Masters de Pétanque in Nevers. Hier ein Foto aus dem Vorjahr, mit den großen Abwesenden der diesjährigen Ausgabe, Henri Lacroix und Team Madagaskar. Foto: Quarterback / Masters de Petanque.
Der Mai gehörte international der 5fach-Weltmeisterschaft und in Frankreich den vielen Departements- und Regionalmeisterschaften. Am 5./6. Juni steht nun wieder großes Boulekino auf dem Programm. Die 20. Ausgabe der Turnierserie Masters de Pétanque startet mit ihrer 1. Etappe in Nevers.
Der Veranstalter, die Sportagentur Quarterback aus Marseille, wähnt die Turnierserie gar als Champions League des Pétanque. Zu Recht?
Daß ausgerechnet zur Jubiläumsausgabe der größte Champion des Metiers, Henri Lacroix, obwohl sportlich qualifiziert, nicht dabei ist, schmälert die Attraktivität. Die Gründe des Fernbleibens sind unbekannt. Ausgebrannt wirkt „le roi“ nicht, wie die WM zeigte. In Erinnerung ist aber ein Interview des 10-fachen Weltmeisters auf Boulistenaute.com, in dem der Meister Azemas FIPJP harsch kritisiert, weil sie eine Teilnahme an olympischen Spielen ohne das traditionelle 3:3 Format plante. Ob hier nun ein großes Ego einem anderen großen Ego gram ist? Es darf spekuliert werden.
Schwarzafrikanische Champions fehlen komplett. So quartierte Quarterback bereits im Herbst des vergangenen Jahres die sportlich qualifizierten Madegassen aus, lange bevor die FIPJP dem Verband von der „Großen Insel“ den Garaus machte. Obwohl kommerzielle Veranstaltung, sind die Verflechtungen der Masters mit FFPJP und FIPJP eng. Quarterback selbst preist FIPJP samt Präsidenten als große Förderer der Idee des Masters.
Auch die Abwesenheit asiatischer Weltklassespieler, speziell der Thais, schmälert den Wert des Formats, hier schiebt aber eher der autokratische thailändische Verband selbst seinen Sportlern einen Teilnahmeriegel vor. Bei den Kambodschanern dürfte es ähnlich sein. Der untergetauchte, als kommender Star gefeierte Hicham Boulassal aus Marokko, fehlt als Attraktion hauptsächlich seiner teilnehmenden Nationalequipe, unersetzliche Weltklasse ist er noch nicht.
Ob durch die nationalen Equipen, mit Ausnahme eines Team France, die individuelle Klasse im Teilnehmerfeld wächst, sei dahingestellt. International zusammengesetzte Equipen mit den wirklich Besten aus Frankreich und aus aller Welt, wären für die globale Enthusiastengemeinde ungleich reizvoller. Das Siegerteam von 2017 mit Fazzino (FRA), Weibel (BEL), Rizzi (ITA) und Andriantseheno (MAD) verkörperte die Idee total. Welt- und Kontinentalmeisterschaften sind eigentlich Bühne genug für Nationalteams.
Alle Einzelheiten zu den Masters de Pétanque 2019 auf 36 Seiten Pressedossier.