Abb.: FEP
Weil der spanische Kugelsportverband FEP für Männer und Frauen gleichberechtigte nationale Vereinsmeisterschaften mit homogenen Teams veranstaltet, konnte all die Jahre kein spanisches Vereinsteam zum jährlich ausgerichteten EuroCup des europäischen Petanque-Kontinentalverbandes C.E.P. entsandt werden, der im Prinzip mit Männerteams plus "Frauengarnierung" und nach einen speziellen Drei-Runden-Zählmuster mit unterschiedlicher Punktewertung gespielt wird.
Um der Rückständigkeit Rest-Europas in Sachen Gleichbehandlung gerecht zu werden, hat die FEP, einer der stärksten Nationalverbände der Welt, für 2025 zusätzlich zu den regulären Landesmeisterschaften erstmals eine spezielle Qualifikationsmeisterschaft, die Preliga Europea 2025, am 14./15. Juni für spanische Teams nach dem europäischen Strickmuster veranstaltet.
Der Renner war das Angebot des Verbandes im vollen spanischen Wettbewerbskalender nicht, lediglich 5 Teams beteiligten sich am Turnier. Gran Via C.P. Barcelona mit Exweltmeister Jesus Escacho setzte sich überlegen durch und vertrat Spanien erstmalig europäisch auf Petanquevereinsebene vom 8. bis 11. November in der Halle von Sin-le-Noble.
Mit durchschlagendem Erfolg, die Iberer erreichten auf Anhieb das Finale, mussten sich hier jedoch dem französischen Cupsieger Arlanc geschlagen geben. Die Franzosen mit den Routiniers Colombet, Suchaud und Fazzino errangen nach 2022 ihren zweiten Europatiel. Silber geht an Barcelona, Bronze für Horb DEU und Meyrin SUI.
Saint Yrieix in der Charente war von 2018 bis 2023 ständiger Austragungsort des C.E.P.-EuroCup-Turniers für Vereinsteams. Davor hatte das Turnier wechselnde Gastgeber, zuletzt 2017 Gersweiler im Saarland.
Die CEP hatte mit der Anmiete der weitläufigen Gebäulichkeiten des Petanqueverbandes der Charente in St. Yrieix die Voraussetzung für einen Eurocup als zusammenhängende Großveranstaltung geschaffen. 2019 wurde der kontinentale Mannschaftspokal letztmalig mit Qualifikationsturnieren und einer 16er- Endrunde gespielt, ab 2020 waren dann die 8 besten Verbände des Vorjahres qualifiziert und 24 weitere Verbände durften sich nach dem Motto, "wer zuerst kommt mahlt zuerst", für das Großturnier einschreiben.
2024, nach sechs Jahren St. Yrieix, rückte der EuroCup mit dem Umzug in die neue noble Riesenhalle von Sin-le-Noble in der Agglomeration von Douai im Nordosten Frankreichs, etwas näher an die geografische Mitte Europas heran. Mit 31 Teilnehmerverbänden fehlt 2025 zum Veranstaltungsideal noch ein Verband, obwohl die Verbände Spaniens und Serbiens erstmals teilnehmen. Für viele mittel- nord- und osteuropäische Teams verkürzt sich die Fahrstrecke zum Turnier. DPV-Meister Horb spart zum Beispiel fast 400 km Fahrtstrecke. Das mit 8.000 qm weltgrößte Boulodrome, für zirka 10 Millionen Euro erstellt, wurde im ersten Halbjahr 2022 eingeweiht und bedarf auch wegen der enormen Unterhaltskosten dringend der Auslastung durch große Veranstaltungen.
Hier im Nordosten Frankreichs, unweit der belgischen Grenze, bleibt der Petanque EuroCup vorerst nun bis 2029, einen entsprechenden Vertrag hat die CEP mit den Hallenbetreibern abgeschlossen. Auch in den offiziellen Turniernamen fliesst die neue Heimat ein: CEP European Cup - Douaisis Agglo.
https://www.cep-petanque.com/eurocup.html

Städtisches Petanqueterrain im Suburb Cheras der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Foto: arkitekibc.com
In der kommenden Woche finden in Cheras, einem Randbezirk von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur, die 6. Asienmeisterschaften Petanque 2025 (Vers. ABSC) für Jugendliche, Frauen und Männer im Triple sowie im Zielschiessen statt. Schauplatz ist vom 5. bis 10. November die städtische Petanque Arena Pudu Ulu.
Wenn man will, darf man die Veranstaltung durchaus als Generalprobe für die 52. FIPJP-Weltmeisterschaft Seniors Männer 3:3 (plus Zielschiesswettbewerb) sehen, die für den September des kommenden Jahres ebenfalls nach Kuala Lumpur vergeben wurden. (siehe Kalender CEP)
Der rührige malaysische Boulesportsverband MBSF überrascht mit einem paritätisch besetzten sechsköpfigen Vorstand, 3 Frauen, 3 Männer führen den Laden und stemmen zwei Großveranstaltungen innerhalb eines Jahres. Nicht genug der geknickten Vorurteile über islamische Gesellschaften, geführt werden die Zweimillionenstadt samt 7,5-Mio.-Metropolregion Kuala Lumpur, deren Name soviel wie "schlammige Flussmündung" bedeutet, von einer Kopftuch tragenden Oberbürgermeisterin, der international anerkannten Stadtplanerin Maimunah Mohd Sharif.
Skurrile Petanque-Welt: Im Jahre 2002 war Malaysia schon einmal Gastgeber für die 6. Asienmeisterschaften im Petanque, die wurden damals noch von der APSBC, der Asian Petanque and Sports Boules Confederation arrangiert. Diesem Kontinentalverband machte die FIPJP 2017 den Garaus und ersetzte ihn durch die jetzige ABSC, einer gefügigen Institution ganz nach den Vorstellungen des seinerzeitigen FIPJP-Präsidenten Claude Azema.
Nationales Lawn Bowls Centre. Foto kecarchitect
Kuala Lumpur kann aber nicht nur Petanque, parallel zur ABSC-Asienmeisterschaft richten die Lawnbowler, organisiert im Verband World Bowls ihren neu geschaffenen WB Worldcup 2025 aus. Im National Lawn Bowls Centre innerhalb des weitläufigen National Sports Complex Bukit Kiara rollen vom 4. bis 8. November die Bowls auf ihren krummen Bahnen. Gastgeber ist Bowls Malaysia.
Vor gut einer Woche legte das Bundeskanzleramt einen Referentenentwurf des neuen Sportfördergesetzes (SpoFöG) vor, das die Spitzensportförderung in neue Bahnen lenken soll. Das Ziel, mehr Erfolg deutscher Sportler*innen im internationalen Wettbewerb.
Eine neue Behörde, die "Spitzensport-Agentur" ist beabsichtigt und erhitzt die Gemüter, der DOSB befürchtet Einfluß zu verlieren und an den Rand gedrängt zu werden. Ein ähnlicher, aber gescheiterter Gesetzentwurf der Regierung unter Kanzler Scholz hatte dem DOSB noch mehr Mitsprache zugestanden.
Die Bundesregierung: "In einem ersten Schritt soll die olympische Verbändeförderung in die Spitzensport-Agentur überführt werden. Perspektivisch kann auch die para- und nichtolympische Verbändeförderung überführt und die Zuständigkeit der Agentur kann schrittweise auch auf weitere Förderverfahren ausgeweitet werden".
Es betrifft auch den Kugelsport. Hier geht es zum Gesetzesentwurf.
Foto: DPV
Der thailändische Jugendliche Aramrod Saharat hatte auf seinem Weg zum WM-Titel Tir-de-précision nach altem Muster beim Championnat in Thailand 2023 in den 4 Turnierrunden Quali, VF, HF und Finale noch das Vergnügen von insgesamt 80 Schüssen bis zum Gewinn der Goldmedaille. Sein Finalgegner Michele Ferrero aus Italien durfte, dank Extrarunde Repechage, sogar 100 Kugeln abfeuern.
Maria Hein und Tobias Moritz den fabelhaften deutschen Titelträger*innen 2025 war das Vergnügen, sich im WM-Wettkampf ausgiebig sportlich zu betätigen, bei der neugeschaffenen WM Tir Mixed in Isla Cristina nicht vergönnt. Mit insgesamt 24 Schuss als Team in den 4 Runden des gesamten Wettbewerbs, 12 pro Person, mussten sie sich im Schnelldurchgang zum Titel hudeln. Für die Mehrzahl der Teilnehmerinnen, alle weit angereist, war hingegen schon nach 6 Schüssen im Team, 3 pro Schütz*in, das skurrile WM-Spielchen aus.
Wer in den FIPJP-Amtsstuben denkt sich derartige zeitoptimierte Absonderlichkeiten eigentlich aus? Echte Sportfreunde? Wohl kaum, vielleicht war es ein Experiment, das man mit den gestandenen Rizzis, Bourriauds oder Rochers nicht wagte und dafür einfach mal Jugendliche missbrauchte?
Abb. CEP
Frage an Radio Eriwan: Ist es richtig, dass Armenien eine eigene Sprache und sogar ein eigene Schrift besitzt? Warum verwendet also der verehrte Grafiker der CEP für das Armenienlogo auf der Internetseite des Verbandes russische Bezeichnungen und das kyrillische Alphabet? Ist die CEP eine sowjetische oder russische Organisation?
Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip haben sie Recht, Armenien hat eine eigene Sprache und sogar eine eigene Schrift, aber bitte sehr, wer soll die lesen können? Die kärglichen 3 Millionen Armenier und Armenierinnen? Bedenken Sie, so wie es vom talentierten CEP-Graphiker gestaltet wurde, können es hingegen 300 Millionen Sowjetbürger und -bürgerinnen lesen. Zum Nutzen des ruhmreichen Petanquesports und zur Freude Wladimir Wladimirowitschs.

So soll das neue Waterfrontpark-Gelände an Amelia Islands Fernandia Beach zukünftig aussehen. Foto: fbnewsleader
Die traditionell für November angesetzten Amelia Island Open Petanque in Florida/USA fallen 2025 aus.
Das Fernandina Beach Waterfront Gelände, bislang eher Ödland, wird aufgehübscht und kann wegen der Bauarbeiten ausnahmsweise nicht für das "Größte Petanque-Event der USA" mit rund 400 Aktiven genutzt werden. 16 feste Spielterrains sollen im Rahmen der Neugestaltung angelegt werden, wie der Fernandinaobserver berichtet. 2026 steht das Turnier mit Gästen aus aller Welt, das ca. 800.000 US Dollar in die Gemeinde schwemmt, wieder auf der Agenda.
Die neuen Petanqueplätze fanden in der Planungsphase des Waterfrontparks nicht nur Fürsprecher in der Gemeinde. Gerne hätten Bürger und "taxpayers" stattdessen Kioske lokaler Brauer mit Sitzmöglichkeiten für ein gemütliches Bierchen und Hundelaufbereiche gesehen. Man unterstellte dem Commissioner Chip Ross, selbst Petanquespieler, Einflußnahme zugunsten des großzügigen Petanquebereichs, so der fbnewsleader in einem Beitrag.