Zeichnung: nero
Wenn man etwas über den sportlichen Tellerrand hinausschaut, braucht es nicht viel, um zu erkennen, daß die Volksfestveranstaltung in der quebecischen Provinz ein ziemliches Eigentor des Petanque-Weltverbandes war und den olympischen Ambitionen geschadet hat. Der Petanquesport kann von Glück reden, daß er nicht im Blickpunkt einer großen Weltöffentlichkeit steht, sondern mit einigen Ausnahmen, eine weitgehend unbeachtete Randsportart darstellt. Die Einreiseverweigerungen durch die kanadische Behörden, die vorwiegend afrikanische Nationalverbände trafen, unter anderem den Vizeweltmeister Benin, hätte in Fußball oder Leichtathletik weltweite Aufmerksamkeit erregt und einen Skandal entfacht. Ein Weltdachverband, der es nicht schafft, seinen sportlich qualifizierten Mitgliederverbänden die Teilnahme an der eigenen Weltmeisterschaft zu ermöglichen, disqualifiziert sich selbst. Die FIPJP pocht zwar rigoros auf die Einhaltung ihrer Regeln und geht mit harter Hand gegen Abweichler vor, wie bei der Zerschlagung des vormaligen asiatischen Kontinentalverbandes APSBC im letzten Jahr, versagt dann bei ihren eigenen Aufgaben krass. Ein Schelm, der hinter dieser Unfähigkeit mehr sieht und Böses denkt. Die Auswahl des skurrilen Veranstaltungsortes sowie die extreme Franko-Eurolastigkeit innerhalb der FIPJP gäben jedenfalls reichlich Anlass. Olympia geht anders.