Der REGIO-CUP, eine gewichtige Trophäe mit fast sieben Kilogramm Gewicht, Der Wanderpokal wurde 2020 vom PC Neuburg gestiftet. Foto: qlaq.
Der Petanque-Regio-Cup feiert 2024 mit seiner 5. Ausgabe ein kleines Jubiläum. Dieses Mannschaftsturnier der Petanqueclubs und -abteilungen der Region um Ingolstadt erhält nun Zuwachs.
Neben den Gründungsmitgliedern PC Neuburg, Raspaille Eichstätt, PC Ingolstadt, und BF Lenting haben die Petanqueabteilung des Stock Club Wolnzach und Deaf IN Boule, die Petanquesportgruppe des Gehörlosenvereins Ingolstadt (GVIUS) ihre Teilnahme angekündigt. Bei beiden Gruppierungen handelt es sich um Neugründungen.
Über den Spielmodus und den Austragungstermin der 5. Ausgabe ist man sich noch nicht ganz einig. Zu Debatte stehen entweder zwei Dreiergruppen, jeder gegen jeden, im Ligamodus 2x3 und 3x2, deren Sieger in einem Finale den Cup ausspielen oder alle sechs Teams ermitteln in 5 Spielrunden jeder gegen jeden im Format 1:1/2:2/3:3 einen Tabellenführer und Cupgewinner.
Geboren und erstmals ausgetragen wurde der Regio-Cup im Jahr 2020 als privat organisierter Lückenbüsser in der Ingolstädter Region für den wegen der Coronapandemie ruhenden Verbandssport. Unangefochtener Dominator ist bislang der PC Ingolstadt, der sich vier Mal in Folge auf der Rückseite der gewichtigen Trophäe verewigen durfte.
Das Turnier galt in den vergangenen drei Jahren auch als Qualifikationsturnier für den ebenfalls privat organisierten Südbayernpokal.
Quellen: PCN, divers
Heute ist der okzitanische Ort Millau im Departement Aveyron vor allem wegen des phänomenalen Viadukts berühmt, das seit 2004 das Tal des Tarn überspannt.
Bis 2015 galt der Ort aber auch als heiliger Wallfahrtsort der Petanquewelt. Le Mondial de petanque a Millau konnte es selbst mit dem Riesenturnier in Marseille aufnehmen, stemmten die Veranstalter um die Familie Mas, Vater Damien und Sohn Jean Pierre, mit ca. 500 Freiwilligen doch die gesamte Bandbreite von Petanquedisziplinen (Bsp. Progr. 2014)) gleichzeitig, für Frauen und Männer, Mixed, 1:1, 2:2 und 3:3, während die Großstädter an der Küste sich auf ein Triplett-Turnier, flankiert von zwei unbedeutendenden Wettbewerben für Jugendliche und Frauen beschränken.
Seit der ersten Ausgabe 1982 zog die Weltmeisterschaft in Millau Tausende von Pétanque-Spieler*innen aus der ganzen Welt an. Regelmässig im Hochsommer verwandelte sich der Parc de la Victoire zur Pilgerstätte für alle Liebhaber des Petanque, von Hobbyspieler*innen bis zu den großen Champions. Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen und ihre Fahrzeuge überschwemmten in den Hochzeiten der Veranstaltung den 20.000 Einwohnerflecken und erzeugten für Millau aber auch einen wirtschaftlichen Mehrwert von mehreren Millionen Euro.
Man kann sich leicht vorstellen, welche Verwerfungen es erzeugt, wenn ein Ort mehr Gäste samt ihrer Autos und Wohnmobile als Einwohner verkraften muss. Die Politik erliess auf Druck aus der Bevölkerung Vorschriften und stellte Anforderungen, denen die Organisatoren nicht mehr gerecht werden konnten und/oder wollten. Das Ende der Mondial ist genauso mit Legenden behaftet wie ihre 34-jährige Geschichte. Für die Veranstalter ist die Politik schuld, die Politik sah die Veranstalter nicht kompromissbereit und uneinsichtig. Das Ende kam 2015 schnell und völlig unverhofft, wie die 2014 veröffentlichte Terminvorschau bis ins Jahr 2023 zeigt.
Der us-amerikanische Blog petanque-wordpress versuchte sich in dem Beitrag "what killed the mondial de millau" an einer Aufarbeitung der Vorgänge.
Die letzten Sieger*innen von Millau 2015 und ein Abschriedsbrief von Veranstalter Jean Pieree Mas finden sich auf der Homepage von ptanquesullysurloire
Quellen: divers
Was verbrecherische Rechtsradikale anstreben und tun würden, wenn Sie das Sagen im Lande hätten, haben sie auf einem Treffen in Brandenburg im November des Vorjahres die deutsche Öffentlichkeit wissen lassen, Abschiebungen von zugewanderten Menschen in ganz großem Stil.
Auch der Petanquesport (selbst ein "undeutscher", welscher Zuwanderer) müsste einen gewaltigen Aderlass an Freund*innen, Mitspieler*innen und Sportkamerad*innen hinnehmen. Neben all den Menschen afrikanischen, maghrebinischen oder nah- und fernöstlichen Ursprungs wären über kurz oder lang auch die Altzuwanderer aus dem europäischen Osten wie die Brätschs, Nowaks, Wachowskis, Schingales oder Kassubeks ihres Seins in Deutschland nicht mehr sicher.
Allein einem Viertel der Personen in der Bayerischen Petanque-Rangliste drohte die Deportation durch die braunen "Säuberungsmänner" allein aufgrund ihrer Herkunft. Nicht berücksichtigt sind dabei die vielen, ebenfalls bedrohten sympathisierenden Petanquespieler*innen, denen ein bunter, demokratischer Sport am Herzen liegt.
Petanquer*innen sollten den Mund jetzt aufmachen, gegen das faschistische Gedankengut der Höckes, Sellners, Maaßens und deren Unterstützer.
Foto: DOSB
Für ein solidarisches Miteinander und gegen alle Formen des politischen Extremismus und der Spaltung der Gesellschaft sind in den vergangenen Wochen zigtausende Menschen in Deutschland auf die Strasse gegangen und haben Stellung bezogen.
Nun zieht auch der Sport nach. Zum Thema Menschenrechte und Demokratie hat der DOSB (Deutsche Olympische Sportbund) eine Sonderseite erstellt, die Positionen, Informationen und Projekte zum Thema „Sport und Demokratie“ bündelt.
Der Sport in Deutschland, so der DOSB, steht für Respekt, Fairness und Vielfalt. Sportdeutschland steht für Menschenrechte und Demokratie. Diese Sonderseite bündelt Positionen, Informationen und Projekte zum Thema „Sport und Demokratie“ und stellt eine Übersicht zu den Angeboten bereit.
2023 hat die Bundesregierung alle deutschen Sportfachverbände mit insgesamt 107.558.390,96 € zur Förderung des Spitzensports bezuschusst.
Dies bedeutet ein relativ bescheidenes Plus gegenüber dem Vorjahr von gut 4,3 Millionen, das aber fast ausschliesslich den nichtolympischen Verbänden zu Gute kam. Ein grosser Nutzniesser war dabei u.a. der DBBPV, der für den Bereich Petanque 371.362,00 € einstreichen durfte, was gegenüber 2022 einen stattlichen Zuwachs von fast 77% bedeutet.
Bei der genannten Summe handelt es sich ausschliesslich um Ist-Gelder aus dem Fördertopf des Bundes-Innenministeriums für den Petanque-Spitzensport um u.a. folgende Bereiche zu unterstützen.
Daneben betreibt das BMI noch Sportinfrastrukturförderung und gibt Gelder an Sportverbände mit besonderen Aufgaben.
Grundlage für die Verteilung der BMI-Gelder im deutschen olympischen und ansatzweise im nichtolympischen Sport ist das Potential-Analysesystem (PotAS). Damit sollen Talente gefunden und mit finanziellen Mitteln gefördert werden. Dieses System ist diskussionswürdig, denn mit seinen Einschätzungen lag es in der Vergangenheit auch schon krass daneben, wie die floppende deutsche Leichtathletik und die weltmeisterlichen Basketballer zeigen.
Ob und welche Gelder dem Petanquesport aus anderen Quellen der EU, des Bundes, der Länder und Gemeinden und anderen Organisationen in 2023 zuflossen ist nicht Gegenstand dieses Beitrages.
www.bmi.bund.de 2013-2023-IST-sport-foerderung-spitzensportverbaende
Abbildung: Vedoute Schloss Hof, Öl auf Leinwand von Bernardo Belotto, khm.at
Anlässlich seines 30.Geburtstags zieht der österreichische Verband Petanque Austria mit seinem Centrope Cup Turnier um.
Statt des proletarisch-gemütlichen Spielgeländes am Strandbad Illmitz / Neusiedler See, hinterhalb der Pizzeria Coppi, bildet am 8./9. Juni 2024 der weitläufige barocke Hofgarten von Schloss Hof die feudale Kulisse für das traditionelle internationale CC-Turnier.
Das kaiserliche Lustschloss Hof, bei Engelhartstetten / Marchfeld, einst von Prinz Eugen von Savoyen erworben, liegt für slowakische Gäste ziemlich kommod, direkt an der Grenze zum östlichen Nachbarland unweit der Kapitale Bratislava. Aber auch für viele ungarische Turnierteilnehmer*innen ist die ehemalige habsburgische Residenz noch sehr angenehm erreichbar.
Dass der tschechische Verband CAPEK sein Centropecup-Turnier gleichfalls in einem barocken Park, dem von Schloss Liblice austrägt, sei am Rande erwähnt.
Noch ist hier grüne Wiese, das Gelände des zukünftigen Centre national de Petanque in Chomerac / Ardeche. Foto: france3.
Der Umzug nach Chomerac in den Gemeindeverband Privas Centre Ardeche ist ja schon seit Dezember 2022 beschlossene Sache. Nun sind die Vorbereitungen aber soweit gediehen, dass bald mit dem Bau begonnen werden kann. Die Rede ist vom Centre National de Petanque "Michel Debois", mit dem sich der französische Verband für Petanque und Jeu provençal eine neue Heimstatt schaffen will.
Eigentlich wollte man nicht weg aus Marseille, aber das alte Büro im Altstadtviertel Panier wird den Erfordernissen der FFPJP nicht mehr gerecht. Weil die dauerklamme Metropole und die Gebietskörperschaften PACA und Bouches du Rhone kein Geld, oder nicht genügend, für eine neue Petranquezentrale zuschiessen wollten oder konnten, sah man sich bei der FFPJP genötigt die Abwanderung in's Auge zu fassen..
Von ursprünglich 13 Bewerbern, die den Verband aufnehmen wollten, blieben am Ende die Stadt Valence (65.000 Einw.) mit einer guten Verkehrsanbindung und Infrastruktur und eben das 3000-Seelen-Dorf Chomerac im Gemeindeverbund Privas Centre Ardeche ca 200 km von Marseille entfernt, die Rhone aufwärts. Chomerac setzte sich im angeblichen Finale gleichstarker Bewerber dank eines 2 Millionen-Euro-Vorsprungs inklusive kostenlosem Grundstück und Steuererleichterungen gegen Valence durch. Ein neues Gesundheitszentrum in der Agglomeration nahebei tat ein übriges. Zur Autobahn sind es 15 Minuten, zum nächsten TGV-Bahnhof (in Valence) eine halbe Stunde, die Entfernung zur "Zivilisation" bleibt also im erträglichen Rahmen.
Dieser Tage haben Region AURA und Departement Ardeche im Rahmen einer Zuschussorgie von über 200 Mio Euro auch 2 Mio für den Neubau des Centre National zugesagt, was die ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten von rund 10 Mio noch mehr abmildert. Die Finanzierung scheint gefestigt.
Im Lauf des vergangenen Jahres lief die EU-weite Projektausschreibung, 53 Entwürfe waren eingereicht worden. Den Zuschlag erhielte eine Arbeitsgemeinschaft von 3 Architekten, die bis Mitte Februar die finalen Pläne zu präsentieren haben. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen, die Fertigstellung ist für 2025, spätestens 2026 ins Auge gefasst. Verwaltuns- und Schulungsräume, überdachte und Freiluft-Terrains in ausreichender Zahl sollen entstehen, der Gemeindeverbund wird sich um Wohnraum und Unterkünfte kümmern.
Quellen: boulistenaute, ledauphine, france3, hebdo-ardeche, privas-centre-ardeche, francemarches