16, usw.
Einzelwettbewerb, 1. Wettkampftag und Lospech: Die deutschen Damen werfen sich in der 1.Runde gegenseitig aus dem Turnier. Kerstin Lisner verliert gegen Luzie Beil und Eileen Jenal zieht gegen Muriel Hess den Kürzeren. Im 1/32stel-Finale siegt Luzie Beil gegen Guylene Duhant aus Albertville und Muriel Hess gewinnt gegen Oceane Bell-Lloch aus Labruguier. Im 1/16tel-Finale kommt Luzie Beil gegen Cinthia Arrabal (Katalonien) weiter. Muriel Hess hat gegen Manon Delpage (Saint Jean) das Nachsehen, aber auch eine Charlotte Darodes scheidet beispielsweise aus. Achtelfinale: Fini für Luzie Beil, 8:13 gegen Celine Lebosse. Sie ist aber in guter Gesellschaft, denn auch Angelique Colombet und Anna Maillard sagen Servus. Im Viertelfinal-Kracher verliert Virebayre (hat Anna Maillard rausgeschmissen) gegen Beji. HF am Sonntag, 29. Juli, Mouna Beji gibt zu 8 ab gegen Emma Picard. Céline Lebosse verliert nach hartem Kampf gegen Maryse Bergeron (Kanada) mit 12:13. Finale: Emma Picard gewinnt gegen Maryse Bergeron mit 13:6 Die Resultate.
Das Endspiel gewinnen Marie Christine Virebayre und Anais Lapoutge (HF 13:6 gegen Tronche) mit 13:7 gegen Emma Picard / Daisy Frigara (HF 13:3 gegen Bauduin) Aktuelle Ergebnisse hier
5. Etappe in Clermont-Ferrand, Donnerstag, 26. Juli. Der Kampf um das Final Four spitzt sich zu und die hochfavorisierte Equipe de France muß um die Teilnahme zittern. Zum zweiten Mal in Folge bleibt das Team der Superstars Quintais/Rocher/Suchaud ohne Punkte und rutscht mit nun 17 Punkten zusammen mit Team Wild Card auf den vorletzten Platz ab. Weibels Team International (16 Pkt.) übernimmt trotz zweier Punkte aus der Barrage in Clermont die rote Laterne, hat aber noch alle Chancen auf die Endrunde in Istres. Halbfinals: Die Equipe Sarrio gibt Madagaskar mit 13:1 klar das Nachsehen und Puccinelli/Montoro/Durk sind weiter im Aufwind, 13:10 gegen Loys Wild Card Team. Nach dem Sieg in Illkirch-Graffenstaden ist die Equipe Montoro auf den Geschmack gekommen. Sieg auch in Clermont-Ferrand gegen Sarrio/Fazzino/Hureau mit 13:8. Hier die Ergebnisse des Spieltages. Spitzenreiter bleibt die Equipe Sarrio/Fazzino/Hureau, Team Montoro macht einen gewaltigen Satz auf Rang 3. https://mastersdepetanque.fr/resultats-classement/