Tsiory, die aktuelle madegassische Meisterin im 2:2 mixte zusammen mit ihrem Partner Balotely. Foto: newsmada.com
Die Petanqueweltmeisterschaften in Spanien finden vorerst ohne die madegassischen Frauen statt. Die beiden Damen Tsiory und Hasina erhielten kein Einreisevisum für Spanien.
Weltverbandspräsident Claude Azéma lehnt eine Ersatzlösung ab. „Entweder die vom madegassischen Verband ursprünglich gemeldeten Damen oder keine Damen“, so der französische FIPJP-Chef. Die madegassischen Offiziellen würden gerne in Frankreich weilende madegassische Spielerinnen wie beispielsweise Fanja Aubriot nachnominieren, aber Azema bleibt stur, um, wie er sagt, weitere Manipulationen zu vermeiden.
Wie allgemein bekannt, ist der madegassische Verband derzeit in eine Affaire mit Spielmanipulationen, Bestechung und andere Unregelmäßigkeiten verstrickt, in deren Verlauf der internationale Verband FIPJP u.a. dem madegassischen Verbandspräsidenten Beryl Razafindrainony das Vertrauen entzog. Vor Beginn der WM soll noch eine Anhörung der verantwortlichen madegassischen Funktionäre in Almerimar durch einen Disziplinarausschuß der FIPJP stattfinden.
Die gelackmeierten sind wieder einmal die Sportler. Tsiory, die zusammen mit Balotely den madegassischen Mixte-Titel holte, war noch nie in Frankreich, hat also mit irgendwelchen Unregelmäßigkeiten nichts zu tun. Sie saß laut Midi Madagasikara noch niemals in einem Flugzeug. Die Reise nach Spanien zur WM wäre der absolute Höhepunkt ihrer Sportlerkarriere gewesen.
Nach Berichten von midi-madagasikara.mg und newsmada.com
Die Flaggen der teilnehmenden Nationen bei den kommenden Weltmeisterschaften im spanischen El Ejido, bunt drapiert vom Grafiker der FEP-Website.
Eine "Mundial" mit starker europäischer Schlagseite, 31 Verbände aus "good old Europe" stehen 19 Föderationen aus dem Rest der Welt gegenüber.
Von den insgesamt 101 registrierten Mitgliedsföderationen (lt. Website FIPJP) sind damit 51 nicht am Start. Abb. FEP
Zwar ist der CEP-EuroCup ein Wettbewerb für Clubmannschaften, die Berichterstattung beschränkt sich bei den Teams aber häufig und gerne nur auf die Nationaltät. Ob aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit, wir wissen es nicht.
DEU: Die Boulefreunde Malsch, vertreten als Bundesligameister des Vorjahres den DPV beim diesjährigen Cupwettstreit. Die Gruppen samt Teams hat der europäische Verband bereits ausgelost, hier nun die Gegner der Boulefreunde aus dem Rhein-Neckar-Kreis in der Gruppe B, die in Italien gastiert.
ITA: Der Sieger im italienischen "Scudetto maschile" heißt Societa Bocciofila Valle Maira und kommt aus Dronero am südlichen Ende des Valle Maira. Den Piemontesen gelang es in den Playoffs um die italienische Meisterschaft den Vorrundenbesten und Vorjahresmeister San Giacomo aus Imperia mit den Cracks Rizzi und Amormino in einem engen Endspiel zu enthronen. https://www.federbocce.it/petanque/news/6868-valle-maira-e-san-giacomo,-sono-loro-gli-scudetti-2019.html
JER: Der Liberation Petanque Club repräsentiert den Verband der Kanalinsel Jersey nach seinem Sieg im InterClub Wettbewerb. Der Verein ist erst 8 Jahre alt und in den Weighbridge Gardens der Inselhauptstadt Saint Helier, ansässig.
Links im Bild das Siegerteam der "Liberators". Foto: http://www.liberationpetanque.co.uk/
Hier ein Blick auf die Club-Website: http://www.liberationpetanque.co.uk/
NOR: Norwegens Vertreter heißt wie im Vorjahr Groruddalen Petanque Klubb und kommt aus Oslo. Die Norsker kamen in der Endrunde des Vorjahres gemeinsam mit Ibbenbüren auf einen dritten Rang im B-Turnier. Hier ein Bericht auf der Homepage des Norwegischen Verbandes. http://petanque.no/news/626/Europacupkval-for-syvende-gang
NED: Der Clubmeister des holländischen Verbandes ist ein alter Bekannter aus Zeist. Les Cailloux sind alter und neuer "Landskampioen". Ibbenbüren wird Zeugnis über die Spielstärke der Niederländer ablegen können. Bei der letztjährigen EuroCup-Endrunde unterlag der Deutsche Meister von 2017 den „Kieselsteinen“ mit 29:2 und 25:6. https://nlpetanque.nl/zware-poule-voor-les-cailloux-tijdens-voorrondes-eurocup/
POL: Der Polnische Meister 2018 OKS (Osiedlowy Klub Sportowy) Sokól ist in Wroclaw ansässig. Der „Nachbarschaftliche Sportverein“ aus Breslau löste den Zywiecki Klub Boules als Meister ab. Hier die aktuelle Clubrangliste in Polen http://petanque.pl/asp/pl_start.asp?typ=14&sub=&subsub=&menu=347&akcja=rankingkluby&data=2019-03-31
EST: Wie auf der Homepage des estnischen Petanqueverbandes vermerkt, steht der estnische Teilnehmer als einziger in der „deutschen Gruppe“ noch nicht fest, er wird erst vom 10. bis 11. Mai in Voka ausgespielt. https://www.petanque.ee/index.php?id=103589
Wie fr.hespress.com berichtete, verschwand Hicham Boulassal, der talentierte marokkanische Petanque Nationalspieler, nach dem Ende der internationalen Petanque League in Belgien.
Der 16-jährige Marokkaner verließ am Morgen nach dem Ende des Turniers, an dem das marokkanische Jugend-Petanque-Team teilnahm, das Mannschaftshotel und ließ seitdem nichts mehr von sich hören.
Der Vorgang hat die Royal Maroccain Petanque Federation in Alarmzustand versetzt. Präsident, Mahmoud Archane, berief eiligst hochrangige Mitglieder des Verbandes sowie den Vater des Spielers ein, um die Gründe für Boulassals „L’Hrig" (illegale Einwanderung) zu diskutieren.
Verschiedene Quellen berichteten, dass Hicham am frühen Morgen ohne Pass die Hotelresidenz des marokkanischen Teams verlassen hat, während der Leiter der marokkanischen Petanque-Delegation der belgischen Polizei mitteilte, daß der Jugendliche alle seine Dokumente mitgenommen habe.
Der juvenile marokkanische Meister brillierte mit seiner Nationalmannschaft bei der vergangenen 3:3-Weltmeisterschaft in Kanada, wo die Maghrebiner hinter der französischen Mannschaft den zweiten Platz belegten. Hicham gilt als eines der größten Talente des Petanquesports weltweit und als kommender Star der Szene.
Es sei daran erinnert, dass Hicham Boulassal eigentlich Anfang Mai im spanischen Almerimar / El Ejido an der Weltmeisterschaft 2:2 und 1:1, sowie im Sommer an den französischen Masters de Pétanque zusammen mit der Equipe Marokkos teilnehmen sollte.
Unter L’Hrig versteht man die illegale Einreise in Europa. Wie Netzplattform bladi.net bespielsweise am 5. März berichtete, gilt L'Hrig nicht mehr nur als eine Domäne chancen- und mittelloser marokkanischer Jugendlicher, sondern entwickle sich angeblich auch zum Ausreise- und Zukunftsmodell des marokkanischen Mittelstands.
Nur 4 Spielerinnen und Spieler pro Nationalverband bestreiten an 4 Tagen, von DO 2. Mai bis SO 5. Mai volle fünf Pétanque-Weltmeisterschaften im spanischen Almerimar an der spanischen Costa plastica. In den 2:2- und 1:1-Disziplinen für Frauen, Männer und im 2:2-Mixed, werden neue TitelträgerInnen gesucht.
Das innovative und personalsparende bereits 2017 in Gent erprobte Modell der FIPJP erlaubt es damit den nationalen Mitgliederverbänden mit rein rechnerisch 0,8 Athleten und Athletinnen pro Wettkampf diese fünf Welt-Championnate zu bestreiten. Mit Sicherheit ein rekordverdächtiger Wert in der Sportwelt. Weniger Athleten ersparen hohe Reise- und Unterbringungskosten und den Funktionären, Chronisten und Kampfrichtern viel Kopfarbeit. Ein lobenswerter Ansatz zu mehr Nachhaltigkeit im Petanquesport. SportlerInnen in den Mittelpunkt zu stellen und vielen von ihnen die Möglichkeit zu geben sich bei einer Weltmeisterschaft zu bewähren, scheint eine überkommene Vorstellung. Den Verantwortlichen in den Nationalverbänden behagt die athletensparende Regelung offensichtlich, Kritik wurde unseres Wissens nirgendwo laut. Schöner Nebeneffekt, weniger Sportler schaffen Platz für mehr Funktionäre.
Die vier DPV-Starter für fünf Championnate: Carsta Glaser und Luzia Beil sowie Robin Stentenbach und Manuel Strokosch.
Frankreich bietet auf: Charlotte Darodes, Angélique Colombet, Philippe Suchaud und Henri Lacroix.
Als Gastgeber darf Spanien mit 2 Teams antreten ESP1: Rosario Ines Lizon, Aure Blazquez, Manuel Romero und Enrique Catalan. ESP2: Yolanda Matarranz, Maia Jose Perez, Juan Marin und Jose David Fernandez.
Eine offizielle Startliste der FIPJP liegt noch nicht auf. Zeitplan und Ergebnisdienst findet der Interessent beizeiten hier.
Nicht wie anderweitig gemeldet wegen der angeblichen Verfehlungen madegassischer Petanquespieler auf Turnieren in Frankreich wird dem madagassischen Petanqueverband wohl die Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft vom Internationalen Verband FIPJP verwehrt. Vielmehr erfolgt ein Ausschluß, weil sich Beryl Razafindrainony, aktueller Präsident des madegassischen Verbandes FMP weigert, der Anordnung der FIPJP Folge zu leisten, seinen Posten zur Verfügung zu stellen.
Razafindrainony wird vorgeworfen, gegen verschiedene Spielabsprachen und Mißbräuche madagassischer Spieler in Frankreich nicht vorgegangen zu sein und Fehlverhalten geduldet und womöglich unterstützt zu haben. Die FIPJP unter Claude Azema hatte dem madegassischen Präsidenten bereits am 17. Januar 2019 ein Ultimatum gestellt, das jener aber verstreichen ließ. Noch bei den madegassischen Meisterschaften am vergangenen Wochenende äußerte er sich Berichten zufolge abschätzig über FIPJP und Azema und sieht sich weiter als Chef des madegassischen Verbandes. Razafindrainony ist für den 1. Mai von der Disziplinarkommission der FIPJP vorgeladen. Man darf gespannt sein. Nach einem Bericht von LeGazette.
Auf größeren Boulefamilientreffen wie dem südbairischen Ligaspieltag in Kochel sorgen die immer wieder zu beobachtenden Vorführungen talentierter Bouleregelinterpreten für hohen Unterhaltungswert.
Der listige Betrüger: Spieler von Mannschaft A wirft das Schweindl viel zu kurz aus, geht die Entfernung sicherheitshalber ab und übergibt die Zielkugel unverzüglich einem Spieler von Mannschaft B. Der legt die Zielkugel genau auf die gleiche Stelle zurück, mit der Bemerkung, daß ihm die Entfernung gut passen würde und daß es ganz bestimmt 6 Meter seien. Spieler A ist verwirrt und meint die Sau läge klar erkennbar zu kurz und er wolle das zum Beweis messen. Spieler von B nimmt sein 2-Meter-Rollmaßband und drückt das Ende dem Spieler von A in die Hand. Beide messen zusammen und tatsächlich scheint die Zielkugel bei etwas mehr als sechs Metern zu liegen, bis Spieler A bemerkt, daß Spieler B listigerweise jeweils bei einsachtzig Maß nimmt. Auf massive Vorhaltungen zeigt der Falschmesser keine Einsicht. Die einsichtige Spielpartnerin des Maßbandvirtuosen entschärft die Situation und legt das Schweinchen korrekt.
Der cholerische Ahnungslose: Ein Spieler von Mannschaft A steht mit beiden Füßen voll auf dem Wurfkreis, als er seine Kugel gut an das Schweindl legt. Mannschaft B moniert den Wurf lautstark als ungültig. Der Spieler von A meint, sein Wurf sei gültig und B würde sich sowieso nur aufregen, weil er A so gut gelegt habe und B solle sich im übrigen nicht so anstellen. Mannschaft B weigert sich weiterzuspielen und ruft nach dem Schiedsrichter. Der Schiedsrichter kommt und erklärt dem Wurfkreisübertreter von A, daß sein Wurf ungültig sei. Erbost erwidert der Regelverletzer, niemand hätte ihm jemals gesagt, daß er nicht übertreten dürfe, solche Bestimmungen wären reine Schikane und so mache Boule einfach keinen Spaß.
Der nonchalante Schadensvermeider: 3:3-Mannschaft A hat eine Kugel, die zählt, gut am Schweindl liegen. Sechs gegnerische Kugeln blockieren höchst gefährlich alle Zugangswege zur Sau. Mannschaft B ist leer, Mannschaft A hat noch Kugeln. Ein Spieler von A steht mit seinen zwei Kugeln im Kreis. Nach kurzer Bedenkzeit trägt er seine zwei Kugeln wieder nach vorn und nimmt die zählende eigene Kugel einfach aus dem Spiel, mit der Bemerkung, "mia nemmat de oine". Der Gegner protestiert nicht. Das in diesem Match ausnahmslos bei jeden Wurf die Spieler beider Mannschaften einträchtig palavernd und dichtgedrängt um den Wurfkreis stehen, rundet das Gesamtbild dieses harmonischen Boulekränzchens ab.
Wie sagt der Bayer? „Wenns ned zum Lacha waar, miassad ma glatt woana“.