"Ein einzigartiges Video, eine Quelle der Inspiration, Inhalte zur Nachahmung empfohlen", schreibt boulistenaute.com und hat wohl recht.
Oben leicht vergammelt, unten drunter Tiefgarage. Das Gelände des Galoppatoio, südlicher Bereich des innerstädischen Parks Villa Borghese in Italiens Hauptstadt Rom wird im September des Jahres Schauplatz der Sammel-WM für Petanque-Einzel- und Doppelwettbewerbe 2025. Foto Screenshot Google Earth.
Die Sammel-Weltmeisterschaft 2025 in den Petanque Einzel- und Doppelbewerben findet nun doch nicht, wie vom Weltverband FIPJP ursprünglich beworben, pompös im antiken Circus Maximus von Rom statt, sondern etwas bescheidener und volkstümlicher auf dem Gelände des sogenannten Galoppatoio* im südlichen Teil des Parks Villa Borghese. Von offizieller FIB-Seite heisst es, das Gelände am Circo, auf dem in diesem Sommer u.a. Gianna Nannini und Duran Duran auftreten, wäre nicht frei.
Links: Das kryptische Logo der Weltmeisterschaft in Rom, "Wolf/Wölfin? beisst Petanquekugel"
Das leicht vergammelt wirkende Galoppatoio, unweit der Tourismusbrennpunkte Piazza del Popolo, Villa Medici oder Via Veneto, einstmals die Reitbahn des wohlhabenden römischen Bürgertums, überdeckt heute eine riesige Garage im Untergrund mit ca. 2000 Stellplätzen für Autos und Zweiräder samt diversen unterirdischen Geschäftseinrichtungen.
Die Liegenschaft darüber bietet Platz für Freiluftveranstaltungen aller Art, Italiens Boulesportverband FIB (Federazione Italiana Bocce) durfte im April des Jahres im Rahmen des Earth Day bereits die Kugelsporttauglichkeit des Geländes für das breite Publikum testen, ein Situationsplan des Petanque-WM-Terrains liegt auch schon vor.
* Das Galoppatoio sollte nicht mit der Rennbahn ähnlichen Piazza di Siena, weiter nördlich im Park, verwechselt werden, auf der das jährliche Springreitturnier CSIO Roma stattfindet.
Unübersichtlich
Die ARD Radio Recherche Sport hat recherchiert und analysiert in einer vierteiligen Serie die Sportförderung in Deutschland. "Versetzung gefährdet? Schulsport vor dem Kollaps" war der Auftakt, die weiteren Teile beschäftigen sich mit "Zu wenig Trainer, zu wenig Ehrenamtliche - Sportvereine am Limit", "Nachwuchs-Leistungssport - die Elite-Schulen des Sports reichen nicht aus" und "Spitzensportler - von wegen Profis, Athleten in Olympischen Sportarten müssen sogar 'draufzahlen'".
Die Sportförderung in Deutschland ist wegen der vielen Zuständigkeiten von Kommunen, Bundesländern und Bund schwer zu überblicken. Wer gibt an wen, wer trägt die Förderhauptlast? Antje Hoffmann, Expertin für den Nachwuchsleistungssport am Institut für angewandte Trainingswissenschaft, IAT in Leipzig beziffert das Gesamtvolumen des Bundes auf ca. 500 Millionen und meint, dass die Länder zusammen aber mindestens ebenso viel Geld in den Leistungssport stecken wie der Bund. Auch die Kommunen reklamieren die Spitzenstellung, weil sie in der Breite für den Großteil der sportlichen Infrastruktur sorgen.
Hoffmann versucht mit ihrem Team am IAT eine übersichtliche Darstellung der Förderstrukturen auf Landes- und Bundesebene. Die Bestandsaufnahme soll ein Service für die vielen Akteure in der Sportförderung sein, wobei die Höhe der Gelder offen bleibt.
Auch ein Blick über die nationalen Grenzen und auf diverse Einzelsportarten vermittelt in sogenannten Factsheets die entsprechenden Kenntnisse. Boulesport wird leider nicht geführt.
Wissen-kompakt - Factsheets Sportfoerderung
Bekannte Summen • Gelder die das BMI 2021-2024 für die Bereiche Olympisch Sommer, Olympisch Winter und Nicht-Olympisch (mit Petanque) zur Spitzensportförderung bereit gestellt hat.
Glückstreffer • "Freizeit"-Moderator Max Schmidt gibt eine gute Figur im Wurfkreis ab, beim Dreh des Bayerischen Rundfunks im Hofgarten Eichstätt, der eigentlich für den Hofgarten in München geplant war. Foto: Horlacher
Für die halbstündige Fernsehsendung "Freizeit", die sich sonnntäglich mit "Bergauf Bergab" im Programm des BR abwechselt, drehte ein Team des Bayerischen Fernsehens im Hofgarten der fürstbischöflichen Residenz Eichstätt mit Moderator Max Schmidt und Spieler*innen der SG Raspaille Eichstätt. Thema Boule/Petanque, was sonst.
Der ursprünglich von der ehemaligen DPV-Trainerin Steffi Schwarzbach initiierte Dreh mit Schmidt sollte ursprünglich im Münchner Hofgarten stattfinden, aber der BR erhielt zum gewünschten Zeitpunkt keine Drehgenehmigung in der Landeshauptstadt, sodaß der TV-Tross ins Bistum an der Altmühl auswich. Ein Glückstreffer für die SG Raspaille und ihren Vereinsvorsteher.
O-Ton Präsident Uwe Horlacher: "Ich traue mir zu behaupten, dass es noch nie einen besseren und lustigeren „Werbe“-Film für unseren Sport gab 😉"
Ausgestrahlt wird die Sendung, in der auch Stefanie Schwarzbach noch ihren Auftritt in Kochel am See bekommt, am 1. Juni 2025 um 18:45 Uhr im BR. Wer den Termin versäumt kann sich danach in der ARD-Mediathek schadlos halten.
Hier noch ein Beitrag des Eichstätter Lokalblattes zum Dreh im Hofgarten.
Korrigiert und ergänzt 18. Mai 2025
Eine neue Ausgabe Ihrer Liste der zugelassenen Wettkampf- und Trainingskugeln Labels Boules & Buts hat die FIPJP mit Datum 16. Mai 2025 veröffentlicht.
Anlaß der Neuauflage sind die Zulassung von klassischen Karbonstahlkugeln names E-KLYPS der Firma Karosek SAS aus Carpentras, unweit des Mont Ventoux. Im Onlinesortiment finden sich die Kugeln noch nicht, hingegen Indoor-Trainingskugeln aus Plastik. Karosek tritt auch als Turnierveranstalter auf, demnächst mit einem Regional Karosek "sans alcool". Durchaus nachahmenswert.
Ein weiterer relativer Neueintrag sind die mattverchromten Karbonboliden, aussen hart innen weich, der Fa. Courbe SARL aus Concarneau vom anderen Ende Frankreichs, dem Departement Finistère.
Beide Firmen, bieten auch den einschlägigen Boulekram in unterschiedlicher Gewichtung, wobei Karosek mit seiner Cochonnetkollektion "Wanted" mit Konterfeis von Höchstkriminellen wie etwa Drogenboss Pablo Escobar oder Gangsterikone Al Capone den Vogel oder genauer, die Sau abschiesst.
Abb.: Karosek