Die EM in Albena ist für die DPV-Seniors vorbei, unerwartet früh, denn drei Kantersiege weckten bereits Begehrlichkeiten. Die nachstehende Tabelle macht deutlich, welchen Mächten das DPV-Spitzenpersonal in Albena bei seinen glanzvollen und vielbejubelten Siegen tatsächlich gegenüber stand. Auch die Niederlagen lassen sich gut einordnen. Zum Sieg gegen die Niederlande sei bemerkt, daß unsere Nachbarn auf ihre absoluten Top-Namen bei der EM verzichteten. Der NJBB unterhält keinen Männerkader, sondern schickt seine jeweiligen Mastersieger zu den internationalen Meisterschaften.
Ergebnis / Nationalverband | Lizenzen Gesamtmitglieder | Lizenzen Seniors | Anzahl der Clubs |
1:13 / 3:13 / Belgien / VR ZR | 16.059 | 3.438 | 222 |
13:0 / Slowakei / VR | 274 | 107 | 18 |
13:0 / Bulgarien / VR | 253 | 45 | 20 |
13:0 / Schottland / VR | 337 | 50 | 14 |
13:8 / Niederlande / VR | 15.611 | 1.024 | 188 |
13:6 / Israel / ZR | 575 | 71 | 23 |
7:13 / Slowenien / ZR | 213 | 64 | 12 |
Deutschland | 21.747 | 5.056 | 717 |
Frankreich zum Vergleich | 300.604 | 94.719 | 5.918 |
Europa zum Vergleich | 399.274 | 118.972 | 8.807 |
https://www.cep-petanque.com/licences.html
Der vom Weltverband FIPJP im Vorfeld der WM (2:2, 1:1, Mai 2019) in Spanien publikumswirksam demontierte Präsident des vormaligen madegassischen Petanqueverbandes Beryl Razafindrainony ist anscheinend noch putzmunter, genauso wie sein von ihm geführter und angeblich aufgelöster Verband FMP.
Der Expräsident sieht sich weiterhin als legitimer Vertreter des madegassischen Petanquesports. Zusammen mit den Präsidenten der Verbände von Elfenbeinküste, Marokko, Burkina Faso, Madagaskar, Mauritius, Komoren, Seychellen, Gabun, Senegal, Algerien, Libyen, Mauretanien, Mali, Niger und Dschibuti gründete er einen neuen afrikanischen Verband APC unter dem Vorsitz des Elfenbeiners Leopold Vincent Toure. Der Vorwurf der Rebellen: Die existente afrikanische, von der FIPJP gestütze, Federation CASB werde vom Beniner Präsidenten Ibrahima Idrissou undemokratisch und autorität geführt.
Da dem neuen Verband mit 15 von 23 Föderationen die Mehrzahl der afrikanischen Nationalverbände angehört, bleiben dem FIPJP-Präse Azema vorerst nur Drohungen. Die Geschichte erinnert an 2017, als die FIPJP in Zusammenarbeit mit dem thailändischen Verband die unbotmäßige vormalige asiatische Konföderation zerschlug und den aktuellen Kontinentalverband ABSC einrichtete.
Dem neuinstallierten madegassischen, von der FIPJP anerkannten, Verband FSMB unter Vorsitz des ehemaligen Vize-Weltmeisters Dolys Randriamarohaja gelingt kein sauberer Neustart, weil sich die madegassische Sportbehörde nicht für einen klaren Schnitt entscheiden kann. Alte Verbandstrukturen, aber neue Führung, so die aktuelle Devise der Ministerialen. Azema-Protege Randriamarohaja ist in der Zwickmühle und wirft das Handtuch, vorerst. Die FIPJP schäumt und spricht von staatlicher Einmischung in den Petanquesport.
Im November finden die Weltmeisterschaften der Frauen und Jugend statt. Die Anmeldefrist endete am 15. September (!) Die FIPJP hat bereits ausgeschlossen, daß ein madegassisches Team, das etwas mit dem alten Verband zu tun haben könnte, mitmachen darf. Was mit den anderen unbotmäßigen afrikanischen Verbänden geschieht, steht in den Sternen.
Quellen: boulistenaute.com, FIPJP, francetvinfo.fr
3:3 Vorrunde: Für das DPV-Team geht die EM-Vorrunde, ziemlich überraschend, ganz schön ins Geld. Gleich gegen drei Teams wird die traditionelle Fanny-Runde fällig.
Slowakei, Gastgeber Bulgarien und Schottland heißen die Unterlegenen in den Runden 2, 3 und 4. Begonnen hat der Tag unerfreulich mit einer 1:13-Niederlage gegen Belgien und geendet mit einen 13:8-Sieg gegen hazardierende Holländer. Ergibt trotzdem nur Rang 7 in der Vorrundentabelle, wegen der geringen Buchholzzahl gegenüber weiteren sechs, ebenfalls viermal siegreichen Mannschaften. Frankreich on top, fünf Siege für Galliens Stolz.
Die Poule-Zwischenrunde am Samstag führt in Gruppe 2 das DPV-Team mit Israel (Pl.10.) zusammen. Anschließend kann es ein Wiedersehen mit den Belgiern (Pl.2) geben, die gegen Slowenien (Pl.15) das andere Auftaktspiel in Gruppe 2 bestreiten.
Tir: Die VF-Begegnungen: Martin ESP vs van Doorn NED, Dores POR vs Sarrio FRA, Rizzi ITA vs Fernandez MON und Kirmizcolak TUR vs Marchandise BEL.
EM Seniors Albena • Tir Qualifikation und Repechage: Jesus Perez Martin ESP 46, Ridvan Kirmizicolak TUR 37, Hugo Dores POR 36 und Diego Rizzi ITA 36 qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale im Wettkampf Tir de précision.
Frankreichs Christophe Sarrio muß mit 35 Punkten ebenso sein Glück in der Hoffnungsrunde versuchen wie Deutschlands Marko Lonken, der 23 Punkte erreicht. Die von Rang 5 bis 20 platzierten Qualifikanten fechten in dieser zweiten Runde die 4 weiteren Endrundenteilnehmer aus, wobei die Ergebnisse aus Quali und Hoffnungsrunde addiert werden. Marko Lonken steigert sich im zweiten Durchgang, schafft zwar noch 36 Punkte, was im ersten Durchgang sogar für die direkte Endkampfqualifikation gereicht hätte, scheidet mit insgesamt 59 Punkten und Platz 10 aber aus. 65 Punkte wären nötig gewesen um den Niederländer van Doorn vom Platz (8) an der Sonne zu verstoßen.
Die vier weiteren Endrundenteilnehmer: Christophe Sarrio FRA 35/46, Vincent Ferrandez MON 32/36, Joel Marchandise BEL 25/41 und Joey van Doorn NED 31/33.
Ob das für eine EM nicht sehr hohe Leistungsniveau am „Gummiboden“ in Albena liegt? Die ersten Drei der Qualirunde bei der DM waren beispielsweise besser als die ersten Drei in der Albena-Qualifikation. Die besten 10 der EM-Quali schaffen zusammen gerademal 289 Punkte und damit nicht viel mehr als die 10 besten DM-Qualifikanten mit 273 Zählern. Von einer Europameisterschaft, dem Treffen der kontinentalen Petanque-Elite, erwartet sich der Boulefreund mehr.
Tête-à-tête beim Fürth-à-fürth, Foto: U. Blendinger
Fürth blanc bewahrt sich im Viertelfinale des BPV-Pokals 2019 seine weiße Weste durch einen Sieg gegen den "Feind im eigenen Bett", Fürth rouge.
Nach einem deutlichen 10:2 in der Tête-à-tête-Runde reichen den "Weißen" zwei gewonnene Doubletten in Spielrunde zwei zum Gesamtsieg. Erst nach dem Kampf bekleckern sich Sieger und Besiegte mit Zwetschgendatschi die Leiberl. Der TV Fürth freut sich nun auf die Teilnahme am erstmalig ausgetragenen "Final Four" des BPV-Cups am 12.10. im benachbarten Burgthann.
Quelle: U. Blendinger
Sternbild des Orion spiegelbildlich. Boulekugeln als Kunstobjekt im Pavillon Uruquays auf der Biennale in Venedig. Foto PCN.
Der von Yamandú Canosa gestaltete Pavillon Uruquays auf der 58. Biennale in Venedig ist als „inclusive and empathic total landscape“ angelegt und steht unter dem Motto La casa empática.
Die vier, nach den Himmelsrichtungen ausgerichteten Wände des Hauptraumes beschreiben mit ihren installierten Bildern, Wandmalereien und Objekten eine Gesamtlandschaft, die Begriffe wie Territorium, Grenzen, Vermischung, Zugehörigkeit, Instabilität und Unterschiedlichkeit thematisieren. Den Himmel dieser Welt, bildet ein Deckengemälde mit der Darstellung des Sternzeichens Orion, das sein Spiegelbild am Boden wiederfindet, geformt mit nagelneuen Boulekugeln.
Daß der Künstler unseren Sport damit als den Himmel auf Erden beschreibt, ist wohl eine gewagte Interpretation, macht aber den Pavillon des kleinen südamerikanischen Landes für Bouler auch zu La casa simpática.
Abb. Bucheinband, Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Nein es geht nicht um unseren häufig verschmähten starren Abwurfkreis.
Der us-amerikanische Autor Dave Eggers beschreibt in seinem Roman Der Circle vielmehr das Leben in der schönen neuen Welt des transparenten Internets. Eggers erzählt in seiner Geschichte um die jobsuchende Mae Holland die, auch von zahlreichen Boulern gerne und ausgiebig genutzte, Facebook-Twitter-Instagramm-whatsapp-Welt zu Ende. Erschreckend! Huxleys „Schöne neue Welt“ reloaded, meint die Frankfurter Allgemeine und Schriftstellerin Juli Zeh fordert: Jeder muss das Buch lesen.
Der Circle, Roman von Dave Eggers, übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Taschenbuchausgabe, ISBN 978-3-462-04854-4, Preis 10,99 €.
Achtung „Socialmedia“-User, das Buch kommt ohne hashtags und Bilder aus, beschreibt auf fast 560 Seiten auch komplexe Sachverhalte und ist in zusammenhängenden Kapiteln und logischen Sätzen verfasst.