Weil die Ausrichter von Ligaspieltagen oder Bayerischen Meisterschaften nicht auf ihren Kosten und Ausgaben sitzen bleiben sollen und wollen, wurden bei der vergangenen OMV des BPV Stimmen nach entsprechenden Zuschüssen oder Zuwendungen laut.
Doch wer bezahlt? Der Sportausschuss im BPV möchte das Thema nun anpacken. Der Vorschlag, etwa 200 € für die Kasse des Veranstalters pro Ligaspieltag (und Ligastaffel?) sollen mit 20 € „Platzgebühr“ pro Ligamannschaft finanziert werden, was bei regulär drei Ligaspieltagen 60 € für jedes Team oder den entsendenden Verein, je nach Regelung, wären.
Bei Bayerischen Meisterschaften wird bereits eine Startgebühr erhoben, die aber in die Verbandskasse fliesst, eine zusätzliche „Platzgebühr“ in Höhe von 3 Euro pro Nase soll nun nach Vorstellung des Spotausschusses den Ausrichtern zufliessen, je nach Teilnehmer*innenzahl an die 300 €, so die Theorie. Eine BM Frauen 2022 hätte den Füssener Ausrichtern nach dieser Rechnung allerdings nur 126 € eingebracht und im Gegenzug allein einer teilnehmenden dreiköpfigen Damenequipe in BM und Quali schon 69 € gekostet, so die Praxis.
Im Spotausschuss sieht man die Vorschläge als Denkanstösse und erhofft sich zum Thema viele konstruktive Beiträge bis etwa Mitte Oktober, um noch im Herbst ein fertiges Konzept ausarbeiten zu können. Frühzeitig für die kommende OMV und frühzeitig für die Saisonplanung 2023.
2018, zum zwanzigjährigen Vereinsjubiläum des veranstaltenden PC Ingolstadt, gewannen Susanne Reisinger und Michael Mayer von der 1.MKWU die 19. und bislang letzte Ausgabe des Proviantturniers auf dem Josef-Strobl-Platz in Ingolstadt.
Dann verhinderten Umstrukturierungen im Verein und die Coronapandemie die Austragung bis ins Vorjahr. Am 17. September 2022 wagt der PC Ingolstadt nun den Neustart und richtet zum zwanzigsten Mal sein Petanque-Traditionsturnier für Doublettes aus. Die Veranstaltung ist lizenzpflichtig und gilt als bayerisches Ranglistenturnier, kleiner Wermutstropfen, die Teilnahme ist auf 32 Teams beschränkt. Alle Infos https://www.pc-ingolstadt.eu/Proviantturnier/
Foto: Karin Fürbacher
Füssen, 11.09.2022 • Annette Podiwin (Augsburger BC), Stefani Probst (SGP München) und Gisela Buschner (BCR Regensburg) sind die Bayerischen Meisterinnen 3:3 der Frauen 2022. Großer Erfolg auch für die Damen der Region Ingolstadt: Marianne Hofmann (BF Lenting), Karin Fürbacher (PC Ingolstadt und Heidi Stümke (BF Lenting) erreichen das Finale und dürfen sich mit dem Vizemeistertitel schmücken. (Beitrag: bf-lenting)
Glückspilze: Durch einen dritten Platz im B-Turnier qualifiziert sich das zweite Trio aus der Region mit Anna Lehmayr (PC Neuburg), Dominique Horlacher (SGR Eichstätt) und E. Rottmüller (PC Ingolstadt)) für die DM in Niedersachsen.
Nur 3 der 14 beteiligten Equipen in Füssen möchten bei der DM am 24./25. September in Nordhorn (Niedersachsen) mitmachen. BPV-Sportreferent Eckl sucht deshalb noch zwei Teams um die 5 bayerischen DM-Startplätze komplettieren zu können.
Einen kleinen Spielbericht hat uns Rudolf Ibald vom gastgebenden Verein BF Füssen geschickt.
Die Meisterinnen in den Landesverbänden:
LV Bayern: Annette Podiwin (Augsburger BC), Stefani Probst (SGP München und Gisela Buschner (BCR Regensburg)
LV BaWü: Muriel Hess, Verena Gabe und Tess Hauptvogel (Horb/Horb/Horb)
LV Berlin: LM 3:3 fem. gibt es nicht • Von 7 Meistersch. in Berlin dürfen Frauen nur 2:2 Mixte und 2:2 fem.
LV Hessen: keine LM 3:3 fem. nur Quali
LV NRW: Dorothee Stallmann, Ramona Harupa und Christel Zimmermann (Wattenscheid/Marl-Lüdgh.)
LV NiSa: Jennifer und Birgit Schüler und Lea Becker (Ibbenbüren/Wiedensahl/Oppau-RLP)
LV RLP: keine LM 3:3 fem.
LV Saar: Mercedes Lehner, Tess Hauptvogel und Carolin Birkmeyer (Saarbrücken/Horb/Düsseldorf-NRW)
LV Ost:
Quellen: divers
"Palais de la pétanque béninoise". Abb. beninrevele
Beninrevele eine Art Internetamtsblatt der Republik Benin hat die Eckdaten zum neuen Sportzentrum und WM-Schauplatz 2023 für Petanque in Benin veröffentlicht.
Knapp 7,7 Millionen Euro soll die Petanquesportanlage mit 2.500 Zuschauerplätzen kosten. Für den Entwurf ist das Pariser Büro von Global architecture verantwortlich, die Bauleitung übernimmt der weltweit agierende französische Baumulti Socotec. Die Bauaufsicht hat das Ministerium für Sport der Republik Benin. Die Fertigstellung des Projekts in Abomey-Calavi ist für 2023 angekündigt. Zum Vergleich, das bisher größte Boulezentrum im französischen Douai, eröffnet 2021, kostete Berichten zufolge 9,5 Millionen Euro.
Die Verantwortlichen in Benin erwarten sich durch den Bau "einen angemessener Rahmen für die Organisation internationaler Pétanque-Wettbewerbe und eine normgerechte Infrastruktur für die Ausübung des Boule-Sports im Lande".
Ursprünglich sollten die Welttitelkämpfe 3:3 / Tir bereits im Dezember diesen Jahres stattfinden, wegen ungeklärter Verzögerungen bei der Bauplanung und -ausführung der Anlage und nicht geregelter Verantwortlichkeiten, musste die WM abgesagt und auf Dezember 2023 verschoben werden.
Zusammen mit den 5 Weltmeisterschaften 2:2 und 1:1 die eigentlich für September 2023 in Neukaledonien geplant waren, richtet der beninische Verband nun mit einem Jahr Verzögerung ein noch nie da gewesenes Petanqueevent aus. Auf Beschluss des FIPJP-Vorstandes unter der Leitung von Claude Azema werden im neuen beninischen Petanquepalast bei den Cchampionnaten 3:3 Männer, Tireur Männer, 2:2 und 1:1 Männer, 2:2 und 1:1 Frauen und 2:2 mixed 7 Welttitel vergeben.
Des einen Freud, des anderen Leid, nach 2014, als wegen der Ebola-Pandemie die WM 3:3/Tir in Tahiti gestrichen werden musste, ist nun der Verband Neukaledoniens bereits der zweite pazifische Gelackmeierte, dem eine zugesprochene Weltmeisterschaft durch die Lappen geht.
Von den bislang über 130 vergebenen Petanquewelttiteln bei Frauen, Männern und Jugendlichen wurde bisher kein einziger innerhalb des pazifischen Kontinentalverbandes der FIPJP ausgespielt. Ein geregeltes Vergabesystem von Weltmeisterschaften ist anhand der bisherigen Vergabepraxis nicht zu erkennen.
Quellen: divers
Eine Disziplin, zwei Titel. Ursula Mayer und Maris Newerkla vom PSV Freistadt, die Titelträger*innen Tête-à-tête 2022 in Österreich. Foto Nikolaus Newerkla, Quelle: meinbezirk.at
Während vor knapp zwei Wochen im französischen Bergerac 128 Damen um den 7. Petanque-Meisterinnentitel im Tête-à-tête feminin kämpften, gingen in Fürth 128 deutsche Damen und Herren gemeinsam bei der 40. für die Geschlechter offenen Deutschen-Petanque-Meisterschaft 1:1 auf Titeljagd.
Gewonnen hat mit Jan Garner ein Mann, nein nicht zum vierzigsten Mal. 1984 registriert der DPV mit Maria Fox tatsächlich eine Einzel-MeisterIN. Ein statistischer Ausrutscher, wenn man so will, der die Regel bestätigt, denn von den bisher vom DPV registrierten 160 Podiumsplatzierten der Tête-à-tête-Titelkämpfe ist Maria Fox die einzige Frau in langen 40 Jahren DPV-Tête-à-tête-Geschichte.
In Fürth waren von den 128 Gestarteten nur 7 weiblichen Geschlechts. Immerhin, denn in den Jahren 2012 und 2009 schafften es jeweils nur 2 Damen zur DM. Da muten die Jahre 2014 mit 13 und 2017 mit 12 beteiligten Spielerinnen gradezu als Frauenschwemme an.
Hier ein Überblick über den Damenanteil bei den vergangenen 11 Deutschen Einzel-Meisterschaften:
2022/7, 2019/5, 2018/11, 2017/12, 2016/11, 2015/11, 2014/13, 2013/2, 2012/9, 2011/3 und 2010/6.
Nach 40 Jahren Meisterschaft 1:1 sollte damit erkennbar sein, dass die geschlechteroffene Meisterschaftsform Frauen krass benachteiligt. In vielen anderen nationalen Verbänden wie Frankreich, Österreich, Spanien oder den Niederlanden hat man die Unterschiede in der Spielanlage und -stärke erkannt und schreibt das „Tête“ nach Geschlechtern getrennt aus, oder lässt es, wie in der Schweiz beispielsweise, ganz bleiben und verzichtet komplett auf dessen Austragung.
Von den ca. 14.000 Lizenzierten im DPV sind weitaus mehr als ein Viertel Frauen (DPV-Statistik 2020), aber das schlägt hierzulande nicht in der Gestaltung der Meisterschaften und Qualifikationen durch. Es gibt in den LVs und auch beim DPV kein Verfahren, das den Frauen das ihnen zustehende Recht, zumindest in Form einer proportionalen Beteiligung an offenen Meisterschaften zugesteht. Man macht sich Gedanken über Setzplätze, LV-Proporz, Startplätze nach Quantität und nach Qualität, aber nicht über das naheliegendste in einer Demokratie, die Gleichberechtigung. Das ist arg, hier sind die Vereine, die Landesverbände und der DPV dringend gefordert.
Frankreich hat sich lange Jahre schwer getan, Frauen gleichberechtigt in den Sportbetrieb zu integrieren. Das ist nun seit einiger Zeit anders. Aktuell gibt man in der FFPJP Frauen wie Männern mit eigenen Meisterschaften in allen 3 Disziplinen 1:1, 2:2 und 3:3 volles Recht, dazu kommen das Doublette mixte und in Zukunft auch das Triplette mixte.
Das sollte Vorbildfunktion haben, wenn man es mit der Gleichberechtigung ernst meint, alles andere wirkt altbacken.
Roland Netter
Petanque nicht nur als Freizeitvergnügen sondern als echten Sport ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, ist das Anliegen von Michael Gallenberger, dem ehemaligen Breitensportreferenten im BPV.
Das gelingt, seiner Meinung nach, am besten durch die Gründung von Petanqueabteilungen in bereits existierenden Sportvereinen. Sein Credo, Petanque dort verankern, wo bereits organisierter Sport getrieben wird, einschlägige Kenntnisse, Fähigkeiten, Organisationsmöglichkeiten und Sportkultur vorhanden sind und bereits die nötigen Strukturen für die sportliche Ausbildung von Kindern und Jugendlichen bestehen. „Petanque hat als echter Sport in Bayern nur Zukunft in Sportvereinen die im BLSV (Bayerischer Landessportverband) organisiert sind“ und nur über diesen Weg kommt man dann auch erfolgreich an die Schulen, so Gallenberger.
„Flyer zu verteilen wird dabei nichts nützen, man muss die Vereine direkt kontaktieren, den Sport zeigen und erklären und mit den Leuten reden, reden, reden…. Das ist mit viel Arbeit verbunden und zeitraubend, dazu wären mehr Mitstreiter nötig, die für die Sache „Petanque als Sport“ brennen", meint der Abteilungsleiter für Petanque beim SV Germering.
Er selbst ist ständig auf der Suche und in Kontakt mit Sportvereinen im südbayerischen Raum, um, wie er sagt, zu „missionieren“. Sein erster Kontakt zur TSG Augsburg entstand beispielsweise, bei der Luftbildsuche im Internet nach aufgelassenen Tennisplätzen, die sich besonders gut für den Umbau zu Petanquebahnen eigenen. Zwischenzeitlich hat man bei der TSG eigene Spielbahnen, spielt erfolgreich Liga und konnte auch schon einen Aufstieg feiern.
Vor einer Woche durfte man auch in Puch, einem Stadtteil von Fürstenfeldbruck feiern. Der örtliche SV, ein Club für Fußball, Tischtennis, Damengymnastik und neuerdings Petanque, hat seine neuen Spielbahnen eingeweiht. Fürstenfeldbrucks OB Erich Raff liess es sich nicht nehmen gemeinsam mit Vereinschef Uli Eichhorn, Michael Gallenberger und dem Münchener Ligaspieler Aziz El Khobzi die ersten Kugeln zu werfen. Das Boulodrome, so die gemeinsame Überzeugung, wird sich zu einem sportlichen Treffpunkt in der Gemeinde entwickeln und steht selbstredend auch Vereinsfremden offen. Michael Gallenberger gibt jeden Dienstag Interessent*innen und Neulingen Einblicke in den Sport Petanque, für Gäste ohne eigene Ausrüstung hält der SV Puch Kugel-Sets bereit.
Ein Bericht von der Eröffnung erschien am 30. August in der regionalen Tageszeitung MERKUR.
Quellen: Gallenberger, Dittmer, Merkur, Foto: Merkur
Erst als zweites Team in 23 Jahren Masters de Petanque hat mit dem Nationalteam von Italien eine „équipe étrangère“ der geballten französischen Übermacht getrotzt und die Trophäe beim Final Four in Romans-sur-Isère (Drome) gewonnen.
Die Serie Masters de Petanque ist für Petanqueverhältnisse finanziell gut ausgestattet, insgesamt mehr als 100.000 € haben die Veranstalter ausgeschüttet. Das siegreiche Team: Von links, Diego Rizzi, Florian Cometto, Alessio Cocciolo und Andrea Chiapello. Quelle: Screenshot Sportmag Video.