Bangkok / Thailand, CC 2017, Abb. FIPJP
Im Vorfeld der 1. Asiatischen Boulesport Meisterschaften vom 8. bis 12. Dezember in Bangkok Thailand veranstaltet der Weltverband FIPJP den Men’s Confederation Cup 2017 vom 6. bis 9. Dezember ebenfalls in Bangkok. Im Gegensatz zum Confed-Cup bei den Fußballern erschließt sich die Organisationsform des Confed-Cups bei den Petanquern nur schwer, denn in den veröffentlichten Statuten des FIPJP sucht man entsprechende Regularien ebenso vergebens wie beispielsweise Mannschaften aus den Konföderationen Ozeaniens oder Panamerikas im aktuellen Teilnehmerfeld. Europa mit 2 französischen Teams, Afrika mit jeweils 2 Mannschaften aus Tunesien und Marokko und der im Sommer neu installierte Asiatische Verband mit jeweils 2 Equipen aus Vietnam, Thailand und Kambodscha bestreiten dieses Pokalturnier.
Dazu zeigt uns der Asiatische Verband auf seiner facebook-Seite "aufregende" Fotos von der Eröffnung der Veranstaltung und dem ersten Tag der Wettbewerbe. Eine volle Honoratiorenbühne, ein paar Folklore-Huppduhlen und einige boulespielende Hansel vor gähnend leeren Zuschauerrängen. Cui bono? fragt sich der Boulefreund und rätselt in diesem Zusammenhang auch, warum es beispielsweise der französischer Verband nicht schafft an europäischen 55+ Meisterschaften teilzunehmen, im fernen Südostasien aber kein Bamberlesturnier auslässt.
Es gibt auch Spielergebnisse unter https://www.facebook.com/AsianBoulesSportConfederation/
Hinweis: Beim Besuch der Website des asiatischen Verbands http://www.asianboulessport.org/ muß mit Phishingattacken gerechnet werden.
Hier der Wortlaut des Artikels 10 der derzeit gültigen Regeln des FIPJP:
Artikel 10 ● Veränderungen des Spielgeländes
Es ist den Spielern ausdrücklich verboten, ein Hindernis, das sich auf dem Spielgelände befindet, zu entfernen, in seiner Lage zu verändern oder zu zerdrücken. Nur der Spieler, der die Zielkugel wirft, darf vorher lediglich die Bodenbeschaffenheit für einen Wurfpunkt („donnée”) ertasten, indem er, allerdings nicht mehr als dreimal, mit einer seiner Kugeln den Boden an dieser Stelle berührt. Jedoch darf der Spieler, der sich darauf vorbereitet zu spielen, oder ein Spieler seiner Mannschaft ein Loch schliessen, das durch eine davor gespielte Kugel entstanden ist.Bei der Nichtbeachtung voran stehender Bestimmungen, insbesondere aber im Falle des Aufbereitens des Bodens vor einer zu schiessenden Kugel, ziehen sich die Spieler die im Kapitel „Disziplin“ in Artikel 35 vorgesehenen Massnahmen zu. Hier das komplette Regelheft in Deutsch: http://deutscher-petanque-verband.de/sport/regeln-und-richtlinien/ und hier in Englisch: http://fipjp.org/index.php/en/2015-05-10-11-11-42/petanque-rules
Der deutsche Petanque Verband hat sein Videowesen ausgegliedert und auf eine neue Website verfrachtet. Mit dem Namen petanque.live für die neue Plattform war der DPV extrem fix und griff sich einen weltweit griffigen Namen. Chapeau. Das Videoangebot reicht von regional bis mondial und wird noch wachsen. Die Premiere: Der EuroCup am kommenden Wochenende strömt lebend. http://www.petanque.live/
Überhaupt nicht besinnlich wird es in der Halle des Saarländischen Verbandes in Saarbrücken-Gersweiler vom 1. bis 3. Dezember zugehen. Europas Club-Elite spielt beim Finale des CEP-EuroCups ihren Besten aus.
Acht Teams konnten sich in vier Quali-Gruppen für diesen letzten großen europäischen Wettbewerb der Boulesaison qualifizieren. http://www.cep-petanque.com/eurocup.html Der PC Burggarten Horb vertritt als Nachrücker sowohl den deutschen Verband als auch den ursprünglich startberechtigten Titelträger VFPS Osterholz-Scharmbeck, der auf einen Start verzichtete. Horb überstand ungeschlagen seine Vorrundengruppe vor den „Marienkäferchen“ aus Malmö/Schweden Coccinelle PC. Vorrundenprimus ABC Draguignan/Frankreich dominierte seine Gruppe nach Belieben und stieg zusammen mit CAP Bratislava/Slowakei auf. Aus Qualifikationsgruppe C erreichten mit dem EuroCup-Sieger von 2011 Monegasque CB von der mondänen Côte d'Azur und dem S.B. Luigi Biarese aus einem 2000-Seelen-Kaff im Piemont zwei sehr gegensätzliche Clubs das Finale. Mit dem niederländischen JBC 't Dupke Sint Michielsgestel und dem PC Pachy Waterloo, Titelverteidiger aus dem wallonischen Belgien, machen die beiden Gewinner der Gruppe D die Endrunde komplett.
Wer den ABC Draguignan mit seinen Cracks Lacroix, Rocher, Matarranz etc. als Sieger voraussagt, hat nur schmale Wettgewinne zu erwarten, macht aber vermutlich auch keinen großen Fehler. Wie das Endspiel um die Trophée des Villes vom vergangenen Wochenende allerdings zeigt, flattern auch Superstars hin und wieder Hosen und Nerven.
Die Teams spielen in zwei Gruppen, jeder gegen Jeden. Die Ersten und Zweiten der Gruppen bestreiten überkreuz die Halbfinals, die Sieger daraus das Finale am 1. Advent.
Modus: Pro Begegnung werden 6 Tête à tête, 3 Doubletten und 2 Tripletten gespielt, Für den Sieg im Einzel gibt es 2 Punkte = max. 12, im Doppel sind 3 Punkte zu holen = max. 9 Punkte und je Triplette werden 5 Punkte verteilt = max. 10 Punkte. Ein Einzel, ein Doppel und ein Triplett muß jeweils mit Frauenbeteiligung gespielt werden. Möglich ist eine Maximalpunktzahl von 31. Siehe http://www.cep-petanque.com/info.html
Rekordteilehmer sind die Verbände aus Dänemark und Schweden mit jeweils 20 Teilnahmen seit 1998. Schweden stellt mit Nobel Pétanque Malmö auch den ersten Sieger. Deutschland war auch tüchtig dabei, 19x bedeutet einen dritten Platz zusammen mit den Eidgenossen. Die Petanque-Übernation Frankreich zierte sich anfänglich und machte deshalb nur 17x mit, holte sich aber bis 2013 immerhin 10 Titel, 4 davon gingen alleine an Rekordsieger D.U.C. Nizza. Danach war für das Petanque-Mutterland nix mehr zu holen.
Beim Wurfgerät hat der Jenische freie Wahl und das Messen gehört beim Bootschen genauso wie beim Boulen einfach dazu. Foto: V. Nobel, wikimedia commons
Was dem Bouler die Sau, ist dem Jenischen das Plamp und seine Kugeln sind Steine und heißen Bootsch. Das Spiel Bootschen oder Bootschnen ist Sport, Kultur und Tradition. Es gilt als traditionelles Wurfspiel der Jenischen*, das bisher ein verstecktes Dasein am Rande von Stellplätzen des fahrenden Volkes führte. Der Name leitet sich aus dem Allemannischen ab und findet sich im italienischen Boccia wieder. Im Herbst 2005 fand das weltweit erste öffentliche Bootschturnier in Singen statt, das eine Mannschaft aus Freiburg/Pfullendorf gewann. Seit 2010 existiert eine Schweizer Meisterschaft und seit 2011 der Maselsassi Bootschclub in Basel.
Bei den Wurfgeräten fühlt sich der Jenische frei und nimmt was sich anbietet, das sind traditionell Steine, können aber auch Bremsscheiben, Hufeisen oder was auch immer sein. Das Plamp ist traditionell eine Bierflasche, im geregelten Turniersport eine Bierdose. Das Prinzip ist wie fast bei allen Kugelspielen, ran an den Plamp. Beim Terrain ist der Jenische ebenso flexibel wie der Bouler, jeder Untergrund bietet sich an, auch die Ausmaße des Spielfeldes sind ähnlich der des Petanquespiels. 6 Bootschen hat jeder Einzelspieler oder die Mannschaft. Gezählt wird, schon wieder eine Übereinstimmung, zumindest in der Schweiz bis 13 Punkte. Der Maselsassi-Bootschclub stellt die Regularien auf seiner Homepage übersichtlich dar. http://www.maselsassi.ch/wasistbootschen.html Ein kurzer Youtubefilm macht das Spiel anschaulich. https://www.youtube.com/watch?v=JMmYAgTk2l0
* Die Jenischen sind eine vergessene, transeuropäische ethnisch uneinheitliche Minderheit, die Nachfahren der Ausgestoßenen und Außenseiter der mitteleuropäischen Mehrheitsgesellschaften in den deutschsprachigen Ländern, sowie Benelux-Staaten, Italien und Frankreich. Früher Fahrende, heute meist seßhaft oder teilseßhaft, aber immer noch diskriminiert und mehrheitlich nicht akzeptiert. Über die genaue Herkunft kursieren viele Theorien. Der Interessierte findet bei wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Jenische oder bei der Süddeutschen http://www.sueddeutsche.de/politik/diskriminierte-minderheit-jenische-das-vergessene-volk-1.3313739 erhellende Informationen.
Loch in der Hose. Foto: Stilfehler, wikimedia commons.
Nach Kapitel III, Artikel 17 der seit dem 21.02.2013 gültigen FIPJP Regeln für Weltmeisterschaften gilt eine einheitliche Kleidung für die beteiligten Mannschaften und zwar „top and bottom“ wie es der englische Text ausdrückt. http://www.fipjp.org/index.php/fr/reglements/championnats-du-monde
Einem Bericht auf der Homepage des DPV zufolge sollen nun nach dem Willen des Weltverbandes Jeans als weltmeisterliche Sportbekleidung gebannt werden. Keine so schlechte Idee auf dem Weg zum "richtigen" Sport. Wie der ambitionierte Petanqueur ohne die Blaumänner die Publicity seiner Sportart fördern könnte, zeigen die stilbildenden Beinkleider der norwegischen Curling-Nationalmannschaft um Skip Thomas Ulsrud. https://www.youtube.com/watch?v=cVPlbC9gks0 Nachtrag: Der Europäische Verband CEP verbietet die Blue Jeans bereits für seine Veranstaltungen.
Ich bin Rentner und momentan unausgelastet. Da ist nun ein Nebenjob ausgeschrieben für den es nur eine Spielerlizenz braucht und die Bereitschaft nach Absprache den Trainer C-Schein zu machen. Das wäre was für mich, rüstig bin ich noch und auch noch einigermaßen bei Verstand. Seit zig Jahren schmeiße ich schon die Kugeln, sogar in Tschechien hab ich schon beim Münchhausenturnier in Orech mitgemacht. Englisch kann ich auch passabel und „bon jeu“ kommt mir flüssig über die Lippen. Meine Ehefrau und meine Katzen bestätigen mir Flexibilität, Teamfähigkeit und starke Kommunikationskompetenz, zuhören kann ich gut. Wenn mich meine Frau lässt, bin ich sogar führungsstark und reisebereit auch über mehrere Tage hinweg. Sie wird mir jederzeit bestätigen, daß ich immer ansprechbar bin und mich fast nie einer unterstützenden Tätigkeit entziehe. Ich lerne auch gerne hinzu und mache alles was man mir sagt. Eine meiner Kernkompetenzen ist die Analyse. Welche Katze auf den Teppich gekotzt hat erkenne ich auf Anhieb. Dabei bin ich genügsam wie ein Kamel, habe Zeit ohne Ende und meine Vereinsfreunde bestätigen mir gewisse koordinative und administrative Fähigkeiten. Unsere Vereinsmeisterschaft klappt immer. Außerdem beklage ich mich auch nie wenn sich andere in den Vordergrund drängen. Ich glaube, daß ich damit gute Chancen auf den ausgeschriebenen Job des Bundestrainers beim DPV habe, vor allem wenn ich den DPV-Präsidenten und -Direktoren vorschlage mich als Minijobber einzustellen. http://deutscher-petanque-verband.de/ausschreibung-bundestrainer-seniorenbereich/