Seit 2019 gibt es im BPV-Pokal die Endspielformel Final Four, kurz und schmerzlos mit 2 HF und einem Finale.
Vorjahres- und Vielfachsieger 1. MKWU zeigte heuer wenig Ambitionen und schied bereits im Gruppen-VF Süd-West aus. Vorjahresfinalist Niedernberg hat den erneuten Einzug ins Final Four hingegen knapp verpasst.
Die Kiesbouler Bürgstadt, in der LL Nord 2023 auf Rang vier hinter dem TV Fürth, setzten sich knapp im Finale der Gruppe Nord-West gegen die Niedernberger Unglücksraben durch, die Abstiege in Folge aus Bundes- und Bayernliga zu verkraften hatten. Große Auftritte im Pokal vermeldet die Bürgstadter Vereinschronik nicht, aber Bayerischer Vereinsmeister 1994 ist ein Pfund. Bester Kiesbouler: Ronny Wiedemann, Rang 29 in der BPV-Rangliste.
Die Gruppe Nord-Ost schickt mit dem TV Fürth 1860, dem 3. der Landesliga Nord 2023 einen Dauergast ins Final Four. 2019 zur Premiere, 2020 und 2021 waren die „Färdda“ schon dabei, heuer dürfte die Freude nach dem Sieg im Gruppenfinale gegen Bayernligameister und Lokalrivalen PCNC Nürnberg besonders groß sein. Bestplatzierter Fürther Spieler in der BPV-Rangliste: Claus Binder, Rg. 32. Für Fürth ist Burgthann mit 30 km Anreise fast unmittelbare Nachbarschaft.
Der PC Ingolstadt, Rang drei in der LL Süd 2023, Vizepokalsieger 2021 und vor 2019 mehrmals im großen Feld der Finalisten vertreten, offenbarte sich in der Gruppe Süd-Ost heuer quasi als der Überflieger mit vier überlegenen Siegen, davon zwei gegen Ratisbonne-Teams. Ob die Überlegenheit auch in der Finalrunde anhält? Erika Rottmüller auf Rang 90 ist Ingolstadts Ranglistenbeste.
Quasi das Phantom des Pokals ist der BC Lindenberg / Gruppe Süd-West. Die Westallgäuer tauchen nur im Pokal im bayerischen Spielbetrieb auf. Die Drittplatzierten der Regionalliga Süd 2023 in Baden-Württemberg können aber Pokal, wie Gewinn 2018 und Finale 2017 beweisen. Mit ca. 300 km haben die Petanquer aus der einstigen "Strohhut-Metropole" übrigens die längste Anreise. Christian Faimann ist mit Rang 18 Lindenbergs Topmann in der bay. Rangliste.
Favorit? Alle und keiner, zumal viel von der Ausllosung am Spieltag abhängt.
Final Four BPV-Pokal 2023, SA 21. Oktober in Burgthann.
La petite Petanque, Vereinsheim des Alexandra Bowlsclub in Southend. Foto: Bildschirmfoto.
Ausgerechnet auf der Anlage des Alexandra Bowlsclub, der sich in Southend-on-sea der urbritischen Freizeitbeschäftigung mit den kurvengängigen Kugeln widmet, hat sich das Restaurant La Petite Petanque eingerichtet. Sie haben schon Witz, die mit Gin geeichten Briten, aber beim Pastis hört der Spaß auf, wie die reichhaltige Getränkekarte zeigt, lediglich die berüchtigte "grüne Fee" taucht ganz versteckt in einem Cocktail auf.
Silber für DPV Damen • Nach furiosem Beginn geht den deutschen U23-Damen Laura Caliebe, Nina Schell und Mercedes Lehner im Finale der EM U23 von Monaco etwas die Luft aus. 8:13 gegen ein starkes spanisches Team mit Sheila Carrillo, Maria Auxiliadora, Elena Castillo und Maria Artacho, die in der letzten Aufnahme Nerven wie Stahlseile zeigt. Silber wie im Vorjahr, aber im HF gegen Frankreich eine gelungene Revanche für die Final-Niederlage 2022. Mit der Bronzemedaille für Nina Schell im T-d-p garantieren DPV-Damen wieder einmal den Erfolg.
Im Endspiel der Herren hielt Exweltmeister Jesus Escacho mit unzähligen gelungenen Schüssen aufs Cochonnet sein Team lange im Geschäft. Ein guter Schütze reicht zum Gewinn der Meisterschaft nicht. Italien behält die Ruhe und wird mit 13:8 Europameister.
Medaillen:
3:3 Damen: Gold: ESP, Silber: DEU, Bronze: FRA / BEL
3:3 Herren: Gold: ITA, Silber: ESP, Bronze: FRA / BEL
Tir Damen: Gold: Vleminckx BEL, Silber: Agrinier FRA, Bronze: Schell DEU / Thivoz MON
Tir Herren: Gold: Marsille MON, Silber: Sauvage FRA, Bronze: Rode SLO / Gardella ITA
Boulodrome Club Bouliste Monegasque. Am vergangenen Wochenende lief hier noch die Challenge Prince Héréditaire Jaques 2023, diese Woche treten Europas Petanque-Espoirs auf. Foto: monaco-tribune.com
Nach der internationalen Petanque-Meisterschaftsschwemme mit 10 Entscheidungen im September geht es auf europäischer Ebene weiter. Die CEP-Meisterschaften Pétanque Triplette und Tir-de-précision Espoirs, Damen und Herren in Monaco stehen DO/SO 11./15. Oktober 2023 auf dem Plan.
Europameisterschaften im Petanque für Espoirs sind eine relativ neue Erfindung. 2008 bei der ersten Ausgabe für Triplettes holte sich Frankreich die Titel bei Damen und Herren. Der DPV ist hinter Medaillenhamster Frankreich in dieser Altersklasse eine Macht, drei Titelgewinne bei den Damen, sowie insgesamt 12 Medaillen stehen zu Buche. Im Präzisionsschiessen kommen ein weiterer Titel für Eileen Jenal und dreimal Edelmetall dazu.
Viele der 38 spielberechtigten europäischen Verbände sind klein und überaltert, Aktive in der Altersklasse U23 Mangelware. Auch namhafte Verbände wie der Niederländische Jeu de Boules Bond, in der Altersklasse Seniors und Veterans durchaus erfolgreich, hat nicht ausreichend junge Erwachsene und muss in Monaco passen. Besonders bei den Damen fehlt personelle Substanz, mit 10 teilnehmenden Teams verharrt die EM auf sehr niedrigem Niveau, 16 Mannschaften bei den Herren zeugen ebenfalls nicht von erfolgreicher Entwicklungsarbeit. Ein Vorteil, in keiner anderen Petanque-Altersklasse sind Medaillen so wohlfeil. Nachtrag 13.10.: Das Feld ist weiter geschrumpft, auf 8 und 14 Teams
Titelgewinne sind aber auch mit der dünnsten Personaldecke machbar, der finnische Verband bewies es mit seinem sensationellen Sieg 2019 bei den Herren. Die wirklich einzigen drei Espoirs im Verband, verstärkt durch einen Jugendlichen, holen den Titel gegen ein chancenloses DPV-Team. Titelverteidiger in Monaco ist Frankreich bei Damen und Herren. Im Schiessen dominiert Spanien mit den Titelträger*innen Maria Artacho und Jesus Escacho.
Vom Damenteam des DPV, das 2022 Silber holte, ist in Monaco noch Celine Grauer dabei, Nina Schell, Mercedes Lehner und Laura Caliebe sind neu, wobei Laura ihrer Schwester Sarah Caliebe nachfolgt. Nina Schell wird um den Titel schiessen.
Vom Vorjahresteam bei den Herren, in Palma im VF gegen Frankreich ausgeschieden, findet sich 2023 niemand mehr. Im Titelkampf nun Fabian Vonberg, Leander Becker, Finn Ochsenreiter und Justin Neu, der als amtierender Euro-Jugendchampion den Tireurbewerb, eine Altersklasse höher, in Angriff nehmen wird.
Ablauf der Wettkämpfe: Tir • Alle Schützen und Schützinnen absolvieren jeweils einen Qualifikationsdurchgang, die 4 Punktebesten sind für das VF qualifiziert, der Rest ermittelt in der Repechage vier weitere Viertelfinalist*innen. Die besten 8 schiessen in KO-Runden die Titel aus.
Den Teams stehen jeweils 5 Runden System Swiss bevor, danach folgen die KO-Runden in Meisterschaft (A-Turnier) und Nationencup (B-Turnier).
Teilnehmer*innen: Die 10 Damenteams, die 16 Herrenteams,
jeweils verlinkt mit den Starter*innen im Schiessen und dem Programm/Zeitplan der EM.
Der DPV wird live übertragen,
ebenso boulistenaute.com/WebTV
Fremde Federn• Die italienischen Doublette-Weltmeister von 2022 Diego Rizzi und Alessio Cocciolo, die ihren WM-Titel von Karlslunde bei den Championnaten in Benin kampflos verloren, gewinnen das Einladungsturnier Challenge Prince Héréditaire Jaques 2023 in Monaco überlegen mit 13:3 gegen Francoise N'Diaye / Alexandre Mallet. Die Exweltmeister treten in einem Trikot auf, das einem Weltmeister-Regenbogentrikot auf den ersten Blick nicht unähnlich ist. Wer für das dümmliche Imitat verantwortlich ist, wirds wohl arg nötig haben. Das "Maillot Arc-en-ciel" und alles was danach aussieht, sollte im Wettkampf exklusiv amtierenden Weltmeister*innen vorbehalten bleiben. Foto: screenshot webtv
Nachtrag 10.10.: Sportmag.fr berichtet, dass das vermeintliche Regenbogentrikot durchaus für Gesprächsstoff sorgte, Rizzi und Cocciolo es jedoch auf Wunsch der Veranstalter trugen, Zitat: „….das Duo aber bewies, dass es die nötigen Schultern hatte, um dieses heilige Trikot zu tragen….“ Verfasser Etienne Le Van Ky ist offensichtlich in seiner Bewunderung entgangen, dass die italienischen Schultern in diesem Fall nur ein scheinheiliges Imitat zu tragen hatten. Quelle: sportmag.fr
Benins Petanqueverband hat allen seinen WM-Teilnehmer*innen an den Titelkämpfen im heimischen Cotonou ein nigelnagelneues Motorrad und einen Umschlag mit ordentlich Benzingeld spendiert. Die Medaillengewinner*innen bekamen einen extra Bonus oben drauf. Bei Marcel Gbetable waren es 680.000 CFA-Francs, Laima Sambo nahm 460.000 und Marcel Bio 360.000 CFA-Francs mit. Der Euro-Wechselkurs liegt bei 1:655,48. Auch die Trainer gingen nicht leer aus, Die Höhe ihrer Boni wurde allerdings verschwiegen, nur soviel vertraute Yaya Garba, Noch-Präsident des beninischen Petanqueverbandes* dem Jounal Le Matinal an, "mit der Summe können sie sich selber Motorräder kaufen". Weitere Gratifikationen sind den beninischen Pétanqueheld*innen von diversen Behörden noch versprochen. Foto: screenshot lematinal.bj / Quelle: lematinal.bj
* Yaya Garba wurde drei Tage später vom afrikanischen Boulesportverband CASB für alle Ämter im afrikanischen Petanquewesen gesperrt. Siehe Beitrag "Verletzte Eitelkeit" in der linken Spalte.
Links: Regenbogentrikot der FIB. Foto FIB, Rechts: Gay Pride Flagge. Abb.: Wikipedia. Unten: Regenbogentrikot der FIPJP. Foto, FIPJP.
Homophobe und scheinbar auch farbenblinde Funktionäre des ausrichtenden algerischen Verbandes haben bei einer Siegerehrung der Jugendweltmeisterschaften im Sportboule (Boule Lyonnaise) in Oran für einen Eklat gesorgt, weil sie verhinderten, daß Sieger das traditionelle Regenbogentrikot überstreiften.
Ähnlich wie die UCI der Radsportler verleiht die FMBP und ihre Unterorganisationen den amtierenden Weltmeistern ein extra Trikot in oder mit den Regenbogenfarben. Im Boulesport gibt es die Tradition seit 30 Jahren. Die Farben stehen, ähnlich wie jene der olympischen Ringe, für Internationalität und geographische / ethnische Vielfalt.
Das Regenbogentrikot hat nichts mit der LGTB-Bewegung zu tun, die als Erkennungszeichen eine ähnliche Farbenkombination verwendet.
Bei genauer Betrachtung offenbaren sich auch dem indoktrinierten Auge Unterschiede: Das Regenbogentrikot der FMBP und ihrer Unterorganisationen beginnt oben mit Lila Blau und umfasst 7 Einzelfarben, die Gay-Pride-Flagge verwendet hingegen sechs Farbstreifen, beginnend mit Rot.
Alle drei FMBP-Kollegien FIPJP, FIB und CBI verwenden übrigens den Regenbogenfarbmix auch in ihren Logogrammen.