Während Menschen, auch Sportler*innen im Iran von einem inhumanen Regime verfolgt und getötet werden, weil sie für Freiheit und Selbstbestimmung eintreten, macht der Petanque-Weltdachverband FIPJP, der alle demokratischen Rechte einer freien Gesellschaft uneingeschränkt genießen darf, ganz offen und exklusiv Werbung für seinen iranischen Mitgliedsverband BPAI.
Dieser aktuelle iranische Verband ist 2009 durch staatlichen Eingriff und Kontrolle unter Zerschlagung freier Strukturen, (im veröffentlichen O-Ton auf der Homepage der FIPJP heisst das „Einmischung destruktiver Kräfte“) entstanden.
Die lobhudelnde Propagande auf der FIPJP-Plattform über eine iranische Petanquemeisterschaft scheint direkt aus einer regierungskonformen Feder geflossen zu sein, ist aber nicht unterschrieben. Vorsitzender der iranischen Boule- und Petanquespieler*innen ist der berufsmäßige Multifunktionär Dr. Mohammad Ghasem Manouchehri, der u.a. den sogenannten Humanitarian Games (einer regierungsnahen Sportorganisation unter der Regie des iranischen Roten Halbmonds) vorsitzt und in der Sportkrake SportAccord mit FIPJP-Funktionären vernetzt ist.
Der Beitrag wirkt äußerst befremdlich, denn Berichte von nationalen Meisterschaften auf der Homepage der FIPJP sind ansonsten unüblich.
Roland Netter