Offizielle Pétanque-Spielregeln der FIPJP (In der Fassung der deutschen Ausgabe vom 24.Oktober 2018). Artikel 21 ● Zeitvorgabe.
Sobald die Zielkugel geworfen ist, verfügt jeder Spieler über maximal eine Minute, um seine Kugel zu spielen. Diese Frist läuft von dem Zeitpunkt an, an dem die Zielkugel oder die zuvor gespielte Kugel zur Ruhe gekommen ist und, wenn ein Punkt gemessen werden muss, nachdem die Messung abgeschlossen ist. Dieselben Bestimmungen gelten auch für das Werfen der Zielkugel.
Jeder Spieler, der diese Bestimmungen nicht einhält, zieht sich die im Kapitel „Disziplin“ in Artikel 35 vorgesehenen Strafmaßnahmen zu.
Nachbemerkung: Das Sprichwort, "der April macht was er will", hat durch den Klimawandel seine Gültigkeit verloren. Der März ist nun mit seinen Wetterkapriolen der neue April und Spielverderber.
Das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen von Jung und Alt im Vorprogramm des 3. National de Puy (siehe unseren Beitrag unten) brachte interessante Ergebnisse.
Junior Samuel Lamare legte in diesem Tir-Wettbewerb los wie die Feuerwehr und warf im VF und HF jeweils Runden-Bestleistung. Im Finale ging plötzlich nichts mehr und er unterlag sang— und klanglos einem gut aufgelegten Christian Fazzino. Der Fuchs hatte sich seine Höchstleistung fürs Finale aufgehoben.
Hier die Ergebnisse:
VF Marco Foyot vs Dorian Allary 30:18
VF Philippe Quintais vs Samuel Lamare 33:38
VF Philippe Suchaud vs Théo Ballière 33:23
VF Christian Fazzino vs Chun Brun 34:21
HF Marco Foyot vs Samuel Lamare 38:42
HF Philippe Suchaud vs Christian Fazzino 38:40
Finale Christian Fazzino vs Samuel Lamare 41:20
Quelle: boulistenaute.com
Die Etappenorte der 20. Jubiläums-Masters-de-Petanque Saison 2019 stehen nun endlich fest.
Vom 5. Juni bis 3. September kämpfen die sieben vorausgewählten und -qualifizierten Equipen an diesen sieben Etappenorten um einen Platz beim Finale der besten Vier in Marseille. Der bisherige Finalort Istres hat ausgedient.
1. Nevers vom 5./6. Juni
2. Cháteaurenard, 19./20. Juni
3. Agen vom 3./4. Juli
4. Romans-sur-Isère, 17./18. Juli
5. Clermont-Ferrand, 24./25. Juli
6. Cluses, 31. Juli / 1. August
7. Montluçon, 6./7./8. August
Finale Marseille am 3. September
Deutsche Masters-Fans müssen dieses Jahr etwas weiter reisen, denn Quarterback hat heuer leider keinen elsässischen Etappenort berücksichtigt. Weißenburg oder Illkirch-Graffenstaden, in den vergangenen Jahren, lagen schon sehr günstig für viele süddeutsche Zuschauer.
Julien Clerc, Marketing Direktor von Quarterback, will die Jubiläumssaison besonders feiern und kündigt für die Zuschauer ganz besondere Überraschungen an. Man darf gespannt sein.
Quelle: Pressemitteilung Quarterback
Hier einige unserer ergänzenden Berichte zum Thema:
montoro-durk-puccinelli-a-hatchadourian-sind-masters-de-petanque
masters-de-petanque-alter-fuchs-und-junge-wilde
masters-de-petanque-2019-fast-komplett
die-loewen-vom-atlas-in-der-arena-der-masters-de-petanque
franzosen-stellen-sich-breiter-auf
Junger Schießer. Dorian Allary fordert die Alte Garde im Tir-de précision-Wettkampf heraus. Foto: www.leveil.fr
Für das Beiprogramm des 3. National du Puy Pétanque, an diesem Wochenende, haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes ausgedacht.
Altgediente Würdenträger unseres Sports treten in einem Shootout gegen „young guns“ des Metiers an. Christian Fazzino (62) Jean-Marc Foyot (66), Philippe Quintais (52) und Philippe Suchaud (49) bilden die Fraktion der verdienten Tireure, deren Qualifikation über jeden Zweifel erhaben ist.
Ihre hochtalentierten juvenilen Gegner müssen sich noch einen dauerhaften Namen machen, haben aber durchaus schon ihre Meriten. Théo Balliére (20), U18-Tir-Weltmeister 2017, Samuel Lamare, 19-jähriger Vizeeuropameister, Chun Brun (18) Meister in der 1. Division CNC / Franz. Jugendchampion und Dorian Allary (17 ) Champion CD15 2018 heißen die Herausforderer der Altvorderen.
FR 22. März, 20:00 Uhr, Daily Motion überträgt.
Während das gesetzliche Renteneintrittsalter in Frankreich für Volleinzahler in die Rentenkasse bei 62 Jahren liegt, verlangt der Gesetzgeber hierzulande vom Regel-Rentner volle Leistungskraft bis 66.
Im Petanquesport haben dafür die deutschen Bouler klar die Nase vorn und werden vom Verband bereits im zarten Alter von 55 Jahren auf das Altenteil gesetzt. Der französische Verband FFPJP hält dagegen auch fünfundfünzigjährige noch für voll leistungsfähig und zieht erst bei einem Alter von 60 Jahren eine Altersgrenze. (CEP 55) Die Differenz zwischen Erwerbsleben und dem Petanquesport beträgt somit in unserem Nachbarland recht harmonische 2 Jahre, während es in Deutschland eine schwer erklärbare 11-Jahres-Kluft gibt.
Frankreich hat die EM 55+ bisher immer boykotiert, eigentlich zu recht, in Anbetracht der Umstände. Dieses Jahr haben sich die Franzosen erweichen lassen und sind dabei, mit einem 66-, einem 65- und zwei 63-jährigen.
Der Bayerische Petanque Verband hat den Austragungsmodus im BPV-Pokal geändert. In Zukunft werden nicht mehr wie bisher drei Doubletten und zwei Tripletten gespielt und jeweils mit einem Siegpunkt gewertet.
Angepasst an den EuroCup oder den Coupe de France des Clubs treten Teams fürderhin in sechs Einzelspielen (1x mixte), dann in drei Doubletten (1x mixte) und abschließend in zwei 3:3-Spielen gegeneinander an. Siege im Einzel werden mit jeweils zwei Siegpunkten belohnt, durch eine gewonnene Doublette erhält der Sieger drei Punkte und in der Königsdisziplin Triplette wird der Sieg mit jeweils 5 Punkten belohnt. Bei theoretisch 31 möglichen Siegpunkten, hat eine Mannschaft gewonnen, sobald sie 16 oder mehr Punkte erreicht hat. Die drei Spielrunden finden nacheinander statt.
Beispiel 1: Mannschaft A gewinnt in Spielrunde 1 alle ihre Einzelspiele gegen Mannschaft B und erhält somit 6 x 2 = 12 Punkte. In der zweiten Spielrunde gewinnt Mannschaft A zwei Doubletten erhält dafür 2 x 3 = 6 Punkte. In der Addition mit den Punkten aus der ersten Spielrunde hat Mannschaft A nun 18 Punkte und kann von Mannschaft B nicht mehr eingeholt werden. Ein evetuell noch laufendes Doublette kann abgebrochen werden und die beiden Tripletten müssen nicht mehr gespielt werden. Mannschaft A siegt 18:0
Beispiel 2: Mannschaft A gewinnt in Spielrunde 1 drei ihrer Einzelspiele gegen Mannschaft B und erhält 3 x 2 = 6 Punkte, ebenso wie Mannschaft B.
In der zweiten Spielrunde gewinnt Mannschaft A zwei Doubletten und erhält dafür 2 x 3 = 6 Gewinnpunkte. In der Addition kommt nun Mannschaft A auf 12 Punkte. Ein noch evtl. laufendes drittes Doublette muß jetzt nicht zwingend zu Ende gespielt wird werden, weil A mit zusätzlich 3 Punkten der Gesamtsieg nicht erreichen kann. Das ist bei dieser Konstellation nur mit einem Triplette-Sieg in Runde 3 möglich, der mit 5 Punkten belohnt wird und den Gesamt-Score für Mannschaft A dann auf uneinholbare 17 Punkte erhöhen würde. Auch B könnte nur mit zwei Tripletette-Siegen (2 x 5) noch den Gesamtsieg erringen. Sieg für A mit 17:3 oder Sieg für B mit 16:12.
Beispiel 3: Mannschaft A gewinnt 2 Einzel und erhält 2 x 2 = 4 Punkte, Mannschaft B gewinnt 4 Einzel und erhält 4 x 2 = 8 Punkte. In Runde zwei entscheidet Mannschaft A eine Doublette für sich und bekommt 1 x 3 = 3 Punkte, in der Addition 7 Punkte. Mannschaft B siegt in zwei Doubletten erhält 2 x 3 = 6 Punkte, in der Addition 14 Punkte nach zwei Runden. In Runde 3 gewinnt Mannschaft A ganz schnell ihr erstes Mixed-Triplett erhält 5 Punkte und erhöht in der Addition (7 + 5) auf 12 Punkte.
Das noch laufende andere Triplette muß nun die Enscheidung bringen. Gewinnt A, addieren sich weitere 5 Punkte auf 12 = 17. Gewinnt Mannschaft B das letzte Triplette, ist sie mit 14 + 5 = 19 Punkte Gesamtsieger.
Die Ergebnisveröffentlichungen in der derzeit laufenden Französischen Pokalendrunde veranschaulichen System und Zählweise gut.
Für die Mannschaftsführer gibt es in Zukunft mehr Rechenaufgaben und für die Teams eine zusätzliche Spielrunde. Begegnungen die man in der Vergangenheit noch zwischen Arbeitsschluß und Sonnenuntergang platzieren konnte, sind dann wahrscheinlich wegen des erhöhten Zeitaufwands nicht mehr möglich. Kleine Vereine, die nur 3, 4 feste Spielbahnen haben, werden Probleme bekommen, wenn nun sechs Tête-à-tête-Begegnungen gleichzeitig ausgetragen werden müssen?
Daß die Endrunde von bisher 8 Mannschaften auf nun 4 Teams geschrumpft wurde, hängt wohl mit dem nun größeren Zeitbedarf zusammen. Eine Achterfinalrunde würde sich über zwei Tage hinziehen.
Der Bayernpokal hat sich nun internationalen Gepflogenheiten angepasst, aber was international üblich ist, muß noch lange nicht gut sein. Petanque, das ist traditionell die Dreier- oder Zweiermannschaft. Das Einzel wird landauf-landab meist nur als Notnagel gespielt, wenn es sich mit der Zahl der Anwesenden nicht ausgeht. Daß nun Einzelspielen im Pokal ein so hoher Stellenwert beigemessen wird, verfremdet unseren Sport. Das Tête-à-tête ist eine Disziplin für Spezialisten die Übung und echtes Können erfordert, echtes, nicht nur eingebildetes. Im Triplette hilft dagegen auch mal Gruppendynamik und Psychologie weiter.
12 mögliche Punkte allein aus den Einzeln von 16 nötigen Siegpunkten. Da wird wohl die eine oder die andere Pokalbegegnung ganz ohne ein einziges gespieltes Triplette zu Ende gehen. Ein Jammer.
Den favorisierten Teams wurden bei der Auslosung der Endrunde im Coupe de France des Clubs lösbare Aufgaben beschert.
Während Bourbon Lancy gegen seinen Kontrahenten Sully sur Loire bereits nach den drei Doubletten ebenso uneinholbar vorne lag wie Saint Pierre d’Oleron gegen Argeles-Gazost, mussten in den anderen beiden Partien die Tripletts entscheiden. Arlanc konnte gegen Romans sur Isere dann nach dem gemischten Trio den Sack zumachen. Auch den Lyon Canuts gelang mit dem Triplette mixte der sechzehnte Punkt und damit der vorzeitige Gesamterfolg über Dunkerque.
In den Einzeln des 1. Halbfinales stehen sich derzeit gegenüber Bourbon Lancy und Oleron, mit Begegnungen wie Nathalie Milei vs Charlotte Darodes oder Damien Courroy gegen Philippe Quintais.
Das zweite Semifinale bestreiten Arlanc und Lyon. Angélique Colombet tritt beispielsweise gegen Mouna Beji an und Philippe Suchaud hat es mit Alexandre Mallet zu tun.
Spannend, nach allen Einzeln steht es in beiden HF-Begegnungen 6:6. HF1: Mit einem abschließenden 13:9 gegen Milei/Lucien stellen Hureau/Lamour auf einen 12:9-Zwischenstand nach den Doubletten für Saint Pierre. Lancy müsste nun für den Finaleinzug morgen beide Triplettes gewinnen. Den Insulanern genügt ein Sieg. Im 2. HF konnten die Lyon Canuts gegen Arlanc zwei der drei Doppel für sich entscheiden. Nervenstark: Lyons Mouna Beji setzt als Legerin mit einem sehenswerten finalen Schuß für Vier im Mixed Doppel gegen Angélique Colombet einen schönen Schlußpunkt. Tripletten: Quintais/Randriamanantanay/Lamour sichern mit einem schnellen 13:1-Sieg gegen Lancys Michel/Verzeaux/Zigler den Finaleinzug für Oleron. Das zweite Triplett wird nicht zu Ende gespielt. Im zweiten Halbfinale haben die Canuts zu kämpfen, beide Tripletten müssen gespielt werden, Bejis Trio mixte schafft den Triumph für Lyon gegen das Arlanc-Trio um Colombet.
Die Canuts legen gegen Oleron in den Einzeln vor und stellen gleich mal auf 8 zu 4. In der folgenden Tripletterunde geht je ein Spiel an die Canuts und an Oleron, das dritte Doublette wird bei Führung Oleron abgebrochen, weil die Insulaner auch bei einem zweiten Doublettesieg noch zwei Siege aus den Tripletten benötigt hätten. Stand nun 11:7. Fazzino, Dubois und Mallet holen nun in der dritten Runde mit ihrem Triplette-Sieg die nötigen 5 Punkte und stellen auf uneinholbare 16:7. Damit wird das Spiel mit den gemischten Tripletten bei Führung Canuts abgebrochen, weil es nun belanglos für den Gesamtsieg der Lyoner ist. Lyon dürfte wohl auch der erste französische Cupsieger sein, der von einer Frau gecoacht wird. Ranya Kouadri hat heute wohl alles richtig gemacht.
Livebilder hier.
Über die Website des französischen Verbandes gelangt der Interessent an alle Informationen